SchlossMagazin Juni 2020 Bayerisch-Schwaben und Fünfseenland
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tere ähnliche Aktivitäten auslösen würde. So konnte die Lockdown-Zeit
zumindest ansatzweise mit virtuellem Theater überbrückt werden und
auch das Ballett nutzte die Gunst der Stunde und präsentierte eine 3D-
Choreografie. Das digitale Theater wird Bestandteil des Angebots bleiben
und „Orpheus und Euridike“ ist fest eingeplant im Spielzeitprogramm
20/21 (siehe Seite 34-35), doch eines steht fest – und damit ist
André Bücker einer Meinung mit allen Kollegen aus der Kulturszene:
„Wir wollen (körperlich) vor Publikum spielen.“ Das Digitaltheater halte
er für eine wichtige Option, doch das Theater lebe unbestritten von der
Interaktion der Schauspieler mit dem Publikum.
Das restliche Angebot der aktuellen Spielzeit wurde aufgrund der allgemeinen
Unsicherheit über die Bedingungen relativ kurzfristig umgeplant.
Wer sich auf die Musicals „Kiss me Kate“ oder „Herz aus Gold“ auf
der Freilichtbühne gefreut hatte, muss sich vertrösten lassen. Stattdessen
steht eine große Musical-Gala auf der Agenda, mit renommierten
Interpreten und berühmten Musikstücken – sicherlich ebenfalls
ein künstlerischer Hochgenuss. Geplant ist auch, fürs Kleine
Sommertheater eine Open-Air-Bühne auf dem Gelände des martini-
Parks aufzubauen, um dort Kinder- und Jugendtheater oder kleine Soiréen
anbieten zu können. Das 8. Sinfoniekonzert der Augsburger Philharmoniker
wird am 15., 16. und 17. Juni mit verändertem Programm und
Stargast Linus Roth präsentiert. Am 28. Juni soll das Familienkonzert
„Beethovens Donnerwetter“ stattfinden, unabhängig vom Wetter. Ein
Trost: Was aufgrund der Corona-Krise in dieser Spielzeit nicht mehr auf
die Bühne gebracht werden konnte, ist dafür großenteils ins neue Programm
der Spielzeit 20/21 eingeflossen
www.staatstheater-augsburg.de.
„AKTIV BLEIBEN
IN DER KRISE“
RICARDO FERNANDO
Nicht nur psychisch, sondern aus physisch
extrem betroffen waren alle Tänzer.
Professioneller Tanz ist Hochleistungssport
und nicht trainieren zu
können gefährdet die körperliche Leistungsfähigkeit.
Nicht nur das Ballett des Staatstheaters wurde aus dem
Übungssaal verbannt. Auch sämtliche Schulen für Hobbytänzer mussten
geschlossen bleiben. Doch Not macht bekanntlich erfinderisch. So
wurden vielerorts Tutorial-Videos gedreht und online gestellt. So konnten
die Schüler*innen zuhause ein wenig üben – auch wenn das nicht
das Gemeinschaftserlebnis ersetzt und Korrekturen nicht durchgeführt
werden können. Aber besser als nichts! Gute Erfahrungen mit dem regelmäßigen
Online-Training hat jedenfalls auch Paco Ruiz Echarri Laguna,
der Inhaber der Spanischen Ballettschule in Augsburg, gemacht, dessen
Tutorials gut angenommen wurden und der auch in den vergangenen
zwei Monaten seine „Truppe“ motivieren konnte.
Motivation ist für jeden Künstler wichtig. Und die Bühne ist besonders
für Tänzer eine absolute Motivationsquelle. Wenn das fehlt, geht auch
ANDRÉ BÜCKER, Intendant des Staatstheater Augsburg
FOTO Jan-Pieter Fuhr
REPERTOIRE
FÜR VIRTUAL-REALITY-BRILLEN
■ Judas
Monolog von Lot Vekemanns, mit Roman Pertl, aufgezeichnet in der
Goldschmiedekapelle in St. Anna
■ Shifting_perspective
A Virtual-Reality Dance-Eperience, Ballettabend nach einer Idee von
André Bücker, Konzept und Musik: Ricardo Fernando, Carla Silva
■ Der Mitarbeiter – Tagebuch eines Wahnsinnigen
Nach der Erzählung von W. Gogol, mit Thomas Prazak
DEMNÄCHST:
■ Event
Monolog von John Cancy mit Patrick Rupar
■ Oleanna – ein Machtspiel
Schauspiel von David Mamet
→
Wir sind
wieder da!
Biergarten
und Restaurant
sind geöffnet!