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Berliner Kurier 07.12.2019

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HINTERGRUND<br />

Sieben Länder<br />

im Verbund<br />

In Berlin ist am Freitag ein<br />

neuer Supercomputer in<br />

Betrieb genommen worden.<br />

Er dient der Spitzenforschung<br />

in sieben norddeutschen<br />

Bundesländern,<br />

die sich in einem<br />

Verbund zusammengeschlossen<br />

haben. Das<br />

Computersystem schafft<br />

im Zusammenwirken mit<br />

einem Rcehner-Zwilling<br />

in Göttingen 16 Billiarden<br />

Rechenoperationen pro<br />

Sekunde.<br />

Modelle und Simulationen<br />

Computer Lise:<br />

Der neue Rechenriese<br />

In Dahlem ist einer der schnellsten Supercomputer der Welt in Betrieb genommen worden<br />

Von<br />

TORSTEN HARMSEN<br />

Goodbye Konrad. Welcome<br />

Lise!“ Mit diesem<br />

Gruß hat das Zuse-Institut<br />

Berlin (ZIB) in<br />

DahlemamFreitageinen der<br />

leistungsstärksten Rechner<br />

der Welt gestartet. Er heißt<br />

Lise, benannt nach der berühmten<br />

Kernphysikerin Lise<br />

Meitner (1878–1968), und<br />

schafft16Billiarden Rechenoperationen<br />

pro Sekunde. DamitistLisesechsmalschneller<br />

als ihr VorgängerKonrad und<br />

landet auf Platz 40 unter den<br />

500 schnellstenSupercomputernder<br />

Welt.Die Leistungen<br />

des Computers stehen der<br />

Spitzenforschung in sieben<br />

norddeutschen Ländern zur<br />

Verfügung.<br />

Gast bei der Einweihung<br />

des Supercomputers war<br />

auch Horst Zuse, der Sohn<br />

des Computererfinders Konrad<br />

Zuse. Dieser baute einst<br />

in der Wohnung seiner Eltern<br />

den weltweit ersten<br />

funktionsfähigen, frei programmierbaren<br />

Digitalrechner<br />

der Welt. Konrad Zuse<br />

präsentierte ihn im Mai 1941.<br />

Der Z3 wurde unter anderem<br />

in den Henschel-Werken<br />

bei der Flugzeugentwicklung<br />

eingesetzt. „Ein<br />

Nachbau des Z3 von mir<br />

steht im Deutschen Technikmuseum“,<br />

sagt sein Sohn<br />

Horst Zuse am Freitag beim<br />

Rundgang durch das Dahlemer<br />

Zuse-Institut. Der 74-<br />

jährige ist selbst Ingenieur,<br />

studierte einst an der TU<br />

Berlin und wurde Professor<br />

an der Hochschule Lausitz.<br />

In dem halbrunden Gebäude<br />

des ZIB geht es über eine<br />

lange Treppe hinunter in<br />

den Rechnerraum, wo die<br />

heutige Spitzentechnik<br />

steht. In dem großen Raum<br />

ist es warm und laut –das<br />

unablässig dröhnende Geräusch<br />

stammt von den Lüftern.<br />

Zwei übermannshohe<br />

Schrankreihen bilden eine<br />

Gasse. Grüne Lichter blinken,<br />

andere leuchten in Rot<br />

und Blau. Insgesamt sind es<br />

zwölf Computerschränke<br />

mit 110 000 sogenannten<br />

Rechnerkernen. Jeder entspricht<br />

etwa dem Prozessor<br />

eines Handys, nur mit wesentlich<br />

höherer Leistung.<br />

Verbunden sind sie über ein<br />

Kommunikationsnetzwerk.<br />

Gekühlt wird das System mit<br />

einem geschlossenen Wasserkreislauf.<br />

Konrad Zuse, der Erfinder<br />

des ersten funktionsfähigen<br />

Digitalrechners der Welt,<br />

im Jahre1984.<br />

Die Wissenschaftsminister<br />

und ihreVertreter vonBund<br />

und Ländern drücken auf<br />

den Startknopf.

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