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Berliner Kurier 25.01.2020

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REPORT<br />

Fahnder<br />

ohne Grenzen<br />

An Oder und Neiße gehen deutsche<br />

und polnische Grenzschützer<br />

gemeinsam auf Streife. Seit<br />

dem Herbst auch in neuen<br />

Dienstfahrzeugen. Die Bekämpfung<br />

länderübergreifender Kriminalität<br />

bleibt trotzdem mühselig<br />

Die zweisprachige Aufschrift<br />

auf dem Polizeiwagen weist<br />

auf die gemeinsame Arbeit<br />

vonPolen und Deutschen hin.<br />

Gemeinsame Streife –<br />

Wspólny Patrol“<br />

steht auf Deutsch<br />

und Polnisch an dem<br />

geländegängigen silberfarbenen<br />

Wagen mit der blauen<br />

Bauchbinde. Dreisprachig –<br />

auf Deutsch, Polnisch und<br />

Englisch –leuchtet im Fall einer<br />

Kontrolle die Aufforderung<br />

„Bitte folgen“ auf dem<br />

Dach des Dienstfahrzeugs. Damit<br />

sind Grenzschützer beider<br />

Länder nunmehr seit einigen<br />

Wochen gemeinsam in dem<br />

Raum um Frankfurt (Oder)<br />

und dem polnischen Swiecko<br />

unterwegs.<br />

Die Ausstattung ist modern,<br />

gespickt mit Kommunikationsund<br />

IT-Technik. Kurze Infowege<br />

sollen an Bord die Arbeit<br />

erleichtern.<br />

Allerdings seien die Tablets,<br />

mit denen Abfragen zu kontrollierten<br />

Personen in den<br />

Fahndungscomputern beider<br />

Länder in Sekundenschnelle<br />

erledigt werden sollen, nicht in<br />

Betrieb, sagt der Sprecher der<br />

Bundespolizeiinspektion<br />

Frankfurt (Oder), André Behlendorf.<br />

„Sie müssen noch einmal<br />

überarbeitet werden.“ Die<br />

Abfragen und der Kontakt zu<br />

den jeweiligen Leitstellen erfolgen<br />

somit einstweilen wie<br />

bisher auch: per Funk.<br />

Neben den Grenzpolizisten<br />

ist seit gut einer Woche auch<br />

ein deutsch-polnisches Polizeiteam<br />

regelmäßig auf Streife<br />

unterwegs. Die drei deutschen<br />

Beamten und ihre zwei polnischen<br />

Kollegen arbeiten in<br />

Guben (Landkreis Spree-Neiße)<br />

und dem polnischen Nachbarort<br />

Gubin. Bislang gab es<br />

nach Angaben der Polizei nur<br />

sporadische Streifendienste<br />

von Polizisten beider Länder.<br />

Für das Team wurde in Guben<br />

in der Nähe des ehemaligen<br />

Grenzübergangs eine eigene<br />

Dienststelle eingerichtet. Für<br />

die Bundespolizisten ist das<br />

Ziel: unerlaubte Einreisen<br />

nach Deutschland schon vor<br />

dem Grenzübertritt verhindern.<br />

„Ausländer ohne gültige<br />

Aufenthaltsdokumente für<br />

Deutschland müssen dann<br />

nicht erst nach Polen zurückgeschoben<br />

werden“, sagt Behlendorf.<br />

Im vergangenen Jahr gab es<br />

im Bereich der FrankfurterInspektion<br />

757 Fälle. Das Niveau<br />

sei seit Jahren annähernd<br />

gleich, die aufgegriffenen<br />

Menschen stammten vor allem<br />

aus dem Kaukasus. Wer unentdeckt<br />

nach Deutschland kommen<br />

will, nutzte laut Bundespolizei<br />

im Vorjahr vor allem<br />

Autos und Kleintransporter als<br />

Mitfahrgelegenheit. Aber auch<br />

die Anonymität von Reisebussen<br />

ist nach wie vor beliebt.<br />

Polizeioberkommissar Sven<br />

Umland und sein polnischer<br />

Kollege Damian Kuzynin<br />

haben bei ihrer Zehn-Stunden-<br />

Schicht vor allem diese Fahrzeuge<br />

im Blick.<br />

Mit ihrem Dienstwagen beobachten<br />

sie den Verkehr auf<br />

der A12 nach Berlin oder der<br />

E30 östlich der Oder. Auf der

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