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Alnatura Magazin Februar 2020

Achtsam leben: Gemeinsam Lebensmittel retten // Warenkunde: Müslivielfalt // Rezeptideen: Originelles mit Müsli

Achtsam leben: Gemeinsam Lebensmittel retten // Warenkunde: Müslivielfalt // Rezeptideen: Originelles mit Müsli

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Ein gutes Team: Boris Voelkel<br />

(oben) und Hans Löhr (unten)<br />

setzen auf gegenseitiges<br />

Vertrauen und stehen auch<br />

in schwierigen Zeiten für -<br />

einander ein.<br />

Voelkel kurz gefasst<br />

Familienbetrieb, der seit über 80<br />

Jahren Frucht- und Gemüsesäfte in Demeterund<br />

Bio-Qualität herstellt und sich für die<br />

Erhaltung der Artenvielfalt engagiert, insbesondere<br />

für den Anbau alter Sorten in<br />

Bio-Streuobstwiesen und die Förderung von<br />

samenfesten Gemüsesorten<br />

Mitarbeitende Rund 300, davon 28 Lehrlinge<br />

Inhaber Voelkel Stiftung<br />

Geschäftsführung Stefan Voelkel und seine<br />

drei Söhne Jacob, Boris und Jurek sowie<br />

Christian Harder<br />

Standort Landkreis Lüchow-Dannenberg<br />

im Wendland<br />

Umsatz 2019 rund 70 Mio. Euro<br />

Produkte Über 200 verschiedene – zum<br />

Beispiel Muttersäfte, Gemüsesäfte, Direktsäfte<br />

und Fruchtsaftvariationen wie Schorlen<br />

und Limonaden<br />

Leitgedanke Verantwortung für Mensch<br />

und Natur im Sinne einer ganzheitlichen<br />

Wirtschaftsweise<br />

voelkeljuice.de<br />

rund 6 000 Tonnen Rote Bete. »Mir geht<br />

es um gesunde Lebensmittel aus gesunden<br />

Strukturen«, erklärt der 35-Jährige.<br />

Die Arbeit an genau diesen Strukturen sei<br />

die neue Pionieraufgabe der Bio-Branche.<br />

Füreinander einstehen<br />

Unter gesunden Strukturen versteht Hans<br />

Löhr vor allem vertrauensvolle Partnerschaft<br />

auf Augenhöhe. »Das betrifft zum<br />

Beispiel vereinbarte Liefermengen«, erklärt<br />

Löhr. Anders als bei konventionellen<br />

Abnehmern werde er bei Voelkel weder<br />

für Unterlieferungen bestraft, noch bleibe<br />

er in guten Jahren auf Mehrmengen<br />

sitzen. »Voelkel ist da sehr kulant«, so<br />

Löhr. Auch die Preispolitik der Kelterei ist<br />

bemerkenswert. »Wir setzen auf eine<br />

moderate, antizyklische Preisgestaltung,<br />

um so die extremen Ausschläge nach<br />

oben wie nach unten zu vermeiden«, erklärt<br />

Voelkel seine Strategie. Er spricht<br />

außerdem von empathischem Einkaufen,<br />

davon, die heute oft zynischen Marktmechanismen<br />

zu durchbrechen. Was das<br />

konkret heißt? Vor zwei Jahren beispielsweise<br />

habe ihm Hans Löhr Rodelika-Möhren<br />

angeboten, die er nicht vermarkten<br />

konnte. Obwohl die entsprechenden Maschinen<br />

zum Pressen der Möhren gerade<br />

nicht einsatzbereit waren, nahm Voelkel<br />

dem Landwirt die Möhren ab und ließ<br />

diese in Süddeutschland verarbeiten. Nur<br />

ein Jahr später sei die Situation umgekehrt<br />

gewesen. Aufgrund erheblicher<br />

Ernteausfälle seien kaum Möhren am<br />

Markt verfügbar gewesen. Kurzerhand<br />

zweigte Löhr der Mosterei ein paar Ladungen,<br />

die eigentlich für den Frischmarkt<br />

gedacht waren, ab. »Wir können<br />

ehrlich miteinander reden und stehen<br />

füreinander ein«, beschreibt Boris Voelkel<br />

die Beziehung zu Hans Löhr.<br />

Auf dem Rückweg zum Ries-Hof machen<br />

wir Halt an einem Rote-Bete-Acker.<br />

Auf etwa 20 Zentimeter hohen Dämmen<br />

ragen die roten Knollen aus der Erde.<br />

Nach der Aussaat Anfang Mai wurden die<br />

Dammflanken mehrfach von Hand gejätet<br />

und mit speziellen Hackgeräten bearbeitet.<br />

Viel Arbeit steckt in dem Acker<br />

von Hans Löhr, der in diesem Jahr leider<br />

nicht den gewünschten Ertrag gebracht<br />

hat. Nun, kurz vor der Ernte, wurde bereits<br />

das Blattgrün der Bete abgeschlagen,<br />

damit der Roder die Knollen besser aus<br />

der Erde sieben kann. Morgen hoffentlich!<br />

Wenn die Maschine wieder einsatzbereit<br />

ist. MaWi<br />

<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2020</strong> 23

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