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BERLINER KURIER, Sonntag, 26. Januar 2020<br />
NACHRICHTEN<br />
Harte Richterschelte<br />
Foto: Alik Keplicz/AP<br />
Berlin –Der Vorsitzende der<br />
rechten polnischen Regierungspartei<br />
PiS, Jaroslaw<br />
Kaczynski, hat das von der<br />
EU scharf kritisierte Gesetz<br />
zur Disziplinierung von Richtern<br />
verteidigt. „Wenn es in<br />
Polen Rechtsverletzungen<br />
gibt, dann werden diese vor<br />
allem von den Gerichten begangen“,<br />
sagte er der „Bild“.<br />
Große Gefahr durch<br />
kleine Flugobjekte:<br />
Gerade in der Nähe<br />
vonFlughäfen<br />
kommen Drohnen<br />
Fliegern in die Quere.<br />
Millionen fürdieDrohnenabwehr an denFlughäfen<br />
dürfte demnach etwa<br />
13 Millionen Euro<br />
pro Jahr kosten.<br />
Bei wie vielen<br />
Flughäfen<br />
eine<br />
Drohnenabwehr er-<br />
sein könn-<br />
forderlich<br />
te, führt das Ministerium<br />
nicht aus. Es gibt in<br />
Deutschland nach Angaben<br />
der Deutschen Flugsicherung<br />
16 internationale Verkehrsflughäfen,<br />
hinzu kommen regionale<br />
Flughäfen. Derzeit<br />
verfügten Bundespolizei und<br />
Bundeskriminalamt über<br />
technische Mittel, um unbe-<br />
Berlin – Die Ver-<br />
besserung der<br />
Drohnenabwehr<br />
an deutschen<br />
Flughäfen dürfte<br />
nach Einschätzung<br />
des Bundesverkehrsministeriums<br />
Millionen verschlingen.<br />
Pro Flughafen sei mit<br />
einmaligen Kosten von 30<br />
Millionen Euro zu rechnen,<br />
schreibt das Bundesverkehrsministerium<br />
in seiner Antwort<br />
auf eine Kleine Anfrage<br />
der FDP-Fraktion. Eine mobil<br />
einsetzbare Drohnenabwehr<br />
mannte Luftfahrzeuge zu entdecken,<br />
zu verifizieren und<br />
abzuwehren, schreibt das Ministerium.<br />
Sie seien zudem<br />
„technisch begrenzt in der<br />
Lage“, die Steuerung von<br />
Drohnen zu stören oder „physisch<br />
auf diese einzuwirken“.<br />
Das Verkehrsministerium<br />
unterstützt die Entwicklung<br />
des Drohnenabwehrsystems<br />
Falke. Am Hamburger Flughafen<br />
soll getestet werden,<br />
wie eindringende Drohnen<br />
aufgespürt, identifiziert und<br />
notfalls abgefangen werden<br />
können, damit der Flugverkehr<br />
nicht gestört wird. Nach<br />
einem Bericht der Funke-Mediengruppe<br />
aus dem Dezember<br />
wurden im vergangenen<br />
Jahr 158 Fälle gemeldet, in<br />
denen Drohnen den Flugverkehr<br />
in Deutschland störten.<br />
„Drohnen dürfen die Sicherheit<br />
an deutschen Flughäfen<br />
nicht gefährden“, erklärte<br />
der FDP-Abgeordnete<br />
Bernd Reuther: „Deswegen<br />
muss die Bundesregierung<br />
Maßnahmen zur Drohnenabwehr<br />
in ihrem Haushaltsentwurf<br />
für 2021 berücksichtigen.“<br />
RND-Montage, Fotos: SimonSkafar/iStock, Markus Mainka/dpa, Christoph Schmidt/dpa<br />
Foto: Michael Kappeler/dpa<br />
Umfrage zu Holocaust<br />
Berlin –22Prozent der<br />
Deutschen finden, der Holocaust<br />
spiele in der Erinnerungskultur<br />
eine zu große<br />
Rolle. In einer YouGov-Umfrage<br />
sind 24 Prozent der<br />
Meinung, das Gedenken sollte<br />
ausgebaut werden. 45 Prozent<br />
vertreten die Ansicht,<br />
so, wie es gehandhabt wird,<br />
sei es richtig.<br />
Esken für Mietendeckel<br />
Berlin –SPD-Chefin Saskia<br />
Esken hat sich dafür ausgesprochen,<br />
dass Normalverdiener<br />
maximal 30 Prozent<br />
ihres Haushaltseinkommens<br />
für die Miete zahlen müssen.<br />
Wohnen sei Menschenrecht.<br />
Spekulation mit Wohnraum<br />
und Boden müsse begrenzt<br />
werden.<br />
Trumpwettertgegen Abtreibung<br />
Als erster Präsident der USAspricht er auf der Großdemonstration „March forLife“ in Washington<br />
Washington –Das dürften viele<br />
US-Bürger als Provokation<br />
verstehen: Als erster US-Präsident<br />
hat Donald Trump am<br />
Freitag (Ortszeit) bei der jährlichen<br />
Anti-Abtreibungs-Kundgebung<br />
„March for Life“ in Washington<br />
gesprochen. Trump<br />
sagte vor Zehntausenden Teilnehmern,<br />
jedes Kind sei eine<br />
„heilige Gabe Gottes“. „Ungeborene<br />
Babys“ hätten noch nie<br />
einen so starken Beschützer im<br />
Weißen Haus gehabt wie ihn.<br />
Radikale Töne: Donald Trump redet<br />
in Washington beim „March for Life“.<br />
Foto: Yuri Gripas/imago images/ZUMA Press<br />
Der „Marsch für das Leben“<br />
findet jährlich statt. Er wendet<br />
sich gegen das Urteil des Obersten<br />
US-Gerichtes vom 22. Januar<br />
1973 zur Legalisierung der<br />
Abtreibung. Schwangerschaftsabbruch<br />
sei durch das<br />
Recht auf die Privatsphäre gedeckt,<br />
befanden die Richter damals<br />
–und lösten damit jahrelange<br />
Kontroversen aus. „Eure<br />
Generation wird Amerika zur<br />
Pro-Life-Nation machen“, ermutigte<br />
Trump die vielen jun-<br />
gen Teilnehmer in seiner etwa<br />
zehnminütigen Ansprache.<br />
Man müsse Abtreibung „undenkbar“<br />
machen, sagte die<br />
„March for Life“-Präsidentin<br />
Jeanne Mancini. Sie dankte<br />
Trump für das, was er für die<br />
Bewegung getan habe, und für<br />
das, was er noch tun werde.<br />
„Four more years“ (noch mal<br />
vier Jahre), riefen Kundgebungsteilnehmer<br />
mit Blick auf<br />
die Präsidentschaftswahl im<br />
November dieses Jahres.<br />
Kein Geld für Amazonas<br />
Berlin –Das Bundesumweltministerium<br />
lässt seine Fördergelder<br />
für das brasilianischeAmazonasgebiet<br />
aufEis<br />
liegen. Zunächst braucheman<br />
eine gemeinsame Vorstellung<br />
davon, was bei Klima- und<br />
Biodiversitätsschutz nötig ist,<br />
so einSprecher von Ministerin<br />
SvenjaSchulze (SPD).<br />
Industrie will freie Fahrt<br />
Berlin –Die Autoindustrie<br />
hält an ihrem Nein zu einem<br />
Tempolimit auf Autobahnen<br />
fest. Die Haltung sei unverändert,sagte<br />
ein Sprecher<br />
des Verbands der Automobilindustrie.<br />
Die Debatte über<br />
ein generelles starres Tempolimit<br />
auf deutschen Autobahnen<br />
sei „nicht hilfreich“.