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PANORAMA<br />
SEITE37<br />
BERLINER KURIER, Sonnabend, 25. Januar 2020<br />
NACHRICHTEN<br />
Knirps entdeckt Münze<br />
BittereFolge des Klimawandels<br />
Foto: dpa<br />
Wird bald die<br />
Burglengenfeld –Ein vierjähriger<br />
Junge hat in Bayern<br />
eine rund 1000 Jahre alte<br />
Münze beim Fußball-<br />
Spielen gefunden. Sie wurde<br />
laut Experten im 11.<br />
Jahrhundert in Byzanz (das<br />
in der Neuzeit zum heutigen<br />
Istanbul heranwuchs)<br />
hergestellt. Allerdings ist<br />
sie nur etwa 10 Euro wert.<br />
Daher darf der Junge sie<br />
auch behalten.<br />
Dreifachmord vermutet<br />
Starnberg –Die Polizei<br />
hält den zunächst als Familiendrama<br />
mit drei Toten in<br />
Starnberg eingestuften Fall<br />
nun für eine Mordtat und<br />
nahm zwei Tatverdächtige<br />
fest. Bei ihnen wurde eine<br />
große Anzahl an Waffen sichergestellt.<br />
Vor knapp<br />
zwei Wochen waren die<br />
Leichen eines 21-Jährigen<br />
und seiner Eltern gefunden<br />
worden. Die Polizei ging<br />
zunächst davon aus, dass<br />
der Sohn die Eltern und<br />
dann sich selbst tötete.<br />
Condor gerettet<br />
Frankfurt/M. –Die Zukunft<br />
von Condor ist gesichert:<br />
Die polnische Fluggesellschaft<br />
LOT übernimmt<br />
den Ferienflieger,<br />
der im vergangenen Jahr in<br />
den Strudel der Thomas-<br />
Cook-Pleite geraten war.<br />
Condor soll aber auch nach<br />
dem Verkauf weiter unter<br />
ihrer Marke fliegen, der<br />
Bund erhält 380 Millionen<br />
Euro Staatshilfen zurück.<br />
Tote nach Erdbeben<br />
Istanbul –Bei einem Erdbeben<br />
der Stärke 6,8 im Osten<br />
der Türkei sind mindestens<br />
vier Menschen getötet<br />
worden. Zwei Menschen<br />
seien in der Provinz Elazig<br />
ums Leben gekommen,<br />
zwei weitere in der Nachbarprovinz<br />
Malatya, meldete<br />
die Nachrichtenagentur<br />
Anadolu unter Berufung auf<br />
Innenminister Süleyman<br />
Soylu. Mehrere Gebäude<br />
seien eingestürzt.<br />
EUROJACKPOT<br />
Gewinnzahlen 5aus 50:<br />
5, 12, 20, 29, 48<br />
Eurozahlen 2aus 10:<br />
7und 9<br />
(ohne Gewähr)<br />
Schokolade<br />
knapp?<br />
p?<br />
Hitze schmälertdie Erträge und<br />
ein Virus befällt immer mehr<br />
geschwächte Kakao-Bäume<br />
Diese Prognose trifft Schoko-Fans<br />
mitten ins Herz:<br />
Durch den Klimawandel und<br />
die damit verbundene Erderwärmung<br />
könnte Schokolade<br />
bald zur Mangelware werden.<br />
Die vom Klimawandel<br />
geschwächten Kakaobäume<br />
in Westafrika sind immer öfter<br />
von Seuchen befallen.<br />
Kakaoernte in Westafrika<br />
–ein Virus bedroht<br />
immer mehr Bäume und<br />
damit letztlich auch die<br />
Schoko-Produktion.<br />
Schon im Jahr 2030 werden<br />
Kakaoproduzenten den weltweiten<br />
Bedarf nicht mehr decken<br />
können. Bis zu zwei Millionen<br />
Tonnen Kakao werden<br />
fehlen, schlägt der Nachrichtendienst<br />
Bloomberg Alarm. In<br />
den darauf folgenden 20 Jahren<br />
wird der Klimawandel in Westafrika<br />
den Anbau zusätzlich erschweren.<br />
Die prognostizierten<br />
höheren Temperaturen werden<br />
nämlich nicht mit höheren<br />
Niederschlägen einhergehen.<br />
Das sei Gift für die sensiblen<br />
Kakaobäume. Denn regne es zu<br />
wenig, wüchsen nur wenige<br />
Früchte, regne es zu viel, gebe<br />
es Probleme mit Schädlingen<br />
und Pilzbefall, so das Cocoa Research<br />
Institute of Ghana.<br />
Wenn dieser Entwicklung<br />
nicht Einhalt geboten werde,<br />
komme der Zeitpunkt, an dem<br />
Kakao in Ghana nicht mehr angebaut<br />
werden könne, so die<br />
Behörde weiter.<br />
Die amerikanische Wetterund<br />
Ozeanografiebehörde NO-<br />
AA berechnete, dass 2050 in<br />
Ghana und der Elfenbeinküste,<br />
den beiden größten Kakaoproduzenten<br />
der Welt, fast 90 Prozent<br />
der derzeitigen Ertragsflächen<br />
nicht mehr für den Anbau<br />
geeignet sein werden. Die gesamte<br />
Produktion müsste ins<br />
Hochland verlagert werden.<br />
Und der Klimawandel ist<br />
nicht die einzige Bedrohung für<br />
die Kakaobäume. Auch Krankheiten<br />
machen den Pflanzen<br />
extrem zu schaffen. Die größte<br />
Gefahr stellt momentan die<br />
„Cacao Swollen Shoot Disease“<br />
(CSSD) dar. CSSD ist eine Viruserkrankung<br />
der Kakaobäume,<br />
die vor allem in Ghana grassiert.<br />
Bereits 16 Prozent aller<br />
Fotos: AFP,Getty Images/Hemera<br />
Kakaobäume sind dort infiziert.<br />
Der Erreger lässt den Stamm<br />
und junge Triebe anschwellen,<br />
das Wachstum der Früchte und<br />
die Qualität verringern sich,<br />
schließlich stirbt der Baum<br />
nach drei Jahren vollständig ab.<br />
Die schnellste Abhilfe gegen<br />
die bedrohliche Krankheit verspricht<br />
die genetische Veränderung<br />
der Kakaopflanzen, um sie<br />
widerstandsfähiger zu machen.<br />
Doch gerade in westlichen<br />
Ländern sind genetisch modifizierte<br />
Lebensmittel extrem verpönt,<br />
in Teilen der EU und der<br />
Schweiz sogar verboten. Vielleicht<br />
ändert sich das ja, wenn<br />
die Schoko-Regale sich in Zukunft<br />
allmählich leeren...