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Fachmagazin für den Spielwaren- und Buchhandel

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INTERVIEW DES MONATS

planet toys

G.G.: Es ist eine Überlegung, die aber

auf ganz spezielle Bereiche abzielt. Es

wird nie auf unser ganzes Sortiment

oder Neuheiten gehen, das ist nicht

sinnvoll.

Wenn wir uns recht entsinnen, wollten

Sie in einer konzertierten Aktion die

Spielware in 1-A-Lagen zurückbringen.

Es hieß vor ein paar Jahren, man

sei kurz vor dem Durchbruch. Haben

wir was verpasst?

G.G.: Merkwürdigerweise lebt die Idee,

die mittlerweile auch vom BVS aufgenommen

wurde, immer weiter, aber es

stimmt, wir haben ein grundsätzliches

Problem bei der Umsetzung. Die Hersteller

sind mittelständisch organisiert

und die alle unter einen Hut zu bringen,

ist wahnsinnig schwierig. Jeder verfolgt

seine eigenen Interessen. Der zweite

Punkt ist, dass man auch Einzelhändler

haben muss, die mitspielen.

Noch einmal zurück zum Vertrieb. Das

Geschäft über Discounter wird in den

kommenden Jahren zunehmen, war

in Nürnberg auf der Messe zu hören.

Kein Modell für Sie?

G.G.: Gegen Discounter haben wir nie

etwas gehabt, aber wir haben immer

gesagt, dass sie unsere Preise akzeptieren

müssen, und wir dann mit ihnen

zusammenarbeiten, wie wir das mit

allen anderen praktizieren. Stimmt die

Marge nicht, lassen wir es. Das ist ein

grundsätzlicher Unterschied.

Das hört der Fachhandel vermutlich

gerne!

G.G.: Im Discount haben wir doch heute

ein Umdenken, das ganz erheblich ist.

Man könnte sie heute fast als Freunde

bezeichnen, weil sie stationäre Händler

sind. Ein Aldi ist jedenfalls ein stationärer

Händler und heute ein anderer Aldi

als noch vor 20 Jahren. Mit der Qualität,

mit der man vor 10 Jahren bei ihm noch

was werden konnte, können sie heute

keinen Blumentopf mehr gewinnen. Es

ist ein völlig anderes Umfeld und als

No-Name können sie nichts mehr verkaufen.

NATUR PUR: Die natu re-Linie

verspricht, 10 0 % ökologisch

und kein chemischer

Spielverderber zu sein.

Die Frage war, wi e die Botschaft aufgenommen

wird!

G.G.: Prinzipiell muss man, wenn man

den stationären Handel gleich behandeln

will, sich die Frage stellen, ob man

mit den Discountern nicht arbeiten

kann. Wir machen das nicht im großen

Stil, bisher, das heißt aber nicht, dass

wir es nicht machen werden. Sollten

wir es doch tun, werden wir es aber

mit Sicherheit so tun, dass der normale

Einzelhandel davon nicht betroffen

wird. Da gibt es immer Mittel und Wege.

Welche?

G.G.: Im vorletzten Jahr haben wir mit

Hofer in Österreich zusammengearbeitet.

Das gab kaum Aufregung darüber,

weil der Einzelhandel davon fast gar

nicht betroffen war. Wir denken sogar

an Aktionen, bei denen der Einzelhandel

verdienen könnte, z. B. dadurch, dass

die Verpackung eine n Coupon aufweist,

den man im Einzelhandel einlösen

kann. Nehmen sie nur ein Puppenhaus.

Im Facheinzelhandel ist es kaum noch

präsent, der Konsument kauft es im

Netz. Daran haben wir kein Interesse.

F.-R.K.: Was nicht passieren wird, ist,

dass wir Brot-und-Butter-Produkte

oder Neuheiten über Discounter verkaufen.

Sie verfügen über vier Produktion s-

standorte. Weiss produzierte schon

vor Ihrem Einstieg für andere Spielzeuganbieter.

Wird das Geschäft ausgebaut?

G.G.: Ja, das wird sich intensivieren.

Auf der Spielwarenmesse war Nachhaltigkeit

das Thema. Gollnest & Kiesel

will bis 2020 Kunststoffe wie ABS

und PVC, Polycarbonat und Polyurethan

aus dem Sortiment verbannen.

Wie weit sind Sie mit der Umstellung?

G.G.: Wir sind fast durch mit dem Thema.

F.-R.K.: Aus allem, was wir selber produzieren,

ist es schon verbannt. Bei Artikeln,

die wir zukaufen wie Spritzgussautos,

ist naturgemäß unser Einfluss

begrenzter, aber auch da wird die Aus-

wahl für diese Artikel aufgrund dieser

Kriterien getroffen. Ein Teil dieser

Hersteller sieht das auch als den

richtigen Weg für die Zukunft an und

ist berei t, mit uns zu kooperieren.

G.G.:

Die Zustimmung in Asien zu

Umweltfragen ist im Übrigen gar

nicht so schlecht, wie man denkt;

manchmal sogar ausgeprägter als

in Europa.

Im vergangenen Jahr hieß uns

Peggy Diggledey noch men an Bord. Dieses Jahr hörten

wir auf der Spielwarenmesse

rein gar nichts von ihr.

willkom-

Ist Peggy baden gegangen,

um im Bild zu bleiben?

G.G.: Nein, aber wir müssen nachdenken.

Im Norden gibt es die Produkte

aber weiter.

Und immer noch kein Interesse an Lizenzen?

Lizenzierte Spielwaren hängten

2019 nicht lizenzierte ab!

G.G.: Zu rzeit nicht.

»Es wird auch Verlierer geben

und zu weiteren Zusammenschlüssen

kommen.«

FRITZ-RÜDIGER KIESEL

Geschäftsführer Goki

Seit Dezember 2018 sind Ihre Kinder

im Unternehmen. Wann erfolgt die

Staffelübergabe? Sie, Herr Kiesel, sollen

sich ja bereits beim Pflanzen von

Bäumen wohler fühlen als im Büro.

F.-R.K.: Nicht nur, aber man kann seine

Schwerpunkt e …

G.G.: Das war schon immer so!

F.-R.K.: … seine Schwerpunkte verschieben

und das ist im Moment genau

das, was ich persönlich tu e, und zwar

in eine Richtung, die ich auch im nicht

mehr ganz so aktiven Berufsleben verfolgen

möchte.

G.G.: Der Übergang wird fließend. Mein

Ziel ist es aber nicht, der Johannes

Heeste rs der Spielwarenbranche zu

werden, der sich von zwei attraktiven

Assistentinnen ins Büro führen lässt.

Ihr Unternehmen ist für seine gesellschaftspolitische

Verantwortung bekannt.

Wird das Land zwischen den

Meeren weiter aufgeforstet und 2020

eine weitere Schule eröffnet?

F.-R.K.: Bäume pflanzen mache ich ja

gerne, wie Sie richtig bemerkt haben;

das machen wir sicherlich weiter.

G.G.: Der Vertrag für den zweiten Teil

der Ghana-Schule ist bereits unterschrieben.

Herr Kiesel, Herr Gollnest, wir bedanken

uns für das Gespräch.

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