cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 01.2020
Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.
Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.
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<strong>für</strong> den geschlossenen Transfer ersetzen<br />
zunehmend <strong>die</strong> herkömmlichen offenen<br />
Transfertechniken. Damit werden das Risiko<br />
einer Kreuzkontamination sowie das Auftreten<br />
von Partikeln in der Luft reduziert.<br />
Diese Doppelklappentechnologien bestehen<br />
aus einer Passiveinheit, <strong>die</strong> am mobilen<br />
Behälter montiert ist, und einer Aktiveinheit,<br />
<strong>die</strong> an der Prozessanlge befestigt ist.<br />
Werden <strong>die</strong> Einheiten während des Befüllens<br />
miteinander verbunden, bilden sie ein<br />
Ventil, das einen umschlossenen und effizienten<br />
Pulvertransfer ermöglicht. Außerdem<br />
sind <strong>die</strong> Doppelklappenventile in einer<br />
Vielzahl unterschiedlicher Größen erhältlich,<br />
<strong>die</strong> von der Entwicklung bis zur Bulkproduktion<br />
der Produkte geeignet sind. Sie<br />
erfüllen zudem <strong>die</strong> unterschiedlichen Containmentanforderungen<br />
bis in den Nanogrammbereich.<br />
Auslegung der Smepac-Resultate<br />
Sicherzustellen, dass alle Containmenttechnologien<br />
korrekt funktionieren, ist unabdingbar.<br />
Bevor ein Hersteller ein neues<br />
Gerät, bzw, neue Anlage in sein Verfahren<br />
integrieren kann, sollte es gemäß der Smepac-Richtlinie<br />
der ISPE auf seine Leistung in<br />
Bezug auf <strong>die</strong> Partikeleindämmung geprüft<br />
werden. Dabei ist zu beachten, dass <strong>die</strong>se<br />
nur eine Hilfestellung gibt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ergebnisse,<br />
<strong>die</strong> das Containmentequipment unter Laborbedingungen<br />
erzielen soll, nicht aber <strong>für</strong><br />
seine Performence in der Produktion. Für<br />
das Ergebnis eines Smepac-Tests gibt es diverse<br />
Einflussfaktoren: Im Smepac-Leitfaden<br />
werden ein Reihe von verschiedenen Partikelgrößen<br />
und Konzentrationen <strong>für</strong> Placebos<br />
in der Vali<strong>die</strong>rungsphase beschrieben. Darunter<br />
beispielsweise Lactose, Paracetamol,<br />
Mannitol und Naproxen.<br />
Der Hersteller der Containmentausrüstung<br />
wird einen unabhängigen Test mit einem<br />
ausgewählten Placebo ausführen, wobei das<br />
gängigste hierunter mikronisierte Laktose<br />
ist. Allerdings werden auch Alternativen wie<br />
Paracetamol verwendet, <strong>die</strong> möglicherweise<br />
eine höhere Verteilung der Partikelgröße<br />
aufweisen.<br />
Der Endnutzer muss sicherstellen, dass das<br />
im Rahmen des Labortests verwendete Placebo<br />
mit dem Arzneistoff vergleichbar ist,<br />
der innerhalb der Produktionsumgebung<br />
verarbeitet werden soll. Ist <strong>die</strong>s nicht der<br />
Fall, muss <strong>die</strong>s bei der Auslegung der Resultate<br />
beachtet werden. Außerdem <strong>–</strong> und <strong>die</strong>s<br />
ist besonders wichtig <strong>–</strong> muss beim Vergleich<br />
mehrerer Containmentlösungen derselben<br />
Technologie eben <strong>die</strong>ser Faktor im Vergleich<br />
der abschließenden Resultate berücksichtigt<br />
werden.<br />
Es besteht hierbei auch <strong>die</strong> Möglichkeit, dass<br />
Testausrüstungen mit denselben Spezifikationen<br />
aufgrund der erheblichen Unterschiede<br />
bei den Verfahren zur Probennahme im selben<br />
Test unterschiedliche Resultate aufweisen.<br />
Ebenso führen unterschiedliche Probennahmegeräte<br />
unter denselben Testbedingungen,<br />
auch wenn hierbei dasselbe Placebo<br />
verwendet wird, zu deutlichen Abweichungen<br />
im Probenresultat. Für <strong>die</strong> Auswertung<br />
der Resultate ist es <strong>für</strong> Hersteller wichtig, zu<br />
verstehen, wie jede Probe getestet wurde<br />
und wie <strong>die</strong> <strong>für</strong> das Produkt veröffentlichten<br />
Leistungsresultate erlangt wurden.<br />
In der Smepac-Richtlinie heißt es zum Beispiel,<br />
dass „das Volumen <strong>die</strong> exponierte<br />
Dichtung und <strong>die</strong> produktberührte Oberfläche<br />
vollständig bedecken sollen“. Hierdurch<br />
wird es bei Testkomponenten mit wechselnden<br />
Volumina höchstwahrscheinlich zu abweichenden<br />
bzw. nicht konsistenten Ergebnissen<br />
kommen.<br />
Drahtlose Überwachung<br />
Eine effektive Wartung und Überwachung<br />
der operativen Leistung sind ebenfalls wichtige<br />
Teile einer Containmentstrategie. Mit<br />
smarte Monitoring-Lösung Verifi kommt eine<br />
automatische und verlässliche Methode<br />
hinzu, den Zustand der Doppelklappen zu<br />
überwachen und dadurch frühzeitig potenzielle<br />
Risiken <strong>für</strong> Produkt und Nutzer zu<br />
identifizieren. Verifi ist direkt mit dem Aktivpart<br />
des Chargepoint-Ventils verbunden,<br />
zeichnet Nutzungsdaten auf und gibt direkt<br />
Meldungen, sowie Alarme an den Benutzer.<br />
Das LED-Display informiert über Zustand<br />
und Nutzung, wodurch Qualitätskontrolle<br />
und Nutzer beruhigt das Equipment verwenden<br />
können. Die Wartungsanzeige ermöglicht<br />
es Serviceteams, rechtzeitig Wartungen<br />
zu planen. Auf Wunsch können <strong>die</strong>se<br />
Daten per Wi-Fi auch cloud-basiert gespeichert<br />
werden, wo QA, Produktion und Wartungsteams<br />
<strong>die</strong>se weiterführend auswerten<br />
und nutzen können.<br />
Mit der smarten Monitoring-Lösung Verifi<br />
lässt sich der Zustand der Doppelklappen<br />
automatisch überwachen<br />
Sicherheit der Be<strong>die</strong>nperson<br />
Bei der Produktion von Pharmazeutika in<br />
fester Darreichungsform mit HPAPI muss<br />
unbedingt <strong>die</strong> Sicherheit der Be<strong>die</strong>nperson<br />
gewährleistet sein. Gleichzeitig muss sichergestellt<br />
werden, dass der Umfang der Umweltkontamination<br />
minimal ist. Es ist<br />
schwierig, <strong>die</strong> Risiken in Verbindung mit<br />
menschlicher Intervention auszuschalten<br />
und <strong>die</strong> zu erzielenden Containmentanforderungen<br />
zu erfüllen und dabei nicht <strong>die</strong><br />
Produktivität und Betriebsabläufe zu beeinträchtigen.<br />
Vali<strong>die</strong>rungstests müssen den<br />
Eingriff durch das Be<strong>die</strong>npersonal widerspiegeln,<br />
um sicherzustellen, dass <strong>die</strong> Containmentvorrichtung<br />
entsprechend geprüft<br />
wird. Einige davon sind jedoch von der korrekten<br />
Anwendung des Be<strong>die</strong>npersonals abhängig,<br />
wodurch es wiederum zu Abweichungen<br />
bei der Partikelmessung kommen<br />
kann.<br />
Auch <strong>die</strong> Dekontamination und Reinigung<br />
der Verfahrensausrüstung vom Mahlen bis<br />
hin zum Pressen müssen in einem umschlossenen<br />
Umfeld erfolgen. Waschvorrichtungen<br />
können in das geteilte Doppelklappenventil<br />
integriert werden, um sicherzustellen,<br />
dass das Containment während<br />
<strong>die</strong>ser Waschphase erhalten bleibt.<br />
Single-Use-Lösungen können hier zu einer<br />
erheblichen Reduzierung des Aufwands bei<br />
Reinigung und Reinigungsval<strong>die</strong>rung führen.<br />
Es gilt jedoch anzumerken, dass <strong>die</strong><br />
Grenzwerte sich, aufgrund der geänderten<br />
Technologie nicht ändern. Es bleibt elementar,<br />
Containmenttest mit den selben Grenzwerten<br />
und Methoden durchzuführen, um<br />
Nutzer und Produkt ausreichend zu Schützen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Chargepoint<br />
AUTOR:<br />
MICHAEL AVRAAM<br />
Global Product Manager,<br />
Chargepoint Technology<br />
<strong>cav</strong> 01-2020 33