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TITELGESCHICHTE Jagd<br />
Franz in seinem Revier am Sylvensteinsee<br />
als Wächter der Natur. Gerade dort,<br />
wo die Natur ihr Gleichgewicht<br />
schon an den Menschen verloren<br />
hat. „Des richtige G’spür macht an<br />
guadn Jager aus, viel Erfahrung und<br />
eine gute Beobachtungsgabe. Man<br />
muaß immer dabei bleibn“, ergänzt<br />
der Lenggrieser.<br />
Er weiß, wie viele Rehe, Rotwild<br />
und Gamsen in seinem Revier leben.<br />
Gerade im Winter bei der Fütterung<br />
kann er sich einen besonders guten<br />
Franz bei der Wildfütterung<br />
Überblick verschaffen. Bei geschlossener<br />
Schneedecke füllt er täglich<br />
die Futterstellen auf. Apfeltrester,<br />
Mais-Silo und Heu lässt die Wildtiere<br />
gut über den Winter kommen. In<br />
den Tiroler Bergen verteilt man bei<br />
besonders strengen Wintern sogar<br />
Heuballen mit dem Hubschrauber,<br />
damit die Gamsen nicht verhungern<br />
müssen. Das Wild braucht gerade<br />
im Winter ganz viel Ruhe. Ihr<br />
Energieumsatz wird aufs Minimale<br />
reduziert, damit sie mit ganz wenig<br />
Futter auskommen. Werden sie gestört<br />
z.B. von Skifahrern, die abseits<br />
der Piste fahren, kostet sie das viel<br />
zu viel Kraft.<br />
Neue Herausforderungen<br />
meistern<br />
Franz erzählt uns von den Wildschweinen,<br />
die sich auch in seinem<br />
Revier breitmachen und dort eigentlich<br />
gar nicht hingehören. Die<br />
Wildschweine sind nachtaktiv und<br />
schwer zu bejagen. Hier fehlt es den<br />
hiesigen Jägern zudem an Erfahrung<br />
und diese Tiere geraten schnell außer<br />
Kontrolle. Zweimal im Jahr<br />
kommen bis zu zwölf Frischlinge<br />
zur Welt. Nach sechs Monaten sind<br />
diese wiederum geschlechtsreif und<br />
so vermehren sich Wildschweine<br />
explosionsartig. Sie sind extrem anpassungsfähig<br />
und kommen mittlerweile<br />
auch mit unseren meist milden<br />
Wintern gut zurecht. Und wenn es<br />
sein muss, helfen sie sich auch mit<br />
Kannibalismus.<br />
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