24.01.2020 Aufrufe

cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 01.2020

Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

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<strong>für</strong> den geschlossenen Transfer ersetzen<br />

zunehmend <strong>die</strong> herkömmlichen offenen<br />

Transfertechniken. Damit werden das Risiko<br />

einer Kreuzkontamination sowie das Auftreten<br />

von Partikeln in der Luft reduziert.<br />

Diese Doppelklappentechnologien bestehen<br />

aus einer Passiveinheit, <strong>die</strong> am mobilen<br />

Behälter montiert ist, und einer Aktiveinheit,<br />

<strong>die</strong> an der Prozessanlge befestigt ist.<br />

Werden <strong>die</strong> Einheiten während des Befüllens<br />

miteinander verbunden, bilden sie ein<br />

Ventil, das einen umschlossenen und effizienten<br />

Pulvertransfer ermöglicht. Außerdem<br />

sind <strong>die</strong> Doppelklappenventile in einer<br />

Vielzahl unterschiedlicher Größen erhältlich,<br />

<strong>die</strong> von der Entwicklung bis zur Bulkproduktion<br />

der Produkte geeignet sind. Sie<br />

erfüllen zudem <strong>die</strong> unterschiedlichen Containmentanforderungen<br />

bis in den Nanogrammbereich.<br />

Auslegung der Smepac-Resultate<br />

Sicherzustellen, dass alle Containmenttechnologien<br />

korrekt funktionieren, ist unabdingbar.<br />

Bevor ein Hersteller ein neues<br />

Gerät, bzw, neue Anlage in sein Verfahren<br />

integrieren kann, sollte es gemäß der Smepac-Richtlinie<br />

der ISPE auf seine Leistung in<br />

Bezug auf <strong>die</strong> Partikeleindämmung geprüft<br />

werden. Dabei ist zu beachten, dass <strong>die</strong>se<br />

nur eine Hilfestellung gibt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ergebnisse,<br />

<strong>die</strong> das Containmentequipment unter Laborbedingungen<br />

erzielen soll, nicht aber <strong>für</strong><br />

seine Performence in der Produktion. Für<br />

das Ergebnis eines Smepac-Tests gibt es diverse<br />

Einflussfaktoren: Im Smepac-Leitfaden<br />

werden ein Reihe von verschiedenen Partikelgrößen<br />

und Konzentrationen <strong>für</strong> Placebos<br />

in der Vali<strong>die</strong>rungsphase beschrieben. Darunter<br />

beispielsweise Lactose, Paracetamol,<br />

Mannitol und Naproxen.<br />

Der Hersteller der Containmentausrüstung<br />

wird einen unabhängigen Test mit einem<br />

ausgewählten Placebo ausführen, wobei das<br />

gängigste hierunter mikronisierte Laktose<br />

ist. Allerdings werden auch Alternativen wie<br />

Paracetamol verwendet, <strong>die</strong> möglicherweise<br />

eine höhere Verteilung der Partikelgröße<br />

aufweisen.<br />

Der Endnutzer muss sicherstellen, dass das<br />

im Rahmen des Labortests verwendete Placebo<br />

mit dem Arzneistoff vergleichbar ist,<br />

der innerhalb der Produktionsumgebung<br />

verarbeitet werden soll. Ist <strong>die</strong>s nicht der<br />

Fall, muss <strong>die</strong>s bei der Auslegung der Resultate<br />

beachtet werden. Außerdem <strong>–</strong> und <strong>die</strong>s<br />

ist besonders wichtig <strong>–</strong> muss beim Vergleich<br />

mehrerer Containmentlösungen derselben<br />

Technologie eben <strong>die</strong>ser Faktor im Vergleich<br />

der abschließenden Resultate berücksichtigt<br />

werden.<br />

Es besteht hierbei auch <strong>die</strong> Möglichkeit, dass<br />

Testausrüstungen mit denselben Spezifikationen<br />

aufgrund der erheblichen Unterschiede<br />

bei den Verfahren zur Probennahme im selben<br />

Test unterschiedliche Resultate aufweisen.<br />

Ebenso führen unterschiedliche Probennahmegeräte<br />

unter denselben Testbedingungen,<br />

auch wenn hierbei dasselbe Placebo<br />

verwendet wird, zu deutlichen Abweichungen<br />

im Probenresultat. Für <strong>die</strong> Auswertung<br />

der Resultate ist es <strong>für</strong> Hersteller wichtig, zu<br />

verstehen, wie jede Probe getestet wurde<br />

und wie <strong>die</strong> <strong>für</strong> das Produkt veröffentlichten<br />

Leistungsresultate erlangt wurden.<br />

In der Smepac-Richtlinie heißt es zum Beispiel,<br />

dass „das Volumen <strong>die</strong> exponierte<br />

Dichtung und <strong>die</strong> produktberührte Oberfläche<br />

vollständig bedecken sollen“. Hierdurch<br />

wird es bei Testkomponenten mit wechselnden<br />

Volumina höchstwahrscheinlich zu abweichenden<br />

bzw. nicht konsistenten Ergebnissen<br />

kommen.<br />

Drahtlose Überwachung<br />

Eine effektive Wartung und Überwachung<br />

der operativen Leistung sind ebenfalls wichtige<br />

Teile einer Containmentstrategie. Mit<br />

smarte Monitoring-Lösung Verifi kommt eine<br />

automatische und verlässliche Methode<br />

hinzu, den Zustand der Doppelklappen zu<br />

überwachen und dadurch frühzeitig potenzielle<br />

Risiken <strong>für</strong> Produkt und Nutzer zu<br />

identifizieren. Verifi ist direkt mit dem Aktivpart<br />

des Chargepoint-Ventils verbunden,<br />

zeichnet Nutzungsdaten auf und gibt direkt<br />

Meldungen, sowie Alarme an den Benutzer.<br />

Das LED-Display informiert über Zustand<br />

und Nutzung, wodurch Qualitätskontrolle<br />

und Nutzer beruhigt das Equipment verwenden<br />

können. Die Wartungsanzeige ermöglicht<br />

es Serviceteams, rechtzeitig Wartungen<br />

zu planen. Auf Wunsch können <strong>die</strong>se<br />

Daten per Wi-Fi auch cloud-basiert gespeichert<br />

werden, wo QA, Produktion und Wartungsteams<br />

<strong>die</strong>se weiterführend auswerten<br />

und nutzen können.<br />

Mit der smarten Monitoring-Lösung Verifi<br />

lässt sich der Zustand der Doppelklappen<br />

automatisch überwachen<br />

Sicherheit der Be<strong>die</strong>nperson<br />

Bei der Produktion von Pharmazeutika in<br />

fester Darreichungsform mit HPAPI muss<br />

unbedingt <strong>die</strong> Sicherheit der Be<strong>die</strong>nperson<br />

gewährleistet sein. Gleichzeitig muss sichergestellt<br />

werden, dass der Umfang der Umweltkontamination<br />

minimal ist. Es ist<br />

schwierig, <strong>die</strong> Risiken in Verbindung mit<br />

menschlicher Intervention auszuschalten<br />

und <strong>die</strong> zu erzielenden Containmentanforderungen<br />

zu erfüllen und dabei nicht <strong>die</strong><br />

Produktivität und Betriebsabläufe zu beeinträchtigen.<br />

Vali<strong>die</strong>rungstests müssen den<br />

Eingriff durch das Be<strong>die</strong>npersonal widerspiegeln,<br />

um sicherzustellen, dass <strong>die</strong> Containmentvorrichtung<br />

entsprechend geprüft<br />

wird. Einige davon sind jedoch von der korrekten<br />

Anwendung des Be<strong>die</strong>npersonals abhängig,<br />

wodurch es wiederum zu Abweichungen<br />

bei der Partikelmessung kommen<br />

kann.<br />

Auch <strong>die</strong> Dekontamination und Reinigung<br />

der Verfahrensausrüstung vom Mahlen bis<br />

hin zum Pressen müssen in einem umschlossenen<br />

Umfeld erfolgen. Waschvorrichtungen<br />

können in das geteilte Doppelklappenventil<br />

integriert werden, um sicherzustellen,<br />

dass das Containment während<br />

<strong>die</strong>ser Waschphase erhalten bleibt.<br />

Single-Use-Lösungen können hier zu einer<br />

erheblichen Reduzierung des Aufwands bei<br />

Reinigung und Reinigungsval<strong>die</strong>rung führen.<br />

Es gilt jedoch anzumerken, dass <strong>die</strong><br />

Grenzwerte sich, aufgrund der geänderten<br />

Technologie nicht ändern. Es bleibt elementar,<br />

Containmenttest mit den selben Grenzwerten<br />

und Methoden durchzuführen, um<br />

Nutzer und Produkt ausreichend zu Schützen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Chargepoint<br />

AUTOR:<br />

MICHAEL AVRAAM<br />

Global Product Manager,<br />

Chargepoint Technology<br />

<strong>cav</strong> 01-2020 33

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