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42 PANORAMA BERLINER KURIER, Sonntag, 15. Dezember 2019*<br />
Paris –Nachdem Anfang Dezember<br />
Hochwasser den Südosten<br />
Frankreichs heimgesucht<br />
hatte, toben nun Sturmböen im<br />
Südwesten des Landes. Zwei<br />
Menschen kamen ums Leben.<br />
Die Böen erreichten auf dem<br />
Festland Geschwindigkeiten<br />
von 142 Stundenkilometern.<br />
Auf der Mittelmeerinsel Korsika<br />
wurden sogar 175 km/h gemessen.<br />
Für einige Messstationen<br />
bedeutete das neue<br />
Höchstwerte.<br />
In Ilharre im Baskenland kam<br />
ein Mann ums Leben, als er mit<br />
seinem Auto gegen einen umgestürzten<br />
Baum fuhr. Auch in<br />
anderen Regionen wurden insgesamt<br />
fünf Menschen verletzt,<br />
als Bäume auf Autos stürzten.<br />
In Espiens (Aquitanien) fanden<br />
Rettungskräfte die Leiche<br />
eines Rentners (76). Der Mann<br />
war am Vorabend von den Wassermassen<br />
vor seinem Haus<br />
mitgerissen worden, als er seinen<br />
Briefkasten leeren wollte.<br />
Zwei Tote bei Unwettern in Frankreich<br />
Mehrere Départements wurden<br />
wegen der Stürme in erhöhte<br />
Alarmbereitschaft versetzt.<br />
An der Küste im Südwesten<br />
des Landes wurde vor<br />
Überflutung gewarnt. Mehrere<br />
Gemeinden wurden evakuiert.<br />
Am Freitagabend seien rund<br />
70000 Haushalte wegen des<br />
Sturms ohne Strom gewesen,<br />
teilte der Netzbetreiber mit. In<br />
der Nacht zu Freitag war zudem<br />
die Stromversorgung für rund<br />
400000 Kunden unterbrochen.<br />
Vielerorts stürzten in Frankreich Bäume auf Straßen und Autos.<br />
Foto: dpa<br />
Explosion im Harz<br />
Anwohner stehen<br />
vordem Nichts<br />
Am Freitag<br />
starb in diesem<br />
Wohnblock ein<br />
Mann nach<br />
einer Explosion.<br />
15 Menschen<br />
wurden<br />
verletzt.<br />
Viele Nachbarn<br />
stehen nun vor<br />
dem Nichts. Die<br />
Stadt bemüht<br />
sich um<br />
Lösungen.<br />
Fotos: dpa<br />
Nach dem Unglück<br />
suchen Anwohner und<br />
Behörden nach<br />
schnellen Lösungen<br />
Blankenburg –Nach der tödlichen<br />
Explosion in einem Mehrfamilienhaus<br />
in Blankenburg<br />
(Sachsen-Anhalt, wir berichteten)<br />
warten Anwohner auf Antworten.<br />
Viele Wohnungen werden<br />
wochenlang nicht bewohnbar<br />
sein, teilt die zuständige<br />
Wohnungsgesellschaft mit. Lösungen<br />
für die rund 50 Bewohner<br />
gibt es aktuell noch nicht.<br />
„Wir stehen vor dem nichts“,<br />
sagte Bewohnerin Manuela<br />
Brüst am Freitagabend. Sie habe<br />
in einer der besonders stark<br />
betroffenen Wohnungen gelebt.<br />
„Ich habe auch noch eine<br />
pflegebedürftige Mutter, die<br />
wollte ich heute rüberholen.“<br />
Doch daraus wird nichs. Ihre<br />
Wohnung ist nicht bewohnbar.<br />
Mittlerweile wurde das Gebäude<br />
komplett abgesichert.<br />
Alle betroffenen Wohnungen<br />
konnten gestern wenigstens<br />
kurz und in Begleitung von Polizei<br />
und Feuerwehr betreten<br />
werden, um das Nötigste mitzunehmen.<br />
Provisorisch kommen<br />
die meisten bei Angehörigen<br />
unter, eine Familie schläft<br />
in einer Notunterkunft. Stadt<br />
und Wohnungsgesellschaft arbeiten<br />
derweil fieberhaft an einer<br />
langfristigeren Lösung, wie<br />
Bürgermeister Heiko Breithaupt<br />
sagte.<br />
Eine Prognose, wann die besonders<br />
schlimm betroffenen<br />
Wohnblöcke wieder freigegeben<br />
werden, wagte die Wohnungsgesellschaft<br />
noch nicht.<br />
Die Aufgänge fünf und sechs<br />
waren gestern hingegen schon<br />
wieder bewohnbar. Die Hausnummern<br />
eins und vier sollen<br />
Ende Januar bezugsfertig sein.<br />
Derweil konnte die Identität<br />
des Todesopfers abschließend<br />
geklärt werden. Es handelt sich<br />
tatsächlich um den 78 Jahre alten<br />
Mieter der Unglückswohnung,<br />
wie die Polizei mitteilte.<br />
Die Ursache für das Unglück<br />
vom Freitag, bei dem es zudem<br />
15 Verletzte gab, wurden hingegen<br />
weiter untersucht. Derzeit<br />
gehe man weiterhin davon aus,<br />
dass Gasflaschen zur Explosion<br />
führten, teilte die Polizei mit. In<br />
der Wohnung seien auch passende<br />
Geräte zum Heizen gefunden<br />
worden.