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der-Bergische-Unternehmer_07:2020

Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische und den Kreis Mettmann

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Kaum ein Unternehmen bleibt unberührt. Und die

Allerwenigsten erfahren einen positiven Effekt aus

der Krise, auch wenn es solche Unternehmen durchaus

gibt. Dabei steht die Liquiditätsfrage nicht einmal

im Vordergrund, denn dafür gibt es gute Programme

des Bundes und der Länder und auch der

Sparkassen, um temporäre Engpässe zu überbrücken.

Nachdem die Liquidität gesichert ist, stellt sich

aber die Frage der Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen,

die bisher eine normale Verschuldung hatten,

geraten durch die rückzahlbaren Liquiditätskredite

und konjunkturbedingt sinkende Erträge in eine Situation,

in der sie nicht mehr viel investieren können.

Das heißt, die Unternehmen überleben zwar, sind

aber in ihrer Entwicklung gehemmt.

So kann es vorkommen, dass eigenkapitalstärkere

Wettbewerber investieren und das eigene Unternehmen

zumindest relativ an Wettbewerbsfähigkeit

verliert. Da niemand weiß, wie lange eine solche

Situation andauert, kann daraus eine

Bedrohung erwachsen und man findet sich plötzlich

in einem Kampf gegen Windmühlen wieder.

Und wie kann man einer solchen Lage

begegnen?

Das ist auch eine Frage der Lebensphase der einzelnen

Unternehmer. Auf jeden Fall ist „Eigenkapital“

das Zauberwort. Es gibt eine Vielzahl von

Möglichkeiten durch die Aufnahme weiterer Gesellschafter

das Eigenkapital zu stärken. Damit

kann man das eigene Unternehmen in der sich

verändernden Welt besser positionieren, etwa

durch eigene Investitionen in Produkte und Märkte

oder in die Übernahme von Wettbewerbern. Für

Unternehmer, die in den kommenden fünf bis

zehn Jahren vor der eigenen Nachfolgefrage stehen,

stellt sich dabei massiv die Frage, ob man

nicht aktiv einen Partner sucht, um auf diese Weise

das Unternehmen und das Familienvermögen

zu sichern. Das Risiko einer längeren Durststrecke

ist aufgrund der Krise jedenfalls extrem gestiegen.

Deshalb wird ein 40-jähriger Unternehmer

möglicherweise zu anderen Entscheidungen

kommen als ein 65-jähriger.

Es kostet schließlich viel Kraft, sich im rauen

Wind des Marktes zu behaupten. Da sind auch

Rückschläge normal und um diese wieder aufzuholen,

braucht es neben Eigenkapital vor allem

Zeit. Also gewinnt eine stabile und gesicherte

Nachfolge gerade jetzt noch weiter an Bedeutung.

* Mergers & Acquisitions (M&A) steht für

Transaktionen im Unternehmensbereich wie

unter anderem Fusionen, Unternehmenskäufe,

Betriebsübergänge, fremdfinanzierte

Übernahmen oder auch Outsourcing.

Sebastian Greif ist

Mitglied des Vorstandes

der Stadt-Sparkasse

Solingen.

der Bergische Unternehmer 07|20 37

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