der-Bergische-Unternehmer_06:2020
Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische und den Kreis Mettmann
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SERIE PRIMA KLIMA!?
Wir tragen
Verantwortung
Corona-Zeit ist Fahrrad-Zeit. Egal, ob alt oder jung: Die Deutschen steigen
um. Diesen Trend bestätigt auch eine repräsentative Erhebung des Beratungsunternehmens
McKinsey, in der 40 Prozent der Befragten angeben, in
Zukunft seltener öffentlicher Verkehrsmittel nutzen zu wollen und stattdessen
Fahrrad oder Auto bevorzugen möchten. Aber steht diese Entwicklung
tatsächlich für eine nachhaltige Verkehrswende?
Vorwärts auf zwei Rädern
Deutschland steigt um
Die Fahrradbranche spürt schon seit
Längerem deutlichen Rückenwind.
Während vor zehn Jahren deutschlandweit
rund 69 Millionen Bikes unterwegs
waren, zählt die Statistik für 2019 bereits
knapp 76 Millionen. Immer beliebter in der Käufergunst
werden im Übrigen Pedelecs, die mittlerweile
mehr als ein Drittel des Absatzes ausmachen.
Der Gesamtumsatz aller verkauften Räder
lag im letzten Jahr bei 6,3 Milliarden Euro, wie
der Fahrrad e.V. VSF ermittelte. Auch interessant:
67 Prozent der Verkäufe werden im lokalen Fachhandel
getätigt. Dies zeigt, dass Kunden auf kompetente
Beratung vor Ort setzen, wenn es um den
Erwerb eines neuen Fahrrads geht.
Radeln durch die Krise
Trotzdem: Dem Virus sei Dank: Denn in der jetzigen
Krise schwingen sich die Deutschen nicht nur
nach Feierabend in den Sattel. Auf dem Fahrrad
kommen sie ohne Infektionsrisiko zur Arbeit, tun
gleichzeitig Immunsystem und Lunge etwas Gutes,
ersparen sich die lästige Maskenpflicht in
Bussen und Bahnen. Kein Wunder also, dass der
prestigeträchtige Dienstwagen neuerdings durch
das Dienstrad ernst zu nehmende Konkurrenz bekommt.
Auch innovative Geschäftsmodelle wie
Bikesharing oder Leasing steigern den Umsatz.
So erwartet die Fahrradbranche in 2020 ein Leasingwachstum
von 50 Prozent und legt damit noch
einmal gegenüber dem Vorjahr tüchtig zu, in dem
das Leasen bereits zwölf Prozent der E-Rad-Verkäufe
erreichte.
Kommunen planen mit
Anschub erhält der Radverkehr in Deutschland
zusätzlich durch kommunale Maßnahmen wie die
provisorischen Pop-up-Radwege, die sich positiv
auf die teilweise noch schlecht ausgebaute Infrastruktur
auswirken. Dabei handelt es sich um
kurzfristig verbreiterte oder neu geschaffene Radverkehrsanlagen,
die es erlauben, das Abstandsgebot
der Radfahrer untereinander einzuhalten.
38 www.bvg-menzel.de