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Die Malteser-Zeitung 2/2020

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

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Trotz der allgemeinen Verunsicherung und deutlich längerer<br />

Trennung von ihren Familien haben Martina …<br />

… und Ildiko sich auch während der Coronakrise wie gewohnt<br />

liebevoll um Maria S. gekümmert.<br />

LIEBEVOLLE PFLEGE ZU HAUSE,<br />

CORONA ZUM TROTZ<br />

Ausgangsbeschränkungen, Hygienevorschriften, Besuchsverbote,<br />

Reisebeschränkungen, Grenzschließungen,<br />

Quarantänepflicht, Abstandhalten, stets neue Meldungen<br />

über Reisemöglichkeiten, Sonderzüge etc. Wer<br />

sich davon in den letzten Monaten und Wochen nicht<br />

irritieren ließ, waren die Pflegekräfte und Case-&-Care-<br />

Managerinnen und -Manager von <strong>Malteser</strong> Care.<br />

Ein gutes Beispiel dafür ist die an Alzheimer erkrankte<br />

88-jährige Maria S., seit gut fünf Jahren im Zwei-<br />

Wochen-Turnus liebevoll rund um die Uhr betreut und<br />

gepflegt von den beiden slowakischen <strong>Malteser</strong>-Care-<br />

Betreuerinnen Ildiko und Martina. Als Mitte März der<br />

Lockdown in Österreich verhängt wurde, war gerade<br />

Martina bei Maria S. im <strong>Die</strong>nst. Wenige Tage später<br />

stand der reguläre Wechsel an, doch schnell war klar,<br />

dass weder Martina nach Hause reisen noch Ildiko nach<br />

Wien kommen könnte. Sofort beschloss Martina, bis auf<br />

Weiteres bei ihrem Schützling zu bleiben – keine leichte<br />

Entscheidung, wartete doch zu Hause der demenzkranke<br />

Schwiegervater, in dessen Betreuung sie ebenfalls fix<br />

eingebunden ist. Aber für Martina war es undenkbar,<br />

Maria S. und ihre Familie im Stich zu lassen.<br />

Claudia, die Case-&-Care-Managerin von <strong>Malteser</strong> Care,<br />

bemühte sich unterdessen, gemeinsam mit der Tochter<br />

von Maria S. eine für alle Beteiligten tragfähige Lösung<br />

zu finden – eine ziemliche Herausforderung, denn ständig<br />

gab es neue (oft widersprüchliche) Informationen in<br />

Von Georg Male<br />

Sachen Grenzübertritt, Coronatests, Quarantäne etc.<br />

Ildiko wartete inzwischen zu Hause – ohne Beschäftigung<br />

und damit ohne die für sie lebenswichtigen Einkünfte.<br />

Endlich fand sich etwa vier Wochen nach Beginn<br />

des Lockdowns eine Möglichkeit für Martina, nach<br />

Hause zu fahren, allerdings musste sie dafür nach dem<br />

Grenzübertritt in die Slowakei in Quarantäne in einem<br />

ehemaligen Flüchtlingsheim. Fünf Tage unbequemes<br />

Warten bis zum Coronatest, danach noch zwei Tage bis<br />

zum Ergebnis – das zum Glück negativ ausfiel. Anschließend<br />

folgten zwei weitere Wochen Einzel quarantäne im<br />

Heimatort, bevor sie zu ihrer Familie durfte. Aus zwei<br />

Wochen der Trennung waren gute zwei Monate geworden.<br />

Da Ildiko zum Zeitpunkt von Martinas Abfahrt noch<br />

nicht nach Österreich einreisen durfte, musste Ersatz<br />

gefunden werden, was dank Claudias intensiven Bemühungen<br />

auch gelang – Helena, die an sich eine Dauerstelle<br />

suchte, sich aber sofort zu diesem temporären<br />

Einsatz bereit erklärte. Sie kümmerte sich für rund eine<br />

Woche um Maria S., bis endlich Ildiko wieder nach Wien<br />

kommen konnte. Sie musste nun für mindestens sechs<br />

Wochen Abschied von ihrer Familie nehmen, bevor sich<br />

das Karussell von Grenzübertritten, Coronatests und<br />

womöglich Quarantäne wieder zu drehen beginnen<br />

würde … Ein komplexes Puzzle, das ohne das hohe Verantwortungsgefühl<br />

und die enorme Einsatzbereitschaft<br />

aller Beteiligten niemals gelungen wäre. Chapeau!<br />

22<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2020</strong>

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