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SchlossMagazin Januar 2020 Bayerisch-Schwaben und Fünfseenland

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24 | GENUSS | Schokolade

Schokolade

macht glücklich!

Kakao – zwischen Mystik und Rohstoff

Schokolade zählt zu den Lieblings-Süßigkeiten bei Groß

und Klein. Eine Tasse heißer Kakao wärmt Körper und

Seele. Doch von der Kakaobohne bis auf unsere Tische,

ja Tassen, ist es ein weiter Weg foto pixabay

In Mittelamerika wachsen Kakaobäume seit tausenden von Jahren. Sie galten als

Geschenk der Götter und ihre Früchte wurden Verstorbenen ins Grab gelegt. Bis

zum 16. Jahrhundert verwendete man diese sogar als Zahlungsmittel. Das musste

seinen Grund haben. Die alte Götterspeise der neuen Welt sollte wahre Wunder

vollbringen: gegen Erschöpfung, Asthma, Malaria, Parasiten und Atemwegserkrankungen,

für die Verdauung und die Nieren. „Kein zweites Mal hat die Natur eine

solche Fülle der wertvollsten Nährstoffe auf einem so kleinen Raum zusammengedrängt

wie gerade bei der Kakaobohne”, erkannte auch schon der Naturforscher

Alexander von Humboldt.

Als Getränk war Kakao den Wohlhabenden vorbehalten, schmeckte aber – zumindest

auf der Zunge der spanischen Eroberer – ziemlich bitter. Deshalb mischten sie

Vanille, Zimt und Zucker hinein. Im 17. und 18. Jahrhundert feierte Kakao in Europa

seinen Siegeszug. Wegen der erhöhten Nachfrage legten die Kolonialmächte weltweit

immer mehr Plantagen in feuchtwarmen Regionen an. Heute kommen Dreiviertel

der rund vier Millionen Tonnen jährlich produzierten Rohkakaos aus Westafrika.

Aus den befruchteten Blüten des Kakaobaumes entwickeln sich innerhalb von

fünf bis sechs Monaten 15 bis 25 Zentimeter lange Früchte. Darin liegen, eingebettet

in weißlichem Fruchtfleisch, dreißig bis

vierzig Samen, aus denen im späteren

Veredlungsprozess die Kakaobohnen

werden. Die Kakaobohne ist der Grundstoff

für die Schokoladenproduktion und

so reich an wertvollen Inhaltsstoffen,

dass man ihr zuletzt das Prädikat „Superfood”

verpasst hat. Zur guten Hälfte

besteht sie aus Kakaobutter, daneben

enthält sie viel Eiweiß, Mineralien wie

Magnesium, Kalzium und Eisen, Gerbstoffe,

das Alkaloid Theobromin und

wertvolle Polyphenole.

Die Veredelung der in den Kakaofrüchten

enthaltenen Samen zu Bohnen erfolgt

durch Fermentation. Nach deren

Abschluss werden die Bohnen getrocknet.

Danach haben sich das Aroma und

die Farbe der Bohnen vollständig ausgebildet.

Sie werden nun in Säcke verpackt

und an die Kakaofabriken im Land oder

an die Häfen gebracht, von wo aus sie in

die ganze Welt verschickt werden.

Im Jahr 1828 änderte der Kakao seine

Form: Aus dem flüssigen Getränk wurde

eine feste Tafel. Der Niederländer Coenraad

van Houten presste erstmals dem

Kakao das Fett und die Kakaobutter ab.

Die moderne Ära der Schokoladenfertigung

war geboren. Industrialisierung

und Erfindergeist halfen, das neue Produkt

nicht nur für die Oberschicht, sondern

für eine Vielzahl von Verbrauchern

in größeren Mengen zugänglich zu machen.

Am Anfang der Schokoladenproduktion

steht das Rösten. Nach dem Abkühlen

werden die Schalen entfernt und

die Bohnen zertrümmert zum sog. Kakaokernbruch.

Dieser wird gemahlen,

bis ein leuchtend brauner und intensiv

schokoladig duftender Kakaobrei entsteht,

Ausgangspunkt für alles, was aus

Kakao hergestellt wird. Durch das Mischen

mit verschiedensten Zutaten in

unterschiedlichen Mengen entsteht die

Fülle an Schokoladensorten. Was für ein

Gaumenglück! #

Quelle schokoinfo.de

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