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REPORT<br />
Fahnder<br />
ohne Grenzen<br />
An Oder und Neiße gehen deutsche<br />
und polnische Grenzschützer<br />
gemeinsam auf Streife. Seit<br />
dem Herbst auch in neuen<br />
Dienstfahrzeugen. Die Bekämpfung<br />
länderübergreifender Kriminalität<br />
bleibt trotzdem mühselig<br />
Die zweisprachige Aufschrift<br />
auf dem Polizeiwagen weist<br />
auf die gemeinsame Arbeit<br />
vonPolen und Deutschen hin.<br />
Gemeinsame Streife –<br />
Wspólny Patrol“<br />
steht auf Deutsch<br />
und Polnisch an dem<br />
geländegängigen silberfarbenen<br />
Wagen mit der blauen<br />
Bauchbinde. Dreisprachig –<br />
auf Deutsch, Polnisch und<br />
Englisch –leuchtet im Fall einer<br />
Kontrolle die Aufforderung<br />
„Bitte folgen“ auf dem<br />
Dach des Dienstfahrzeugs. Damit<br />
sind Grenzschützer beider<br />
Länder nunmehr seit einigen<br />
Wochen gemeinsam in dem<br />
Raum um Frankfurt (Oder)<br />
und dem polnischen Swiecko<br />
unterwegs.<br />
Die Ausstattung ist modern,<br />
gespickt mit Kommunikationsund<br />
IT-Technik. Kurze Infowege<br />
sollen an Bord die Arbeit<br />
erleichtern.<br />
Allerdings seien die Tablets,<br />
mit denen Abfragen zu kontrollierten<br />
Personen in den<br />
Fahndungscomputern beider<br />
Länder in Sekundenschnelle<br />
erledigt werden sollen, nicht in<br />
Betrieb, sagt der Sprecher der<br />
Bundespolizeiinspektion<br />
Frankfurt (Oder), André Behlendorf.<br />
„Sie müssen noch einmal<br />
überarbeitet werden.“ Die<br />
Abfragen und der Kontakt zu<br />
den jeweiligen Leitstellen erfolgen<br />
somit einstweilen wie<br />
bisher auch: per Funk.<br />
Neben den Grenzpolizisten<br />
ist seit gut einer Woche auch<br />
ein deutsch-polnisches Polizeiteam<br />
regelmäßig auf Streife<br />
unterwegs. Die drei deutschen<br />
Beamten und ihre zwei polnischen<br />
Kollegen arbeiten in<br />
Guben (Landkreis Spree-Neiße)<br />
und dem polnischen Nachbarort<br />
Gubin. Bislang gab es<br />
nach Angaben der Polizei nur<br />
sporadische Streifendienste<br />
von Polizisten beider Länder.<br />
Für das Team wurde in Guben<br />
in der Nähe des ehemaligen<br />
Grenzübergangs eine eigene<br />
Dienststelle eingerichtet. Für<br />
die Bundespolizisten ist das<br />
Ziel: unerlaubte Einreisen<br />
nach Deutschland schon vor<br />
dem Grenzübertritt verhindern.<br />
„Ausländer ohne gültige<br />
Aufenthaltsdokumente für<br />
Deutschland müssen dann<br />
nicht erst nach Polen zurückgeschoben<br />
werden“, sagt Behlendorf.<br />
Im vergangenen Jahr gab es<br />
im Bereich der FrankfurterInspektion<br />
757 Fälle. Das Niveau<br />
sei seit Jahren annähernd<br />
gleich, die aufgegriffenen<br />
Menschen stammten vor allem<br />
aus dem Kaukasus. Wer unentdeckt<br />
nach Deutschland kommen<br />
will, nutzte laut Bundespolizei<br />
im Vorjahr vor allem<br />
Autos und Kleintransporter als<br />
Mitfahrgelegenheit. Aber auch<br />
die Anonymität von Reisebussen<br />
ist nach wie vor beliebt.<br />
Polizeioberkommissar Sven<br />
Umland und sein polnischer<br />
Kollege Damian Kuzynin<br />
haben bei ihrer Zehn-Stunden-<br />
Schicht vor allem diese Fahrzeuge<br />
im Blick.<br />
Mit ihrem Dienstwagen beobachten<br />
sie den Verkehr auf<br />
der A12 nach Berlin oder der<br />
E30 östlich der Oder. Auf der