24.01.2020 Aufrufe

cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 01.2020

Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

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Das Sankey-Diagramm visualisiert <strong>die</strong> Energieflüsse im Unternehmen. Eine ABC-Analyse macht <strong>die</strong><br />

größten Verbraucher sichtbar.<br />

Das mobile Messsystem Econ case bringt<br />

alles mit, was <strong>für</strong> temporäre Messungen<br />

benötigt wird<br />

Korrelationen und Kennzahlen<br />

Häufig gehen Abweichungen im Verbrauch<br />

auf Wechselwirkungen zurück, etwa zwischen<br />

Maschinen bzw. Anlagen oder Faktoren<br />

wie Temperatur oder relative Feuchte.<br />

Mit dem X-Y-Plot lassen sich solche Zusammenhänge<br />

überprüfen: Bilden <strong>die</strong> Punkte<br />

hier eine Wolke oder eine Linie, spricht <strong>die</strong>s<br />

<strong>für</strong> eine signifikante Korrelation.<br />

Der entscheidende Zusammenhang besteht<br />

zwischen dem Energieverbrauch und der<br />

Produktionsleistung. Der reine Verbrauch ist<br />

deshalb nur bedingt aussagekräftig, vielmehr<br />

bedarf es relevanter Kennzahlen, z.B.<br />

das Verhältnis des Verbrauchs der Produktionsanlage<br />

pro verarbeiteter Tonne oder der<br />

Verbrauch der Produktionsanlagen im Verhältnis<br />

zu dem der Infrastrukturanlagen.<br />

Um alle <strong>für</strong> ein Unternehmen möglicherweise<br />

relevanten Kennzahlen einfach genezeigt<br />

sie in der ABC-Analyse auf einen Blick.<br />

Die drei Top-Verbraucher lassen sich dann<br />

mit Tagesverbrauchsberichten genauer unter<br />

<strong>die</strong> Lupe nehmen. Die ABC-Analyse hilft<br />

auch, Maßnahmen zu priorisieren und ihre<br />

Ergebnisse nachzuverfolgen. Haben <strong>die</strong>se<br />

nicht den gewünschten Effekt erzielt, können<br />

sie angepasst oder neue Maßnahmen<br />

definiert werden.<br />

Unregelmäßigkeiten finden<br />

Um <strong>die</strong> Betriebszustände zu untersuchen,<br />

kann <strong>die</strong> Dauerkennlinie oder <strong>die</strong> Spektralanalyse<br />

genutzt werden. Mit ihnen lässt sich<br />

der Lastbereich während der Betriebsstunden<br />

bewerten, außerdem Leistungsspitzen<br />

und wiederkehrende Ereignisse erkennen.<br />

Auslastungen sowie Besonderheiten im<br />

Stand-by-Zustand, beim Anfahren oder bei<br />

verschiedenen Schichten oder Projekten<br />

zeigt <strong>die</strong> Lastganganalyse.<br />

Um Spitzenlasten zu vermeiden, reichen<br />

kleine Änderungen häufig schon aus. Beispielsweise<br />

wurden im Zentrallager eines<br />

Unternehmens <strong>die</strong> Kühlanlagen unkontrolliert<br />

eingeschaltet, wodurch es immer wieder<br />

zu Leistungsspitzen kam. Durch ein gezieltes<br />

Einschalten konnten <strong>die</strong>se vermieden<br />

und Einsparungen von rund 10 000 Euro<br />

pro Jahr erzielt werden.<br />

Auch Defekte oder Verschleiße werden so<br />

häufig sichtbar, da sie mit einem erhöhten<br />

Verbrauch einhergehen, z. B. Druckluft -<br />

leckagen, defekte Ventile oder verschmutzte<br />

Filter. Ohne Analyse bleiben sie oft lange<br />

unerkannt und verursachen währenddessen<br />

einen deutlich erhöhten Energieverbrauch.<br />

Legen Nutzer Schwellenwerte fest, erhalten<br />

sie automatisch einen Hinweis auf unge-<br />

wöhnliche Verbräuche. Das gilt bei Econ<br />

nicht nur <strong>für</strong> Strom, sondern auch <strong>für</strong> Gas,<br />

Wärme oder andere Me<strong>die</strong>n. Denn entsprechende<br />

Fühler und Zähler lassen sich problemlos<br />

in Econ3 einbinden und auswerten.<br />

Kürzlich wurde <strong>die</strong> Software um weitere<br />

Funktionen ergänzt. Für <strong>die</strong> Füllmengen-<br />

Funktion werden Füllstandanzeigen von<br />

Gas-, Öl- oder Flüssigkeitstanks automatisch<br />

abgelesen, sodass <strong>die</strong> Verbräuche stets bekannt<br />

sind.<br />

Die neue Prognosefunktion ermöglicht eine<br />

bessere Vorhersage künftiger Verbräuche. Mit<br />

rollierenden Vorhersagen von Lastgängen,<br />

Temperaturen oder beliebigen Einheiten lassen<br />

sich Prognosen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Energiebeschaffung,<br />

Auslastung von Maschinen oder Anlagen<br />

sowie verschiedene Szenarien erstellen.<br />

rieren zu können, unterstützt <strong>die</strong> Software<br />

Econ3 <strong>die</strong> Zusammenführung der Produktions-<br />

und Prozessdaten aus bestehenden Systemen<br />

(MDE/BDE, ERP) mit den Energiedaten.<br />

Standards wie OPC, BacNET und SQL<br />

lassen sich ebenso integrieren wie Datenlogger<br />

verschiedener Hersteller und unterschiedliche<br />

Dateiformate. Das gibt Unternehmen<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit, nicht nur Kennzahlen<br />

<strong>für</strong>s Energiemanagement zu bilden,<br />

sondern auch wertvolle produktionsbezogene<br />

Kennziffern, z. B. Rüst- und Produktionszeiten<br />

bei verschiedenen Produktionsprozessen<br />

und im Stand-by-Betrieb oder Energiekosten<br />

pro Produktionslos. Sie ermöglichen<br />

fun<strong>die</strong>rte Prozessoptimierungen, eine<br />

präventive Wartung und unterstützen <strong>die</strong><br />

Kostenkalkulation.<br />

Manche Unternehmen nutzen das System<br />

auch als Basis <strong>für</strong> Investitionsentscheidungen:<br />

Indem sie <strong>die</strong> realen Verbräuche kennen,<br />

wissen sie, welche Auslegung ein Gerät<br />

oder eine Maschine tatsächlich haben muss.<br />

Ein Hersteller betreibt sogar Qualitätssicherung<br />

über Econ: Messgeber <strong>für</strong> den pH-<br />

Wert, Leitfähigkeit etc. liefern Daten, <strong>die</strong> in<br />

Econ3 ausgewertet werden. So wird schnelle<br />

erkannt, ob alles im grünen Bereich ist.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Econ<br />

AUTOR:<br />

MIKE MANNHERZ<br />

Leiter Business Services &<br />

Marketing,<br />

Econ solutions<br />

<strong>cav</strong> 01-2020 37

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