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Alnatura Magazin Februar 2020

Achtsam leben: Gemeinsam Lebensmittel retten // Warenkunde: Müslivielfalt // Rezeptideen: Originelles mit Müsli

Achtsam leben: Gemeinsam Lebensmittel retten // Warenkunde: Müslivielfalt // Rezeptideen: Originelles mit Müsli

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»Gentechnik – nein danke!«<br />

Australien entschied sich im November zur Deregulierung<br />

neuer gentechnischer Verfahren. So ignorierte der Senat die<br />

Warnrufe der Bevölkerung, von Lebensmittelunternehmen<br />

und des Europäischen Netzwerks von Wissenschaftlern für<br />

soziale und ökologische Verantwortung (ENSSER). Der Schritt<br />

führt zur Freisetzung von geneditierten Organismen, ohne<br />

dass diese einer Risikoprüfung unterzogen wurden (ENSSER,<br />

08.11.2019 / GMWatch, 11.11.2019 / GMWatch,<br />

13.11.2019). ••• Ein weiteres flächendeckendes Experiment<br />

mit gentechnisch veränderten (GV) Organismen läuft in Westafrika.<br />

Im Juli 2019 setzte das Forschungskonsortium Target<br />

Malaria – unterstützt durch die Gates Foundation – in Burkina<br />

Faso GV-Moskitos frei. Das Konsortium möchte das Verhalten<br />

der Mücken studieren. Organisationen der Zivilgesellschaft<br />

betonen, sie seien über die Freilassung der<br />

GV-Mücken weder informiert noch befragt worden<br />

(African Centre for Biodiversity, 26.07.2019 / SAG,<br />

17.09.2019). MH<br />

Buchtipp<br />

»Das leise Sterben«, dem sich der<br />

Mediziner und Biologe Martin Grassberger<br />

widmet, meint den Verlust<br />

der Artenvielfalt ebenso wie die<br />

genetische Verarmung unseres Darm-<br />

Mikrobioms, das Bauernhofsterben<br />

und die stillschweigende Akzeptanz<br />

sogenannter Zivilisationskrankheiten.<br />

Grassberger denkt ganzheitlich und<br />

zeigt auf, wie die Agrarindustrie, unsere<br />

Ernährungs gewohnheiten und die Zerstörung der Natur mit<br />

der Epidemie chronischer Krankheiten zusammenhängen.<br />

Lesenswert nicht zuletzt, weil er auch Lösungsansätze und<br />

Projekte, die Mut machen, mitdenkt. Auf der Shortlist für das<br />

Wissenschaftsbuch des Jahres, erschienen im Residenz Verlag,<br />

erhältlich für 24,– Euro.<br />

Welttag der sozialen Gerechtigkeit<br />

Am 20. <strong>Februar</strong> findet der jährliche Welttag der sozialen<br />

Gerechtigkeit statt, mit dem die Vereinten Nationen<br />

auf Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft aufmerksam machen<br />

wollen. In Deutschland wird soziale Gerechtigkeit als ideelles<br />

Ziel angesehen, der Sozialstaatsgedanke leitet sich aus dem<br />

Grundgesetz ab. Allen Bürgerinnen und Bürgern soll eine existenzsichernde<br />

Teilhabe an den materiellen und geistigen Gütern der<br />

Gemeinschaft garantiert und eine Mindestsicherheit zur Führung<br />

eines selbstbestimmten Lebens gewährleistet werden.<br />

KLIMASCHUTZ: GEMEINSAM VIEL BEWEGEN<br />

Heimatfresser Braunkohle<br />

Braunkohle-Tagebaue verschlucken in Deutschland jeden<br />

Tag eine Fläche von zehn Fußballfeldern. Die dort abgebaute<br />

Kohle verursacht fünfmal mehr CO 2 als alle in Deutschland<br />

gestarteten Flüge zusammen. Rund 125 000 Menschen verloren<br />

dafür bereits ihr Zuhause. Doch immer mehr Betroffene<br />

wehren sich – notfalls auch vor Gericht.<br />

Auch heute noch sind Tausende Menschen in Deutschland<br />

von Umsiedlung bedroht. Trotz Energiewende, trotz<br />

Kohleausstieg. Sie sollen ihre Vergangenheit aufgeben – für<br />

eine Energieform ohne Zukunft. Unzählige Erinnerungsorte<br />

an die Schulzeit, den ersten Kuss oder die Taufe des eigenen<br />

Kindes sind längst im riesigen Krater versunken.<br />

Doch es regt sich Widerstand, etwa im Rheinland. Unter<br />

dem Namen »Menschenrecht vor Bergrecht« haben Tagebau-<br />

Anwohnerinnen und -Anwohner gemeinsam ein Grundstück<br />

in Keyenberg gekauft, das sie unter keinen Umständen an<br />

RWE verkaufen wollen, auch wenn das Dorf ab 2023 abgebaggert<br />

werden soll. Dem Kohlegiganten bleibt dann nur<br />

ein Antrag auf Enteignung. Die Gruppe ist bereit, dagegen<br />

vor Gericht zu ziehen. Ihr Argument: Enteignungen für<br />

Braunkohle sind verfassungswidrig. Denn es darf nur enteignet<br />

werden, wenn es dem Gemeinwohl dient – und<br />

heute steht nicht mehr Kohle im Interesse des Gemeinwohls,<br />

sondern der Klimaschutz.<br />

››› Gastbeitrag Prof. Dr. Hermann Ott, Leiter des Deutschland-Büros<br />

von ClientEarth – Anwälte der Erde<br />

Die Klima-Allianz Deutschland ist das breite Bündnis für<br />

den Klimaschutz. Eine ihrer 130 Mitgliedsorganisationen<br />

ist Client Earth – Anwälte der Erde. Sie nutzt das Recht, um<br />

die Menschen und die Erde zu schützen. Dabei unterstützt<br />

sie auch die Gruppe »Menschenrecht vor Bergrecht«.<br />

Weitere Infos:<br />

klima-allianz.de<br />

clientearth.de

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