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frage von vornherein geklärt gewesen.<br />
Bei mehreren Kindern war klar,<br />
dass einer, meist der Älteste, den<br />
elterlichen Betrieb übernimmt. Natürlich<br />
hatte das auch oft zur Folge,<br />
dass persönliche Ambitionen und<br />
Wünsche der Kinder in den Hintergrund<br />
rückten. Doch um einen<br />
Betrieb zu führen, gehört eine gehörige<br />
Portion Herzblut dazu. In der<br />
letzten oder allerspätestens in der<br />
jetzigen Generation wird die Unternehmensnachfolge<br />
weniger auf der<br />
rationellen, sondern auf der Gefühlsebene<br />
geklärt.<br />
Der Ministerpräsident erkundigt<br />
sich bei den Isarwinkler Miniköchen<br />
Simon und Max über den Nachwuchs<br />
in der bayerischen Gastronomie<br />
WIRTSHAUSKULTUR<br />
Es gibt überall auf der Welt hervorragende<br />
Köche. Bestausgebildes<br />
Fachpersonal rund um die Gastronomie,<br />
die ihr Handwerk beherrschen.<br />
Wer denkt, diese seien nur in<br />
Top-Hotels oder Gourmet-Restaurants<br />
zu finden, der muss sich nur<br />
in den hiesigen Küchen umschauen.<br />
Gerade die bayerische Küche ist so<br />
vielseitig und auf Regionalität wird<br />
mittlerweile beinahe überall gesetzt.<br />
Ich glaube, es ist die Aufgabe eines<br />
jeden Gastronomen, auch selbst<br />
gutes Personal zu motivieren und<br />
auszubilden. Zum Beispiel Servicepersonal<br />
gezielt zu schulen oder<br />
Lehrlinge einzustellen. So entsteht<br />
ein Kreislauf, der hin- und herfließt,<br />
nicht ins Stocken gerät und gleichzeitig<br />
Verantwortung übernimmt.<br />
Das fühlt sich immer besser an, als<br />
eine Veränderung „von oben“ abzuwarten,<br />
die vielleicht in der Form,<br />
wie sie gewünscht wird, gar nicht<br />
eintreten wird.<br />
Die gute Nachricht<br />
zum Schluss<br />
Es besteht weiterhin ein Überangebot<br />
an Gastronomie. Die Leute<br />
gehen immer noch gerne zum Essen,<br />
Feiern oder treffen sich auf ein<br />
paar Bierchen abends mit Freunden<br />
an der Bar. Auch andere Branchen<br />
haben durchaus mit „Problemen“<br />
zu kämpfen. Unternehmerisch und<br />
vorrausschauend, aber gleichzeitig<br />
auch fair und sich gerecht seinen<br />
Arbeitnehmern gegenüber zu verhalten,<br />
zahlt sich langfristig immer<br />
aus. Besonders die Gastronomie ist<br />
so ein wertvoller Beitrag zu unserer<br />
Gesellschaft, der oft erst richtig geschätzt<br />
wird, wenn er wegfällt. Ich<br />
persönlich würde gerne mehr Beiträge<br />
über leidenschaftliche Köche und<br />
Servicemitarbeiter lesen, die ihren<br />
Beruf aufrichtig lieben, anstatt über<br />
seitenlange Artikel in Zeitungen zu<br />
stolpern, warum ein Beruf in der<br />
Gastronomie so anstrengend und<br />
daher kaum mehr erstrebenswert<br />
ist. Gerne würde ich mehr über engagierte<br />
Gastronomen hören, die<br />
sich ihre Freude an der Arbeit nicht<br />
nehmen lassen und bei dem Thema<br />
Wirtshausterben, erst recht die Ärmel<br />
aufkrempeln. Die kreativ sind<br />
und denen immer wieder neue Ideen<br />
zufliegen, wie sie selbst Lösungen<br />
finden können. Unabhängig davon,<br />
was die Politik entscheidet, weil sie<br />
einfach immer einen Schritt voraus<br />
und somit ziemlich frei sind.<br />
Derzeit stehen der Staatsregierung<br />
30 Millionen Fördergelder zur Modernisierung<br />
von Gasthäusern im<br />
ländlichen Raum zur Verfügung.<br />
Wirte und Verpächter können sich<br />
hierfür bewerben. Die Voraussetzung<br />
ist gut. Von den 30 Millionen<br />
sind noch rund 20 Millionen<br />
nicht vergeben. Doch irgendwie<br />
beschleicht mich bei all dem das<br />
Gefühl, dass es doch für jeden Betrieb<br />
wichtig ist, aus eigener Kraft<br />
zu wachsen. Ob Fördergelder da der<br />
richtige Weg sind, lässt sich schlecht<br />
beurteilen, weil man ja jeden einzelnen<br />
Betrieb anschauen müsste, aber<br />
ich habe da meine Zweifel. Nur eins<br />
weiß ich mit absoluter Sicherheit: die<br />
Gastronomie gehört zu den schönsten<br />
Berufen der Welt! Es bedeutet<br />
Menschen mit gutem Essen und<br />
Trinken, also etwas ganz Elementarem,<br />
glücklich zu machen. Es bedeutet<br />
Gemeinsamkeit, Geselligkeit, zusammensitzen,<br />
sich zu unterhalten<br />
und zu genießen.<br />
Vor vielen Jahren habe ich in Argentinien<br />
einmal ein sehr langes<br />
Gespräch mit einem Einheimischen<br />
geführt. Er hatte mir detailliert und<br />
ziemlich eindrucksvoll erklärt, warum<br />
die stark ausgeprägte Gastronomie-Kultur<br />
der Argentinier aller<br />
Erwartungen zum Trotz die Inflation<br />
vor ca. 20 Jahren überlebt hat.<br />
Einfach deswegen, weil sie schon<br />
immer ein wichtiger Teil ihrer Kultur<br />
war und die Argentinier unter<br />
keinen Umständen bereit waren,<br />
diese für irgendetwas zu opfern. Das<br />
hat mich damals echt beeindruckt<br />
und ich glaube bei uns Bayern ist<br />
das ähnlich. Wir sind so mit unserer<br />
Kultur und dem Brauchtum verwurzelt,<br />
dass wir es uns einfach nicht<br />
leisten können, dass uns das abhandenkommt.<br />
Dafür ist es viel zu<br />
wertvoll und es liegt, Gott sei Dank,<br />
davon bin ich überzeugt, viel an uns,<br />
diesen Schatz zu bewahren.<br />
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