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Köpke, Matthias - Geheime Weltmächte, 2. Auflage

Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Geheime Weltmächte, Esoterik und Okkultismus als Nachfolger des Christentums, Das schleichende Gift, Die kommende Religion, Okkultwahn als Nachfolger des Christentums, Ipares, Hermann Rehwaldt, Ludendorffs Verlag,

Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Geheime Weltmächte, Esoterik und Okkultismus als Nachfolger des Christentums, Das schleichende Gift, Die kommende Religion, Okkultwahn als Nachfolger des Christentums, Ipares, Hermann Rehwaldt, Ludendorffs Verlag,

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Vielgötterei des Rosenkreuzertums und der Theosophie sind sie im Grunde

monotheistisch, d. h. sie glauben an einen, wesenhaften (sonst hätte er keine

„Aspekte“!) Weltgott, Erschaffer des Universums. Die übrigen Millionen

Gottheiten sind in der „esoterischen“ Fassung nichts als „Kräfte“,

„Ausflüsse“ der einen Gottheit, des „Parabrahms“, des „Einen Seins“, wie

es in der theosophischen Sprache heißt. Auch der „allmächtige Baumeister

aller Welten“ des Freimaurertums ist als die eine Gottheit aufzufassen. Das

ist das „höchst erhabene Wesen“ der Rosenkreuzer, der Gott der

Ariosophen, der „die Urkraft, die Reinheit“ ist oder, nach dem

„schwerwuchtenden Satz“ des Herrn Lanz v. Liebenfels: „Gott ist gereinigte

Rasse.“

Ein anderer Zug erscheint uns ebenso wesentlich. Das ist die Lehre von

der Wiederkehr eines Welterlösers, den einige Richtungen „Christus“,

andere „Schri Krischna“, andere wieder „Luzifer“ nennen. Der Name spielt

keine Rolle. Luzifer ist nach der Gnosis auch ein „Gekreuzigter“, zwar auf

dem Schrägkreuz X, doch das ist nebensächlich. Der „arische Christus“ der

Ariosophie, der „wiedergeborene Schri Krischna“ der Theosophie, der

„Sonnengeist Christus“ des Rosenkreuzertums und der „Demiurg Luzifer“

der Gnosis — das sind alles nur Namen des einen Erlösers, der von

Okkulten erwartet wird —, ob in körperlicher Gestalt als ein lebender

Mensch und Führer der Menschheit, ob als Geist in der Menschenbrust, „als

Auferstehung des Herrn in seiner Auswahlkirche in uns“ 1) , das bleibt sich

schließlich gleich.

Das Streben, sich an einen „äußeren Heiland“ als Welterlöser

anzulehnen, in ihm Halt für die schwache, entrasste Seele zu suchen, dieses

Streben, vom Christentum hochgezüchtet und durch Jahrhunderte hindurch

suggeriert, wird auch von dem Okkultismus als „kommende“ Religion

aufgegriffen und weitergepflegt. Denn auf dem Umwege über den

„übersinnlichen“ Heiland, dessen Kommen zum Richten oder zum Bessern,

auf jedem Falle aber zum Führen „mystisch“ erhofft wird, sind die Völker

auf das Erscheinen eines der von den überstaatlichen Mächten für diesen

Zweck vorgeschickten „großen Führer“ in das sagenhafte Gottesreich auf

Erden, d. h. das Weltkollektiv — das durchaus nicht „mystisch“, sondern

absolut real zu denken ist —, am leichtesten „psychologisch“ vorzubereiten.

Der „arische Christus“, dessen Wesenseinheit mit dem „gehängten Wotan“

oder mit dem ermordeten Baldur unserer Ahnen plötzlich „wissenschaftlich

erwiesen“ sein soll, wird hier treffliche Dienste leisten.

Ferner gehört zum Wesen der „kommenden Religion“, daß sie

universalistischen Charakter tragen wird, vielleicht noch ausgesprochener

1) Ariosoph Fr. Dietrich anläßlich der Gründung der „Ariosophischen Kulturzentrale“ und

der „Ariosophenschule“ 1932.

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