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Berliner Kurier 09.12.2019

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BERLIN<br />

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in Köpenick<br />

SEITEN 14-15<br />

BERLINER KURIER, Montag, 9. Dezember 2019<br />

DER<br />

ROTE<br />

TEPPICH<br />

Ehre, wemEhregebührt!<br />

Foto: RBB/Thomas Ernst<br />

Fabian<br />

Hinrichs<br />

wandelt auf<br />

den Spuren<br />

vonTheodor<br />

Fontane.<br />

InHamburg wurde er geboren,<br />

in Franken ermittelt<br />

er seit einigen Jahren<br />

als „Tatort“-Kommissar Felix<br />

Voss. Doch in Berlin und<br />

Brandenburg hat Schauspieler<br />

Fabian Hinrichs<br />

(45) seine Heimat gefunden.<br />

Er gehört seit Anfang<br />

der 2000er-Jahre zu den<br />

Stars an der Volksbühne,<br />

dem Hebbel-Theater oder<br />

dem Haus der <strong>Berliner</strong><br />

Festspiele. Sogar im Friedrichstadt-Palast<br />

tritt Hinrichs<br />

auf. In dem Stück<br />

„Glauben an die Möglichkeit<br />

der völligen Erneuerung<br />

der Welt“, das gerade<br />

in dem größten Revue-<br />

Theater Europas gastiert.<br />

Seine Verbundenheit mit<br />

der Hauptstadt-Region beweist<br />

der Schauspieler nun<br />

in dem RBB-Fünfteiler „Die<br />

Entdeckung der Heimat“ ,<br />

(ab 17. Dezember, 20.15<br />

Uhr). Darin begibt sich<br />

Hinrichs auf die Spuren der<br />

„Wanderungen durch die<br />

Mark Brandenburg“, die<br />

der große Dichterfürst<br />

Theodor Fontane, der am<br />

30. Dezember 200 Jahre alt<br />

geworden wäre, im 19.<br />

Jahrhundert schrieb. Entstanden<br />

ist eine einmalige<br />

Entdeckungsreise, in der<br />

der Theater- und TV-Star<br />

auch selber als Fontane zu<br />

sehen ist. „Er ist einer der<br />

ganz wenigen Dichter, die<br />

einem die Liebe zur Heimat<br />

zeigen“, sagt Hinrichs.<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />

(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />

10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />

E-Mail: leser-bk@berlinerverlag.com<br />

Abo-Service: Tel. 030/232777<br />

Michael Müller:<br />

Noch ’ne Schlappe!<br />

Der Regierende wurde von den Genossen nicht mehr in den Bundesvorstand gewählt<br />

Von<br />

ANNIKA LEISTER<br />

Berlin – Herbe Schlappe für<br />

den Regierenden Bürgermeister:<br />

Bei der Wahl zum<br />

Bundesvorstand der SPD fiel<br />

Müller auf dem Parteitag am<br />

Sonnabend im ersten Wahlgang<br />

durch, im zweiten trat<br />

er erst gar nicht mehr an.<br />

Müllers Ergebnis reiht sich ein<br />

in eine Negativ-Bilanz: 2018<br />

hatte die <strong>Berliner</strong> SPD ihn in<br />

seinem Amt als Landesvorsitzendem<br />

bestätigt – allerdings<br />

nur mit 64,9 Prozent, einem<br />

Stimmenverlust von 16 Prozentpunkten.<br />

In der rot-rotgrünen<br />

Koalition ist die SPD<br />

laut Umfragen inzwischen<br />

schwächste Partei und liegt<br />

ganze zehn Prozentpunkte hinter<br />

den Grünen. Das Landesprojekt<br />

mit der aktuell<br />

größten Strahlkraft, der<br />

<strong>Berliner</strong> Mietendeckel,<br />

kommt zwar ursprünglich<br />

aus der SPD, wird inzwischen<br />

in der Öffentlichkeit<br />

aber vor allem der Linken<br />

zugerechnet. Nun verliert<br />

Müller auch noch den prestigeträchtigen<br />

Platz im<br />

Bundesvorstand.<br />

Müllers <strong>Berliner</strong> Genossen<br />

hatten mit der Abwahl<br />

ihres Chefs bereits gerechnet.<br />

Der kleine Landesverband sei<br />

schlicht mit zu vielen Kandidaten<br />

angetreten, die sich im Ergebnis<br />

dann gegenseitig kannibalisiert<br />

hätten, heißt es unisono.<br />

Insgesamt stellte Berlin neben<br />

Müller sieben weitere<br />

Kandidaten auf –darunter auch<br />

unbekannte Namen wie die<br />

Staatssekretäre Boris Velter,<br />

Haben es in den<br />

Vorstand geschafft:<br />

Franziska Giffey...<br />

...und Juso-Chef<br />

Kevin Kühnertals<br />

neuer Parteivize<br />

Barbara König oder die <strong>Berliner</strong><br />

Juso-Chefin Annika Klose.<br />

„Die großen Landesverbände<br />

wie NRW haben uns ausgelacht“,<br />

sagt ein Genosse, der<br />

nicht genannt werden will.<br />

Müller hätte ein Machtwort<br />

sprechen müssen, findet er, um<br />

die Zahl der Kandidaten stark<br />

zu reduzieren. So beweise Berlin<br />

mal wieder, was insgesamt<br />

Foto: afp, dpa, imago images<br />

Nur 168 vonetwa600 Delegierten<br />

gaben Müller am Sonnabend im<br />

ersten Wahlgang ihreStimme.<br />

das größte Problem der SPD<br />

sei: „Wie wollen wir führen,<br />

wenn wir uns nicht selbst<br />

sortiert bekommen?“<br />

Stattdessen wurden zwei<br />

<strong>Berliner</strong> in den Vorstand gewählt,<br />

die immer wieder<br />

auch als potenzielle Kandidaten<br />

für eine Karriere im<br />

Landesverband genannt,<br />

von manchen Genossen sogar<br />

heftig herbeigesehnt<br />

werden: Juso-Chef Kevin<br />

Kühnert und Bundesfamilienministerin<br />

Franziska Giffey,<br />

ehemals Bezirksbürgermeisterin<br />

von Neukölln. Bisher aber<br />

zeigen beide keine Anstalten,<br />

sich von der Bundespolitik zu<br />

verabschieden. Im Gegenteil:<br />

Besonders Kühnert startet gerade<br />

erst durch –auf dem Parteitag<br />

wurde er als erster Juso-<br />

Vorsitzender überhaupt zum<br />

Parteivize gewählt.

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