Berliner Kurier 09.12.2019

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34 PANORAMA BERLINER KURIER, Montag, 9. Dezember 2019 In Uniform haben sich die Feuerwehrmänner in Augsburg am Tatortversammelt, gedenken ihres Kameraden. 49-Jähriger stirbt bei Streit mit Jugendlichen Feuerwehr trauert um erschlagenen Kameraden Nach der brutalen Attacke in Augsburgwurden zwei 17-Jährige festgenommen Augsburg – In einem Kreis haben sich die Feuerwehrleute aufgestellt, weit über hundert haben sich in Augsburg versammelt, zum stillen Gedenken an ihren getöteten Kameraden. Hier, auf dem Königsplatz, war der 49-Jährige totgeschlagen worden –vor den Augen seiner Ehefrau. Zuvor hatte es Streit mit einer Gruppe junger Männer gegeben, die ihn angriffen und auch seinen Freund verletzten. Gestern wurden zwei 17-jährige Tatverdächtige festgenommen. Später Freitag, gegen 22.40 Uhr. Der Berufsfeuerwehrmann und seine Frau hatten den Abend mit einem befreundeten Ehepaar privat auf dem Augsburger Christkindlesmarkt verbracht, schlendern über den Königsplatz, „Kö“ genannt, im Zentrum der Stadt. Dort treffen sie auf die Gruppe von sieben jungen Männern, die, wie ein Zeuge schilderte, grölend unterwegs gewesen sein sollen. Was den Streit auslöste, ist noch nicht bekannt. In dessen Verlauf soll einer der jungen Männer dem Feuerwehrmann gegen den Kopf geschlagen haben. Der 49-Jährige Blumen und Kerzen für den getöteten 49-Jährigen am Tatort stürzt und bleibt am Boden liegen. Auch der 50-jährige Begleiter wird geschlagen und massiv im Gesicht verletzt. Die Frauen werden dagegen nicht angegangen. Notärzte versuchen, den 49-Jährigen wiederzubeleben – vergeblich: Der Mann stirbt noch im Rettungswagen. Der „Kö“ ist seit langem ein Kriminalitätsschwerpunkt in Bayerns drittgrößter Stadt. Seit einem Jahr setzt die Polizei uf dem Platz auf Videoüberwachung mit Dutzenden Kameras. Die am Sonnabend gebildete 20-köpfige Ermittlungsgruppe konnte aus den Aufnahmen den Täter, von dem der tödliche Schlag ausging, identifizieren, wie Bayerns Joachim Herrmann gestern Nachmittag mitteilte. Bei dem mutmaßlichen Haupttäter handelt es sich demnach um einen inAugsburg geborenen 17-Jährigen mit deutscher und weiteren Staatsangehörigkeiten. Der zweite Festgenommene ist ebenfalls in Augsburg geboren, 17 Jahre alt und hat eine südeuropäische Staatsbürgerschaft. Beide gelten als polizeibekannt. Dutzende Opfer nach Feuer in Spielzeugfabrik Neu Delhi –Beim Brand in einer chen. Die Opfer waren „Arbeilem Taschen, Flaschen und Spielzeugfabrik in der inditer, die in diesem vier- oder Spielzeuge hergestellt worden. schen Hauptstadt Neu Delhi fünfstöckigen Gebäude geschlafen sagte ein Polizeisprecher. Die sind mindestens 43 Menschen haben“, sagte Vize- Brandursache war aber noch ums Leben gekommen. An die Feuerwehr-Chef Choudhary. völlig unklar. Der Zugang zu 60 Menschen konnten gerettet werden, doch viele von ihnen sind lebensgefährlich verletzt. Der Brand war am frühen Sonntagmorgen in einem Viertel in der Altstadt ausgebro- „Die meisten von denen, die gestorben sind, haben geschlafen, als das Feuer ausbrach und sind erstickt“, sagte ein Polizeisprecher. Es seien in der Fabrik vor al- dem schlecht beleuchteten Gebäude war sehr schwer. In den engen Straßen dort gibt es viele kleine Fabriken und Lager, in denen oft Arme oder auch Wanderarbeiter übernachten. Eine verkohlte Fabriketage Fotos: dpa Foto: dpa Der grüne Hund ist jetzt weiß Wermelskirchen –Der grüne Hund aus dem nordrhein-westfälischen Wermelskirchen ist jetzt weiß. Der im Oktober mit grünem Fell geborene Golden-Retriever-Welpe „Mojito“ (wir berichteten) habe – wie erwartet –inzwischen seine Farbe gewechselt, sagte Besitzerin Joanna Justice. „Ab der dritten Woche wurde das Fell langsam immer heller, und jetzt ist „Mojito“ kaum noch von ihren acht Geschwistern zu unterscheiden.“ “Mojito“ damals (l.) und heute Weniger Lichtermeer Berlin –Etwa sechs von zehn Bundesbürgernsind einer Umfragezufolge bereit, für den Klimaschutz weniger Weihnachtsbeleuchtungeinzusetzen.57 Prozent der Befragten gaben an, für das Klima die eigene Weihnachts-Dekoration aus Lichterketten und Leuchtsternen reduzieren zu wollen oder künftigsogar ganz auf sie zu verzichten. Das geht aus einer Umfragevon YouGov hervor. Andenken unterm Hammer Beverly Hills –Acht Jahre nach demTod von Elizabeth Taylorsind Andenken aus demNachlass des Hollywood-Stars in den USA versteigertworden.Ein rosafarbenes Seidenkleidvon Designer NolanMiller brachte mehrals11000Dollar(fast10 000 Euro) ein, wie dasAuktionshaus Julien's Auctionsin Beverly Hillsmitteilte. Eine hellblaue Chiffon-Robe, die Taylor 1974 zu einer Filmpremiere getragenhatte, kam für mehr als 7600 Dollar unterden Hammer. Kleider vonElizabeth Taylor Fotos: dpa Foto: dpa
PANORAMA 35 „Polizeiruf“-Kommissar stirbt mit 76 Wolfgang Winkler: Vom Lokführer zum TV-Star Foto: dpa Wolfgang Winkler (li.) mit Freund und Kollege Jaecki Schwarz Berlin – Als Hauptkommissar Herbert Schneider wurde Wolfgang Winkler deutschlandweit berühmt, Teil des gefeierten „Polizeiruf“-Duos mit Jaecki Schwarz alias Hauptkommissar Herbert Schmücke. Bis zuletzt wirkte Winkler als TV-Ermittler, dann als „Rentnercop“. Jetzt ist der Schauspieler im Altervon 76 Jahrennach einem Krebsleiden gestorben. Sein enger Freund sei vor wenigen Tagen gestorben, bestätigte Jaecki Schwarz der dpa. Er habe kurz nach dem Tod eine Nachricht von Winklers Familie bekommen. Winkler und Schwarzuntersuchten genau 50 „Polizeiruf“-Fälle in Halle. Im Jahr 2013 mussten die beiden sich von ihren Serienfiguren verabschieden, blieben einander aber eng verbunden. Winkler wohnte zuletzt mit seiner Frau Marina in Berlin-Karow. Den gebürtigen Görlitzer zog es früh zur Schauspielerei, wie er kurz vor seinem 75. Geburtstag der „SuperIllu“ im Interview erzählte. Seiner Familie zuliebe habe er eine Lehre zum Lokführer gemacht. „Meine Großeltern, beidenen ichaufgewachsen bin, hatten Angst, dass ich in dem ,Milieu’ auf die schiefe Bahn gerate“, sagte er. „Aber wenn man in sich die Lust verspürt zu spielen, kann der Lokführer da nicht mithalten.“ Schließlichwechselte Winkler an die Filmhochschule Babelsberg, 1965 spielteerin„Das Kaninchen bin ich“ mit. Der DEFA- Film wurde wegen seiner kritischen Sicht auf das Verhältnis von Justiz und Politik in der DDR verboten. Dieses Verbot habe ihm einen Knacks gegeben, aber noch keine Zweifel, sagte Winkler dem Blatt weiter. „Ich bin politisch so erzogen worden. Großvater war im KZ, Mutter in der Partei.“ In der DDR spielte er unter anderem in „Das Pferdemädchen“ mit, nach der deutschen Einheit war er etwa in der Sat.1-Serie „Kurklinik Rosenau“ oder bei „Schloss Einstein“ zu sehen. Und eben als Kommissar Schneider im „Polizeiruf“. Er und sein Filmpartner teilten in der Serie nicht nur den Namen Herbert ihrer beiden Ermittlerfiguren. Sie bestanden auch auf eine gemeinsame Garderobe, in der sie zusammen Zeitung lasen, wie Buchautor Andreas Kurtz mal notierte. Auch Kosenamen sind überliefert: „Mausi“ und „Dicker“. Neben seinen TV-Rollenspielte Wolfgang Winkler auch Theater. So war er unter anderem in Halle engagiert. Der dortige Schauspielintendant Matthias Brenner reagierte betroffen auf Winklers Tod. „Ich wusste, dass er sehr krank war, aber der Zeitpunkt überrascht dann immer“, sagte Brenner gestern. Der Mitteldeutsche Rundfunk kündigte an, in Gedenken an den Schauspieler das Programm zu ändern. AmMontagabend soll im MDR noch einmal ein „Polizeiruf“ mit Schwarz und Winkler gezeigt werden. Performance- Künstler David Datuna isst die Banane, ein Ausstellungsstück des Künstlers Maurizio Cattelan, mit Tape an der Galeriewand angebracht. Fotos: AFP,Instagram KünstlerisstBananeimWert von120 000Dollar Miami – Ein Performance- Künstler hat bei der Kunstmesse ArtBasel in Miami ein Ausstellungsstück im Wert von 120000 Dollar (rund 108000 Euro) aufgegessen: David Datuna nahm eine an der Wand befestigte Banane –ein Kunstwerk des italienischen Künstlers Maurizio Cattelan – ab und biss mit den Worten hinein: „Kunst- Performance... hungriger Künstler.“ Als er die Banane verzehrt hatte, meinte er: „Danke, sehr gut.“ DasKunstwerk „Comedian“ war zuvor für 120000 Euro an einen französischen Sammler verkauft worden. Ausstellungsbesucher reagierten erheitertauf Datunas Performance –ein Sprecher der Galerie Perrotin konnte der Aktion hingegen wenig abgewinnen. „Wir haben nichts für Spektakel übrig“, sagte Lucien Terras. Zugleich wies er Sorgen zurück, das Kunstwerk könne unwiederbringlich zerstört worden sein: „Er hat das Kunstwerk nicht zerstört. Die Banane ist die Idee“, betonte er. Der Sammler habe ein Authentizitätszertifikat für die Rechte an der Idee gekauft –die Banane selbst könne also jederzeit ausgetauscht werden. Bereits 15 Minuten nach der Ess-Aktion klebte eine neue Banane an der Wand vonCattelans Ausstellungsraum. Das bislang bekannteste Werk des Künstlers war die „America“, eine Plastik aus Gold in Form einer (funktionfähigen) Toilette, fünf Millionen Dollar wert, die er US-Präsident Trump als Leihgabe anbot – und die spätergeklaut wurde.
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