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6 BERLIN BERLINER KURIER, Sonntag, 26. Januar 2020 *<br />
NACHRICHTEN<br />
Pit und Paule genannt<br />
Berlin –Die Pandazwillinge<br />
sind am Donnerstag das<br />
erste Mal für Besucher im<br />
Zoo zu sehen. Die fünf Monaten<br />
alten Brüder tragen<br />
die chinesischen Namen<br />
Meng Yuan und Meng Xiang.<br />
Doch laut dpa haben<br />
sich Pfleger die Sache vereinfacht.<br />
Sie sagen einfach<br />
Pit und Paule.<br />
Polizist gebissen<br />
Mitte –Ein Mann (38) hat<br />
in der Rathausstraße einem<br />
Polizisten in den Oberschenkel<br />
gebissen. Der<br />
Mann habe den Beamten attackiert.<br />
Als er daraufhin<br />
gefesselt werden sollte, biss<br />
er zu.<br />
Eis vonoben befürchtet<br />
Mitte –Polizisten haben<br />
gestern das Gebiet rund um<br />
den Fernsehturm am Alex<br />
abgesperrt. An der Kugel<br />
habe sich aufgrund der<br />
Wetterlage Eis gebildet, so<br />
ein Polizeisprecher. Es wurde<br />
befürchtet, dass Eisteile<br />
zu Boden stürzen und möglicherweise<br />
Passanten verletzen<br />
könnten. Die Sperrung<br />
hatte einen Radius von<br />
50 Metern um den Turm.<br />
Mit SUV umgekippt<br />
Westend –Beim Üben von<br />
Fahrmanövern hat ein 18-<br />
Jähriger seinen SUV zum<br />
Umkippen gebracht. Er<br />
drehte mit dem Wagen<br />
Kreise und Achten auf dem<br />
Olympischen Platz, dann<br />
kippte der Wagen um. Der<br />
Fahrer verletzte sich an der<br />
Hand.<br />
ARCHE NOAH<br />
Hans &Lieschen ... leben im<br />
Heim mit den Finken zusammen.<br />
Das schüchterne<br />
und unkomplizierte Zwergwachtel-Paar<br />
wünscht sich<br />
ein Heim in einer geräumigen<br />
Außenhaltung mit einem<br />
beheizbaren Schutzraum<br />
und Verstecken.<br />
Verm.-Nr. 19/2537; 19/2536<br />
Tierheim Berlin,<br />
Hausvaterweg 39, 13057 Berlin,<br />
Telefon: 030/768880,<br />
www.tierschutz-berlin.de<br />
Die Tiervermittlung ist geöffnet:<br />
Mittwoch–Sonntag 13–16 Uhr<br />
Foto: Tierheim Berlin Foto: dpa<br />
Fotos: Richard, dpa<br />
Der Hausflur<br />
der Wohnung,<br />
in der Maria B.<br />
erschossen<br />
wurde. Links im<br />
Bild ist die Tür<br />
zu dem Zimmer<br />
zu sehen, in der<br />
die Tragödie<br />
geschah.<br />
Warum benutzte die<br />
Polizei keinenTaser?<br />
Die Einsatzkräfte waren offenbar nicht<br />
über die psychischen Probleme der Frau<br />
informiert. Sie griffen zur Dienstwaffe<br />
Von<br />
P. DEBIONNE<br />
und<br />
E. RICHARD<br />
Berlin – Weil sie mit einem<br />
Messer auf einen Polizisten<br />
losging, wurde Maria B. aus<br />
Friedrichshain am Freitag<br />
von dem Beamten erschossen<br />
(KURIER berichtete).<br />
Wie in solchen Fällen üblich,<br />
hat eine Mordkommission<br />
die Ermittlungen übernommen.<br />
Dabei muss auch geklärt<br />
werden, welche Informationen<br />
über Maria B. bei<br />
der Polizei vorlagen – und<br />
welche nicht. Zudem kam am<br />
Freitag die Frage auf, weshalb<br />
kein Taser (Elektroschocker)<br />
eingesetzt wurde.<br />
Auf jeden Fall soll Maria B.<br />
nach übereinstimmenden Aussagen<br />
mehrerer Bekannter sowie<br />
ihres Mitbewohners psychisch<br />
auffällig und teils unberechenbar<br />
gewesen sein. In diesem<br />
Zusammenhang sei die<br />
Polizei in den letzten Monaten<br />
immer wieder zu B.s Wohnadresse<br />
in Friedrichshain gerufen<br />
worden. Die Einsatzkräfte, die<br />
am Freitag zu Maria B. gingen,<br />
wussten aber offenbar nichts<br />
von den psychischen Auffälligkeiten.<br />
So hatte ein Sprecher<br />
der Staatsanwaltschaft am Freitag<br />
mitgeteilt, er könne nicht<br />
sagen, ob die Frau psychische<br />
Probleme gehabt habe.<br />
Fakt ist: Seit dem Jahr 2016<br />
darf der personengebundene<br />
Hinweis (PHW) „Psychische<br />
und Verhaltensstörung“ in polizeiinternen<br />
Datenbanken nur<br />
dann eingetragen werden,<br />
wenn ärztlich festgestellt ist,<br />
dass der Betroffene an einer<br />
psychischen Erkrankung leidet<br />
und daraus Gefahren für ihn<br />
Blumen am Wohnhaus<br />
der Getöteten (li.).<br />
Maria B., die am Freitag<br />
erschossen wurde (re.).<br />
Erschossene Maria B.<br />
Ein <strong>Berliner</strong><br />
Polizist<br />
demonstriertden<br />
Einsatz eines<br />
Tasers.<br />
selbst oder andere resultieren<br />
können. Ein polizeiinterner<br />
Vermerk auf eventuelle psychische<br />
Auffälligkeiten einer Person<br />
während eines Einsatzes<br />
ohne entsprechendes Attest ist<br />
demnach nicht mehr gestattet.<br />
Im aktuellen Fall hätte ein solcher<br />
Hinweis aber möglicherweise<br />
die Tragödie verhindert:<br />
„Mit den richtigen Informationen<br />
wäre es möglich gewesen,<br />
mit dem von der FDP geforderten<br />
Taser das schonendere Einsatzmittel<br />
zu wählen und so ein<br />
Leben zu retten“, sagte FDP-Innenpolitiker<br />
Marcel Luthe am<br />
Sonnabend dem KURIER. Bislang<br />
haben nur Polizisten des<br />
Spezialeinsatzkommandos<br />
(SEK) und einige wenige Polizisten<br />
im Rahmen eines dreijährigen<br />
Testlaufs Zugriff auf<br />
Taser.<br />
Mit einem dieser Geräte<br />
konnte im Februar 2019 ein mit<br />
zwei Messern bewaffneter<br />
Mann außer Gefecht gesetzt<br />
werden. Der 34-Jährige hatte<br />
zuvor seine Lebensgefährtin<br />
verletzt und dann die alarmierten<br />
Einsatzkräfte bedroht. Als<br />
der Mann dann eine Hand hob,<br />
löste ein Beamter den Taser<br />
aus. Der Angreifer konnte kurz<br />
darauf festgenommen werden.<br />
Offensichtlich litt der Mann<br />
unter psychischen Problemen<br />
und kam in ein Fachkrankenhaus.<br />
Maria B. hingegen starb<br />
an den Folgen ihrer schweren<br />
Schussverletzung.