Berliner Kurier 05.12.2019

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Donnerstag, 5. Dezember 2019
WITZDES TAGES
Stürzt einMann zum Psychiater,wedeltmit
den Armen: „Herr Doktor, überall Schmetterlinge,
lauter Schmetterlinge!“Der Doktor
wedelt zurück:„Doch nicht allezumir!“
WUSSTEN SIE SCHON...
... dass der in Paris lebende Schriftsteller
Milan Kundera die tschechische Staatsbürgerschaft
wiedererlangt hat? Botschafter
Petr Drulak hat Kundera die Urkunde in
dessen Pariser Wohnung überreicht. Die
damalige sozialistische Tschechoslowakei
(CSSR) hatte dem Schriftsteller nach der
Veröffentlichungdes Romans „Das Buch
vom Lachen und Vergessen“ 1979 die
Staatsbürgerschaft entzogen.
www.sam-4u.de
WASBEDEUTET...
... Google? Milton Sirotta, der Neffe des
US-Mathematikers Edward Kasner, hatte
den Ausdruck in den 1920er Jahren geprägt,
um der Zahl 10 100 (einer Eins gefolgt
von einhundert Nullen) einen Namen zu
geben. Die Google-Gründer wiederum
suchten eine treffende Bezeichnung für
die Fülle an Informationen, die ihre Suchmaschine
im Web finden sollte.
ZULETZT
Munition statt Schokoladensoße
Statt der von ihm bestellten Schokolade
hat ein US-Soldat in Rheinland-Pfalz Munition
per Post erhalten. Der 27-Jährige
hatte in Kaiserslautern im Internet Schokoladensoße
bestellt. Geliefert wurden
aus den USA an seinen Wohnsitz auf der
Airbase in Ramstein-Miesenbach aber
250 Projektile von Kaliber 30. Warum das
Paket mit der Munition an den 27-Jährigen
verschickt wurde, ist unklar.
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www.sam-4u.de
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Fotos: Andy Rain/dpa; thinkstock;ClaireFolger/Lionsgate via AP
Daniel Craig
„Bondmuss ein
anderer machen!“
Daniel Craig zusammen mit CaryFukunaga, dem Regisseur
des aktuellen „James Bond 007: Keine Zeit zu sterben“.
Im KURIER erklärtder amtierende 007 seine Pläne nach der Agentenkarriere
Von
DIERK SINDERMANN
Gestern ist er endlich erschienen,
der allererste
Trailer zum neuen 007-
Film „Keine Zeit zum
Sterben“ (kommt 2020 in
die Kinos). Es sind die ersten
Bewegtbilder des
mittlerweile 25. Teils der
James-Bond-Reihe: In
dem Clip ist ein spektakulärer
Motorrad-Stunt zu
sehen, der berühmte Aston
Martin, das neue Bond-
Girl. Und es sind die letzten
Szenen, in denen Daniel
Craig (51) den Agenten
spielt. Im KURIER
verrät er, wie wenig er eigentlich
mit seiner taffen
Rolle gemeinsam hat.
KURIER: Hallo Mr. Bond,
was machen Sie eigentlich
als Erstes, wenn Sie am Ende
eines langen Filmdrehs
wieder daheim sind?
Daniel Craig: Urlaub! Am
liebsten ist es mir, mich einfach
an den Strand zu legen
und nichts zu tun. Ich habe
vor fünf Wochen
Bond abgedreht. An
einem Freitagabend.
Und am Montag lag
ich im Sand.
Das Kapitel James
Bond ist also abgeschlossen?
Ja! In Zukunft
muss das ein anderer
machen!
007 war ein großer
Teil ihres Lebens.
Was steht denn
jetzt als Nächstes
auf Ihrer Wunschliste?
Ich habe keine. Ich
bin in der glücklichen Situation,
in der man mir viele
Drehbücher schickt und
mir ganz verschiedene Rollen
anbietet. Mein einziger
Plan ist es, mit guten und
netten Leuten zusammenzuarbeiten.
Haben Sie Interesse, auch
selbst Regie zu führen?
Um Gottes willen, nein!
Ich will nach Hause kommen,
was essen und dann
ins Bett gehen. Wenn du Regisseur
bist, dann hängst du
nachts noch mit den Produzenten,
den Drehbuchautoren
und was weiß ich am
Telefon. Und musst dann
nach zwei Stunden Schlaf
wieder hoch und zum Set.
Nein, danke!
Sie haben aus dem coolen
Bond einen Mann mit Gefühlen
gemacht. Sind Sie
privat eher taff oder eine
sensible Seele?
Ich bin schrecklich sensibel
(lacht). Wenn ich in der
richtigen Stimmung bin,
dann öffnen sich sogar bei
einer gut gemachten Fernsehwerbung
die Emotions-
Schleusen und ich heule.
Ist doppelt an der Seite vonDaniel Craig zu sehen:
Ana de Armas ist das nächste Bond-Girl und
spielt ebenfalls bei „Knives Out“ mit.
Wenn Dinge gut ausgehen,
wenn Menschen sich tolle
Gefallen tun oder so etwas.
Sie kommen in Filmen immer
sehr cool und gelassen
rüber. Was lässt Sie
denn wirklich aus der
Haut fahren?
Ungerechtigkeit. Da geht
mir echt der Hut hoch.
Wenn Leute sich nicht gegenseitig
unterstützen, sondern
andere ans Messer liefern,
sie verraten, dann fahre
ich aus der Haut.
Anfang des nächsten Jahres
läuft ein weiterer Film
mit Ihnen im Kino: „Knives
Out –Mord ist Familiensache“.
Ist es Zufall,
dass Ana de Armas in diesem
Film mitspielt und
auch das nächste Bond-
Girl ist?
Ja und nein. Als wir am
Bond-Film arbeiteten, kam
Regisseur Cary Fukunaga
auf mich zu und fragte:
„Kennst du Ana? Ich möchte
sie für unseren Film
haben“. Ana und ich hatten
gerade „Knives Out“ gedreht,
und da lag es auf der
Hand, dass ich für sie
stimmte.
In „Knives Out“
haben Sie keine Lizenz
zum Töten,
sondern müssen
als Kriminalbeamter
aufklären, wer
im Rahmen eines
Familien-Geburtstags
das Oberhaupt
ins Jenseits
befördert hat.
Haben Sie auch
Stahlblaue Augen,
eiskalter Blick:Sowerden
wir die Daniel-Craig-
Version vonJames Bond
in Erinnerung behalten.
privat Detektiv-
Spürsinn?
Bisher sind mir
Gott sei dank noch
keine Morde untergekommen,
die ich aufklären
musste (lacht).
Im Film streiten die Geschwister
um das Erbe ihres
Vaters. Sie haben eine
ältere Schwester, gab es
da auch Reibereien?
Ich glaube, das haben wir
alle schon mal erlebt. Das
Problem ist, wenn man seiner
Familie ein Erbe hinterlässt.
Das spaltet die Hinterbliebenen,
selbst wenn es
um kleinere Summen geht.
Ich finde, wer als reicher
Mensch stirbt, der hat versagt!
Wie bitte?
Ich finde eine Erbschaft
irgendwie geschmacklos.
Man sollte nichts hinterlassen,
wenn man diese Welt
verlässt. Man sollte seinen
Besitz weggeben, bevor
man stirbt.
Herr Craig, wenn man älter
wird und dazu auch
Vater ist, ändert das eigentlich
die persönliche
Einstellung zum Leben?
Wie meinen Sie das?
Zum Beispiel, dass man
die Welt, in der man lebt,
seinen Kindern besser
hinterlassen will, als man
sie vorgefunden hat.
Niemand kann allein die
Welt verändern. Auch mir
ist das nicht möglich. Allerdings
versuche ich schon,
in wichtige Dinge involviert
zu sein. Auf meine eigene
Weise zu helfen. Wir
als Menschen müssen uns
zusammentun und für Dinge
wie den Klimaschutz
kämpfen. Am Ende ist es
aber immer noch Aufgabe
von Regierungen, die richtigen
Maßnahmen gegen
Probleme wie eben den Klimawandel
zu ergreifen.