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*<br />
SPORT<br />
NACH-<br />
SCHUSS<br />
Union macht<br />
einfach nur Spaß<br />
Von<br />
Mathias<br />
Bunkus<br />
Obdie Union-Fans<br />
wussten, was sie da taten,<br />
als sie den Aufstiegssong<br />
umdichteten? Es heißt<br />
da jetzt „Die Bundesliga ist<br />
nun endlich für uns da“ und<br />
nicht mehr „Die Bundesliga<br />
ist für uns zum Greifen<br />
nah“. Die Liga für Union,<br />
nicht umgekehrt! Das kann<br />
man nach diesem Heimsieg<br />
gegen den 1.FC Köln –immerhin<br />
als Zweitligameister<br />
vor den Köpenickern<br />
aufgestiegen –einfach mal<br />
so stehen lassen.<br />
Union macht derzeit einfach<br />
megaviel Spaß.<br />
Den vierten Heimsieg in<br />
Folge eingefahren. Zum<br />
vierten Mal stand die Null.<br />
19 Punkte und noch drei<br />
Runden für Extrazähler vor<br />
der Weihnachtspause vor<br />
der Brust. Und ganz wichtig,<br />
wenn man an das eigentliche<br />
Saisonziel denkt:<br />
Elf Zähler haben die Eisernen<br />
jetzt Vorsprung auf<br />
Rang 17, sieben auf Düsseldorf<br />
auf dem Relegationsplatz.<br />
Vom Torverhältnis<br />
wollen wir gar nicht erst anfangen.<br />
Das ist derzeit noch<br />
einen Extrazähler wert und<br />
mindestens die halbe Miete<br />
für den Klassenerhalt.<br />
Und komm mir jetzt bloß<br />
keiner damit, dass der<br />
Rückstand auf den FC Bayern<br />
nur noch fünf Punkte<br />
beträgt. Das ist völlig unerheblich.<br />
Die liegen ja nicht<br />
mal auf einem Platz, der für<br />
das internationale Geschäft<br />
ausreicht. Wenn man sich<br />
schon Ziele setzt ...<br />
Hat da irgendwer dran gezweifelt?<br />
Diese Eisernen<br />
können sogar Favorit!<br />
Zwei Andersson-Treffer sichern Union den verdienten Sieg gegen Mitaufsteiger Köln<br />
Nachschussverpasst?<br />
www.berliner-kurier.de/<br />
sport/nachschuss<br />
TV-TIPPS<br />
EUROSPORT<br />
13.45 -18.00 und 19.45 -00.00<br />
Snooker: World Main Tour aus<br />
Glasgow<br />
SPORT 1<br />
17.25 -19.00 Wasserball, Champions<br />
League: Waspo Hannover-<br />
CN Terrassa<br />
Fragen?<br />
Wünsche?<br />
Tipps?<br />
E-Mail: berlin.sport@berlinerverlag.com<br />
Von<br />
MATHIASBUNKUS<br />
Berlin Weihnachtszeit, Liederzeit.<br />
Also los, alle mit einstimmen<br />
in den Stadionchoral:<br />
„Union braucht keinen<br />
Karneval, Union feiert überall“,<br />
donnerte sich nach dem<br />
2:0 (1:0) der Eisernen über<br />
den stets etwas närrisch anmutenden<br />
1. FC Köln von den<br />
Rängen der Alten Försterei<br />
nach einem verdienten Sieg<br />
gegen einen Mitaufsteiger,<br />
bei dem die Köpenicker sogar<br />
die lästige Bürde des Favoriten<br />
schultern konnten.<br />
Wenn man sich dagegen ein Bild<br />
von der Gemütslage der Dom-<br />
städter machen möchte, muss<br />
man sichnur die klagenden Lukas-Podolski-Rufe<br />
aus dem Gästeblock<br />
zu Gemüte führen. Als<br />
ob Poldi allein den Geißböcken<br />
als künftiger Heiland zum Retter<br />
werden kann.<br />
2:0<br />
Solcherlei Heiligenbeschwörungen<br />
haben die Eisernen dagegen<br />
derzeit nicht nötig. Sie<br />
funktionieren als homogene<br />
Einheit, verkraften langfristige<br />
Ausfälle wie den von Keven<br />
Schlotterbeck oder kurzfristige<br />
wie den von Neven Subotic<br />
(muskuläre Probleme) so, als ob<br />
nichts passiert wäre. Und sie<br />
sind –was Gäste-Coach Markus<br />
Gisdol den Seinen als Vorbild<br />
hinstellte –durchaus in der Lage,<br />
sich aus misslichenSituationen<br />
selber zu befreien.Denn die<br />
erste halbe Stunde gehörte nicht<br />
zu dem,was Unions Trainer Urs<br />
Fischerals Lehrbuchbeispiel für<br />
gelungenen Fußball vorführen<br />
würde. „Da hatten wir Mühe, ins<br />
Spiel zu kommen“, befand der<br />
Schweizer.<br />
Mühe, manchmal etwas Glück<br />
und immer auch einen guten<br />
Keeper. Denn einmal mehr war<br />
Rafal Gikiewicz bei Freistößen<br />
der Gäste zur Stelle, als es nötig<br />
war, hielt so seine vierte weiße<br />
Weste der Saison fest.<br />
Doch eine Null alleine langt ja<br />
nicht, um Spiele zu gewinnen.<br />
Die andere gilt es zu brechen.<br />
Dafür sorgte Sebastian Andersson<br />
gleich zweifach. Zunächst<br />
mit einem Kopfball nach Eckstoß<br />
von Christopher Trimmel<br />
(33.). Und kurz nach der Pause,<br />
als er von Christian Gentner<br />
freispielt wurde, Keeper Timo<br />
Horn umkurvte und Kölns Sebastiaan<br />
Bornauw die Kugel erst<br />
Millimeter hinter der Line rausschlagen<br />
konnte (50.). Drops gelutscht.<br />
Ein Aufbäumen der Kölner<br />
fand nicht statt. Die agierte<br />
eher aschermittwochmäßig.<br />
Es waren die Saisontreffer sieben<br />
und acht des unermüdlich<br />
rackernde Schwedens. Bewerbungsschreiben<br />
für höhere Aufgaben,<br />
auchwenn das Zukunftsmusik<br />
ist und er derzeit Union<br />
einfachgut tut.