Emsblick-Haren_Heft51_web
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RUBRIK STADTGESPRÄCH<br />
Ein <strong>Haren</strong>er,<br />
der für <strong>Haren</strong>s<br />
Geschichte brennt<br />
Reden wir mal über Willy Fehren, geboren<br />
und aufgewachsen in Emmeln.<br />
Kaum jemand in der Stadt, der ihn nicht<br />
kennt. Und wenn nicht, Willy kennt alle<br />
<strong>Haren</strong>er Familien bei ihren Familiennamen<br />
und natürlich auch bei ihren plattdeutschen,<br />
alten Beinamen.<br />
Er ist die Quelle, aus der alle schöpfen<br />
dürfen, wenn sie sich dafür interessieren,<br />
woher ihre Ahnen stammen und in<br />
welche Familien ihre Ur-Urgroßmütter<br />
damals eingeheiratet sind.<br />
Seine Aufzeichnungen reichen bis in die<br />
Zeit des 30-jährigen Krieges, also von 1618<br />
bis 1648 zurück. Eine sich nie erschöpfende<br />
Lebensaufgabe für einen Ahnen- und<br />
Familienforscher.<br />
Aber daneben hat Willy noch eine weitere,<br />
viel ältere Leidenschaft, die das Leben seiner<br />
ganzen Familie mit einbezog. Die unermüdliche<br />
Förderung des Jugendsportes ist<br />
seine erste große Passion.<br />
Im Juni 2019 hat er dafür von der Ministerin<br />
für Jugend und Sport in Hannover die niedersächsische<br />
Sportmedaille, die höchste<br />
niedersächsische Auszeichnung erhalten.<br />
Und das natürlich nicht ohne Grund. So<br />
eine Auszeichnung erhält natürlich nicht<br />
jeder. Willy Fehren kann auf eine über<br />
50-jährige Laufbahn als aktiver und engagierter<br />
Sportler, der sich von Anfang an für<br />
die Belange der jungen Sportler eingesetzt<br />
hat, zurückblicken.<br />
1961 wurde der Fußballverein „Eintracht<br />
Emmeln“ gegründet. Nach seinem Bruder<br />
Heinz, der als Landwirt nicht sehr viel<br />
Zeit für den Verein abzweigen konnte,<br />
übernahm Willy Fehren als Trainer der C-<br />
Jugend deren Leitung. 1968 gründete er die<br />
Leichtathletikabteilung in <strong>Haren</strong>. Er wechselte<br />
den Verein.<br />
Bereits ein Jahr später war er Trainer in der<br />
B-Jugend vom <strong>Haren</strong>er Fußballclub. Nach<br />
dem Unfalltod seines Trainerkollegen Josef<br />
F. übernahm Willy auch noch das Training<br />
der A-Jugend Spieler.<br />
Neben seiner Haupttätigkeit im <strong>Haren</strong>er<br />
Rathaus als Leiter des „Sport,- Schulenund<br />
Kulturamtes“ erfüllte er er eine beträchtliche<br />
Arbeit im Ehrenamt. So ganz<br />
nebenbei. „Viel Zeit für meine Familie blieb<br />
da nicht übrig“, schaut er zurück.<br />
Trainingslager von Pfingsten an und Jugendaustausche<br />
aus aller Welt hat er organisiert.<br />
„Jedes Jahr war unser Haus angefüllt mit<br />
jungen Sportlern aus aller Welt“, erinnert<br />
sich die jung gebliebene Ehefrau Karin<br />
heute noch gerne daran. Trommelweise<br />
Wäsche waschen, riesige Portionen Essen<br />
kochen, Heimweh trösten, all das gehörte<br />
zu Karins Aufgaben. Mit Händen und Gesten<br />
verständigten sie sich gegenseitig. Das<br />
Sprachgewirr in ihrem Haus war überwältigend.<br />
Aus einem Zimmer klag es spanisch,<br />
aus dem Nebenzimmer französisch oder<br />
italienisch. Aber alle haben sich wohl gefühlt<br />
in dem gemütlichen Haus in <strong>Haren</strong>.<br />
36 | emsblick – Juli/August 2019