Das Stadtgespräch Rheda-Wiedenbrück Ausgabe Februar 2020
Viel Spaß beim digitalen Lesen der Februar-Ausgabe vom Stadtgespräch.
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den jüngsten Megalithen von Carnac in der Bretagne siebentausend<br />
Jahre liegen. Heute geht die Wissenschaft von einer allmählichen<br />
Ausbreitung aus, hauptsächlich vom europäischen Nordwesten aus,<br />
also von Newgrange. <strong>Das</strong> zählt zu den Anlagen, die am meisten<br />
beeindrucken. Man es heute einschließlich der Grabkammer besichtigen,<br />
allerdings immer nur in kleinen Gruppen. Für die Anwesenheit<br />
bei der Wintersonnenwende gibt es eine jährliche Lotterie für den<br />
22. Dezember. Wer gewinnt, darf auf die buchstäbliche Erleuchtung<br />
warten. Wenn das Wetter allerdings bedeckt ist, dann muss bis zum<br />
nächsten Jahr gewartet werden. Für alle Besuche außerhalb der Wintersonnenwende<br />
muss man sich den Effekt mit der Taschenlampe<br />
des Guides vorstellen.<br />
Was bleibt?<br />
Wissenschaftler, die sich mit der Vorgeschichte beschäftigen, müssten<br />
eigentlich fasziniert und frustriert zugleich sein. Die astronomischen<br />
Kenntnisse der Jungsteinzeit, die sich etwa auch im englischen<br />
Stonehenge dokumentiert, oder auch das architektonische Wissen<br />
sind für uns heute doch kaum zu begreifen. Gleichzeitig haben wir<br />
tatsächlich Jahrtausende gebraucht, um wieder auf den Wissensstand<br />
der Megalithkultur zu kommen. Die Kelten, als Vorfahren der<br />
heutigen Bewohner, sind recht pragmatisch mit den Zeugnissen der<br />
Vergangenheit umgegangen, etwa indem sie die geschichteten Mauern<br />
nachgebaut haben, die heute noch als Windschutz für das Vieh<br />
genutzt werden. Auch haben sowohl in Irland als auch in Frankreich<br />
die Christen des Mittelalters die großen Steine genutzt, um sie mit<br />
christlichen Symbolen oder Darstellungen aus der Bibel zu verzieren<br />
und so zu christlichen Objekten zu machen. In der nächsten <strong>Ausgabe</strong><br />
nehmen wir die Menhire, also die Hinkelsteine des Asterix, und die<br />
Steinreihen in den Blick.<br />
1 Die spezielle Schafstalltür à la Newgrange<br />
T<br />
Toller Entwurf für das<br />
Quartier Bleichstraße<br />
Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK)<br />
1 (V. l.) Bürgermeister Theo Mettenborg, Stephan Pfeffer, Martin Claus und Oliver<br />
Giebels vom Siegerbüro »Steinweg Claus«, Carsten Lang, Georg Effertz, Ina Hoischen<br />
(Stadtplanung <strong>Rheda</strong>-<strong>Wiedenbrück</strong>) präsentieren den Siegerentwurf für die Bleichstraße.<br />
(Kem) <strong>Das</strong> Münsteraner Architekturbüro »Steinweg Claus« hat zur Weiterentwicklung<br />
des »Quartiers Bleichstraße« ein Konzept mit hoher<br />
Lebensqualität entwickelt, das sich sanft in die bestehende Struktur<br />
einpasst, Wohnraum für verschiedene Generationen berücksichtigt, Geschäftsbebauung<br />
und bestehende Baumbepflanzung mit einbezieht,<br />
unterstreicht Bürgermeister Theo Mettenborg. Der Entwurf für die Fläche<br />
zwischen Schulte-Mönting-Straße, Berliner Straße und Rathausplatz ist<br />
nun ein Orientierungsrahmen für die Zukunft. Die Umgestaltung des<br />
rund 2,8 Hektar umfassenden Areals ist am Ende ein weiteres Puzzleteil<br />
des Gesamtprojektes ISEK <strong>Rheda</strong>. Es handelt sich bei dem Entwurf<br />
um ein langfristiges Konzept, dessen Umsetzung vielleicht sogar 10, 15<br />
oder gar 20 Jahre dauern könnte. Wichtig ist, dass die »Bausünden« aus<br />
den 1970er Jahren nach und nach verschwinden. <strong>Das</strong> Architekturbüro<br />
erhielt in einem städtebaulichen Wettbewerb mit acht Planungsbüros<br />
für seinen Vorschlag den ersten Preis. Die Eigentümer und Anwohner<br />
des Quartiers müssen keine Angst haben, dass ihnen ihre Häuser genommen<br />
werden oder Entscheidungen über ihren Kopf hinweg fallen<br />
werden, versicherte der Bürgermeister.<br />
Zur Parksituation teilt die städtische Pressestelle auf Anfrage mit:<br />
»Öffentliche Stellplätze werden im Straßenraum maßvoll eingestreut.<br />
Alle weiteren notwendigen Stellplätze werden in Tiefgaragen unterhalb<br />
der jeweiligen Bauabschnitte nachgewiesen. Die Stellplätze für die Hotels<br />
bleiben in den Bauabschnitten eins, zwei und drei oberirdisch erhalten<br />
und in die Stadtgestaltung integriert. Bei der vierten Ausbauphase<br />
bekommen die Hotels Stellplätze in Tiefgaragen.«<br />
58 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>