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HINTERGRUND<br />
Sieben Länder<br />
im Verbund<br />
In Berlin ist am Freitag ein<br />
neuer Supercomputer in<br />
Betrieb genommen worden.<br />
Er dient der Spitzenforschung<br />
in sieben norddeutschen<br />
Bundesländern,<br />
die sich in einem<br />
Verbund zusammengeschlossen<br />
haben. Das<br />
Computersystem schafft<br />
im Zusammenwirken mit<br />
einem Rcehner-Zwilling<br />
in Göttingen 16 Billiarden<br />
Rechenoperationen pro<br />
Sekunde.<br />
Modelle und Simulationen<br />
Computer Lise:<br />
Der neue Rechenriese<br />
In Dahlem ist einer der schnellsten Supercomputer der Welt in Betrieb genommen worden<br />
Von<br />
TORSTEN HARMSEN<br />
Goodbye Konrad. Welcome<br />
Lise!“ Mit diesem<br />
Gruß hat das Zuse-Institut<br />
Berlin (ZIB) in<br />
DahlemamFreitageinen der<br />
leistungsstärksten Rechner<br />
der Welt gestartet. Er heißt<br />
Lise, benannt nach der berühmten<br />
Kernphysikerin Lise<br />
Meitner (1878–1968), und<br />
schafft16Billiarden Rechenoperationen<br />
pro Sekunde. DamitistLisesechsmalschneller<br />
als ihr VorgängerKonrad und<br />
landet auf Platz 40 unter den<br />
500 schnellstenSupercomputernder<br />
Welt.Die Leistungen<br />
des Computers stehen der<br />
Spitzenforschung in sieben<br />
norddeutschen Ländern zur<br />
Verfügung.<br />
Gast bei der Einweihung<br />
des Supercomputers war<br />
auch Horst Zuse, der Sohn<br />
des Computererfinders Konrad<br />
Zuse. Dieser baute einst<br />
in der Wohnung seiner Eltern<br />
den weltweit ersten<br />
funktionsfähigen, frei programmierbaren<br />
Digitalrechner<br />
der Welt. Konrad Zuse<br />
präsentierte ihn im Mai 1941.<br />
Der Z3 wurde unter anderem<br />
in den Henschel-Werken<br />
bei der Flugzeugentwicklung<br />
eingesetzt. „Ein<br />
Nachbau des Z3 von mir<br />
steht im Deutschen Technikmuseum“,<br />
sagt sein Sohn<br />
Horst Zuse am Freitag beim<br />
Rundgang durch das Dahlemer<br />
Zuse-Institut. Der 74-<br />
jährige ist selbst Ingenieur,<br />
studierte einst an der TU<br />
Berlin und wurde Professor<br />
an der Hochschule Lausitz.<br />
In dem halbrunden Gebäude<br />
des ZIB geht es über eine<br />
lange Treppe hinunter in<br />
den Rechnerraum, wo die<br />
heutige Spitzentechnik<br />
steht. In dem großen Raum<br />
ist es warm und laut –das<br />
unablässig dröhnende Geräusch<br />
stammt von den Lüftern.<br />
Zwei übermannshohe<br />
Schrankreihen bilden eine<br />
Gasse. Grüne Lichter blinken,<br />
andere leuchten in Rot<br />
und Blau. Insgesamt sind es<br />
zwölf Computerschränke<br />
mit 110 000 sogenannten<br />
Rechnerkernen. Jeder entspricht<br />
etwa dem Prozessor<br />
eines Handys, nur mit wesentlich<br />
höherer Leistung.<br />
Verbunden sind sie über ein<br />
Kommunikationsnetzwerk.<br />
Gekühlt wird das System mit<br />
einem geschlossenen Wasserkreislauf.<br />
Konrad Zuse, der Erfinder<br />
des ersten funktionsfähigen<br />
Digitalrechners der Welt,<br />
im Jahre1984.<br />
Die Wissenschaftsminister<br />
und ihreVertreter vonBund<br />
und Ländern drücken auf<br />
den Startknopf.