Bildungspraxis 02/2020

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WEITERBILDUNG WENN GERÄTE SCHLAU WERDEN Einparkassistenten, Übersetzungsprogramme oder Chatbots im Kundendialog: Was lang als Science-Fiction galt, ist bei vielen Menschen Alltag. Text Lothar Schmitz Deutschland ist im Krisenmodus. Das Coronavirus bedroht die Menschen nicht nur gesundheitlich, sondern stellt auch die Wirtschaft vor Herausforderungen. Zugleich birgt diese Krise auch Chancen. „Ich bemerke, dass jetzt Digitalisierungsprojekte umgesetzt werden, die ohne die Krise wahrscheinlich viel länger aufgeschoben worden wären“, sagte Professor Stefan Decker, Leiter des Fraunhofer Instituts für Angewandte Informationstechnik in Sankt Augustin bei Bonn, Ende März in einem Interview mit dem Bonner „General-Anzeiger“. „Meine Hoffnung ist, dass uns das eine bessere Ausgangsposition für die Zukunft verschafft.“ In dem Interview geht es um die Frage, wie Künstliche Intelligenz, KI, die Menschen im Kampf gegen das Coronavirus unterstützen kann. Die Medizin ist eines der Anwendungsfelder für eine Technologie, von der viele sagen, dass sie unser Leben in den kommenden Jahrzehnten umkrempeln wird. Nach Auffassung der Bundesregierung ist KI „ein Schlüssel zur Welt von morgen“. Eine klare, einfache Definition für KI gibt es allerdings nicht. Auf der Website zur KI-Strategie der Bundesregierung heißt es: „KI ist fokussiert auf die Lösung konkreter Anwendungsprobleme auf Basis der Methoden aus der Mathematik und Informatik, wobei die entwickelten Systeme zur Selbstoptimierung fähig sind. Dazu werden auch Aspekte menschlicher Intelligenz nachgebildet und formal beschrieben beziehungsweise Systeme zur Simulation und Unterstützung menschlichen Denkens konstruiert.“ KI-Systeme optimieren sich selbst Wie das in der Praxis aussieht, sieht man nicht nur in der Medizin, sondern auch bei vollautomatischen Einparkassistenten, modernen Übersetzungsprogrammen oder Chatbots im Kundendialog von Unternehmen. Das Prinzip ist immer das gleiche: Die Menschen bringen den KI-Systemen bei, was zu tun ist. Und die KI-Systeme sind in der Lage, aus dem, was sie tun, abzuleiten, wie sie es beim nächsten Mal noch ein bisschen besser tun könnten. Sie optimieren sich also beständig. Das Problem: „Oft werden die enormen Möglichkeiten, die sich aus der Entwicklung künstlicher Intelligenz für unsere gesamte Volkswirtschaft ergeben, unterschätzt“, heißt es in einem vor einigen Monaten veröffentlichten Appell von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und dem Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelskammertages DIHK, Eric Schweitzer. Ein Grund dafür sei mangelndes Wissen über die technologischen Zusammenhänge. Aus diesem Grund soll ein neues Online-Bildungsprojekt den Menschen die Angst vor KI nehmen und ihr Wissen dazu fördern. „Elements of AI“ heißt der Onlinekurs, der in Finnland entwickelt wurde, dort bereits Preise gewann und inzwischen mehr als 370 000 Teilnehmende zählt. Die DIHK-Bildungs-GmbH, die für die 79 Industrie- und Handelskammern in Deutschland Bildungsprodukte und -dienstleistungen entwickelt, erwarb die Lizenz und sorgte zusam- 22 | ›› BILDUNGSPRAXIS – <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>0
men mit Partnern wie der Deutsch-Finnischen Handelskammer für die inhaltliche Überführung ins Deutsche. „Wir laden Beschäftigte in Unternehmen und Institutionen, insbesondere auch Ausbildende, Studierende sowie Lehrkräfte etwa an Schulen ein, das Online-Lernprogramm zu absolvieren“, sagt Sabine Hebenstrick, Bereichsleiterin Innovativ Qualifizieren bei der DIHK- Bildungs-GmbH. Vorkenntnisse seien nicht erforderlich. „Elements of AI ist ein Grundkurs in Künstlicher Intelligenz.“ Der Bundeswirtschaftsminister, unter dessen Schirmherrschaft das Projekt steht, und der DIHK-Präsident hoffen auf hohe Teilnehmerzahlen. „Wir sind der Meinung: Verfügen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über ein Grundverständnis der Künstlichen Intelligenz, kann darauf im Rahmen weiterer Qualifizierungen gut aufgesattelt werden“, heißt es in ihrem Appell. „Denn für fast 90 Prozent der Unternehmen ist zusätzliche Weiterbildung eine zentrale Antwort auf die fortschreitende Digitalisierung.“ ■ Onlinekurs: Elements of AI Was ist eigentlich Künstliche Intelligenz, KI – englisch: Artificial Intelligence, AI? Wie lassen sich damit Probleme lösen? Welche realen Anwendungen gibt es schon? Antworten darauf bietet der Online-Kurs „Elements of AI“. Das kostenlose Weiterbildungsprogramm bietet Beschäftigten in Unternehmen – vom Azubi über die Fachkraft bis zur Führungsebene – ebenso wie Privatleuten einen Einstieg in die Künstliche Intelligenz. Der Kurs umfasst die sechs Module „Was ist KI?“, „Probleme lösen mit KI“, „Reale Anwendungen“, „Maschinelles Lernen“, „Neuronale Netzwerke“ und „Auswirkungen“, die rund 20 Stunden dauern. Er ist kostenlos, am Ende gibt es auf Wunsch eine Teilnahmebescheinigung von der DIHK-Bildungs-GmbH. » www.elementsofai.de DIGITALE BERUFLICHE BILDUNG. WILLKOMMEN IN DER ZUKUNFT. Sichern Sie sich jetzt Ihre kostenfreien Testlizenzen! © ciagreen Gratis-Infopaket zur Digitalen Beruflichen Bildung anfordern auf georg.westermann.de DIGITALE BERUFLICHE BILDUNG www.westermann.de
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