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34 PANORAMA BERLINER KURIER, Donnerstag, 5. Dezember 2019*<br />
Eine Katze jagt einen<br />
Vogel. Niederländische<br />
Juristen wollen den<br />
Miezen nun den<br />
Ausgang verbieten.<br />
Australien<br />
Frauenleiche im<br />
Outback gefunden<br />
Sydney –Ihre zwei Freunde<br />
hatten eine Autopanne im australischen<br />
Outbackwie durch<br />
ein Wunder überlebt: Nach einer<br />
tagelangen Suche hat die<br />
australische Polizei nun aber<br />
vermutlich die Leiche der 46-<br />
jährigen Claire Hockridge gefunden.<br />
Hockridge war am 19.<br />
November zusammen mit zwei<br />
Freunden in der Nähe von Alice<br />
Springs unterwegs, als mitten<br />
im heißen und trockenen Outback<br />
ihr Auto liegen blieb(wir<br />
berichteten). Nach drei Tagen<br />
machten sie sich zu Fuß auf die<br />
Suche nach Rettung.<br />
Juristen fordern<br />
Alle Katzen<br />
an die Leine!<br />
Gefürchtete Räuber: Die freilaufenden Haustieresind eine Gefahr für 367 bedrohte Arten<br />
Berlin/Tilburg –Einige Hauskatzen<br />
verlassen ihre vier Wände<br />
niemals, viele andere aber<br />
streunen herum. Damit, so behaupten<br />
niederländische Juristen,<br />
gefährden sie die Artenvielfalt.<br />
Mit Leinenpflicht und<br />
Ausgangssperre wollen sie das<br />
Problem lösen.<br />
Der radikale Vorstoß stammt<br />
von Arie Trouwborst und Han<br />
Somsen von der Universität Tilburg.<br />
Der Naturschutzbund<br />
Deutschland (Nabu) bewertet<br />
das skeptisch. „Das Katzenproblem<br />
muss man ernst nehmen“,<br />
sagt Nabu-Vogelexperte<br />
Lars Lachmann. Ein Ausgehverbot<br />
könne bei der Gefährdung<br />
lokaler Populationen<br />
mancherorts durchaus sinnvoll<br />
sein. Flächendeckend sei eine<br />
solche Maßnahme aber nicht<br />
begründbar.<br />
Trouwborst und Somsen argumentieren<br />
in einem kürzlich<br />
im „Journal of Environmental<br />
Law“ veröffentlichten Beitrag,<br />
Katzen seien eine invasive Art,<br />
die vor Jahrtausenden von Vorderasien<br />
nach Europa gebracht<br />
wurde. Inzwischen zählten sie<br />
global zu den am weitesten verbreiteten<br />
Räubern und richteten<br />
riesige Schäden an. Dies liege<br />
auch daran, dass die Tiere<br />
sehr zahlreich seien und eine<br />
wesentlich höhere Populationsdichte<br />
aufwiesen als<br />
Fleischfresser ähnlicher Größe.<br />
In Deutschland schätzt der Nabu<br />
ihre Zahl auf etwa 15 Millionen<br />
–davon seien 1bis 2Millionen<br />
verwildert.<br />
„Weltweit waren Hauskatzen<br />
an der Ausrottung von mindestens<br />
2Reptilienarten, 21 Säugetierarten<br />
und 40 Vogelarten beteiligt“,<br />
schreiben Trouwborst<br />
und Somsen. „Derzeit stellen<br />
Hauskatzen eine Gefahr für<br />
mindestens 367 bedrohte Arten<br />
dar.“ Das Duo liefert in dem Artikel<br />
noch Zahlen aus den USA<br />
nach. Dort töten Katzen demnach<br />
jährlich geschätzt 100 bis<br />
300 Millionen Amphibien, 260<br />
bis 820 Millionen Reptilien, 1,3<br />
bis 4Milliarden Vögel und 6,3<br />
bis 22,3 Milliarden Säugetiere.<br />
In Deutschland, so schätzt Nabu-Experte<br />
Lachmann, erlegen<br />
Katzen jedes Jahr 25 bis 100<br />
Millionen Vögel.<br />
Trouwborst und Somsen fordern<br />
nun, streunende und verwilderte<br />
Katzen aus der Landschaft<br />
zu entfernen. Besitzer<br />
sollten ihre Tiere nicht mehr<br />
nach draußen lassen – es sei<br />
denn angeleintoder in Gehegen.<br />
Die juristischeGrundlage für ihre<br />
radikale Forderung sehensie<br />
in zwei EU-Richtlinien. Der<br />
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie<br />
zufolge dürfen eingeführte Arten<br />
die heimische Fauna nicht<br />
gefährden. Die Vogelschutz-<br />
Richtlinie fordertein Verbot des<br />
absichtlichen Störens, Tötens<br />
oder Fangensvon Vögeln.<br />
Lachmann ist dennoch gegen<br />
ein generelles Ausgehverbot für<br />
Katzen. Schließlich gehe man<br />
auch nicht gegen Fensterscheiben<br />
vor. Durch die verenden hierzulandeauch100MillionenVögel<br />
jährlich.<br />
Foto: Imago Stock &People<br />
Ohne Romeo<br />
Pirelli-Kalender<br />
mit vielen Julias<br />
New York –Den Pirelli-Kalender<br />
2020 hat der italienische<br />
Fotograf Paolo Roversi<br />
ganz der Heldin aus William<br />
Shakespeares Drama „Romeo<br />
und Julia“ gewidmet. Prominente<br />
Frauen schlüpften für<br />
das Thema „Looking for Juliet“<br />
vor seiner Kamera in die<br />
Rolle, darunter die Schauspielerinnen<br />
Emma Watson, Kristen<br />
Stewart und Claire Foy, das<br />
US-Model Indya Moore und<br />
die spanische Musikerin<br />
Rosalía. Jede zeige auf ihre Art<br />
eine Facette der Figur Julia,<br />
„weil es in jeder Frau eine Julia<br />
gibt“, so Roversi.<br />
Emma Watson im Pirelli-Kalender<br />
Studie<br />
Auswanderer<br />
Berufs wegen<br />
Wiesbaden –Der durchschnittlichedeutscheAuswandererist<br />
untervierzig, beruflich<br />
erfolgreich und hat einen akademischen<br />
Abschluss.Das hat eine<br />
Studie desBundesinstitutsfür<br />
Bevölkerungsforschung ergeben.<br />
„Es gehen nicht die Verbittertenoder<br />
Enttäuschten“, sagte<br />
Professor Marcel Erlinghagen<br />
vom Institut für Soziologie an<br />
der Uni Duisburg-Essen. Der<br />
Berufspiele bei der Auswanderung<br />
eine zentrale Rolle. Bei<br />
rund 60 Prozentder Befragten<br />
habe sich durch den Umzug das<br />
Einkommen im Schnitt um<br />
knapp 1200 Euro erhöht.<br />
Foto: dpa