Köpke, Matthias - Geheime Weltmächte, 2. Auflage
Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Geheime Weltmächte, Esoterik und Okkultismus als Nachfolger des Christentums, Das schleichende Gift, Die kommende Religion, Okkultwahn als Nachfolger des Christentums, Ipares, Hermann Rehwaldt, Ludendorffs Verlag,
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1. Zauberglaube im 20. Jahrhundert
Wir leben heute in einer großen Zeit. In einer Zeit des Umbruchs, der
von Friedrich Nietzsche geschauten Umwertung aller Werte. Das ein
solcher gewaltiger Umbruch nicht ohne Begleiterscheinungen auf allen
Gebieten des menschlichen Lebens vor sich gehen kann, ist klar. Ein
Durcheinander herrscht in der Welt, krasse Gegensätze begegnen und
bekämpfen sich. Vieles wankt, was für Jahrtausende geschaffen zu sein
schien, und neue seltsame Keime sprießen aus der aufgewühlten Erde.
Auf der einen Seite ist die forschende, vergleichende, exakte Wissenschaft
im Begriff, die letzten Schleier von der Erkenntnis der Erscheinungswelt
zu lüften, den wunderbaren Bau der ewigen, unvergänglichen Naturgesetze
in seiner strengen und doch berückenden Harmonie restlos zu
lüften. Beflügelt durch die gewaltigen Kulturtaten der schöpferischen
Naturforschung, verspricht die Zivilisation, das menschliche Dasein in
ungeahntem Maße freudenreich und gesichert zu gestalten, wie es noch
niemals zuvor gewesen. Dem Menschen verheißt sie die Möglichkeit, frei
von den Sorgen und Fährnissen des Alltagskampfes seinem Gotterleben zu
leben und seinen Weg zur Vollkommenheit zu verfolgen.
Auf der anderen Seite aber schießen Wahnlehren ins Kraut, die gerade
diese Segnungen der Kultur und Zivilisation zu vernichten drohen, die das
Gotterleben der Menschen in falsche Bahnen lenken und die Wiege zur
Selbstschöpfung im göttlichen Sinne versperren. Es ist einem unvoreingenommenen
Menschen schlechterdings unverständlich, wie man gerade
heute, in der Blütezeit der naturwissenschaftlichen Forschung, einem
„mittelalterlichen“ Aberglauben frönen kann. Wie man angesichts der
Erkenntnisse der Astronomie, der Physik, der Chemie, der Elektrizitätslehre
noch glauben kann, daß die unzählige Lichtjahre von der Erde entfernten
Gestirne irgendeinen geheimnisvollen Einfluß auf die Menschen ausüben
können. Wie man spiritistische „Materialisationsphänomene“, trotz immer
wieder erfolgten Enthüllungen als plumpen Schwindel, für bare Münze
nehmen kann. Wie man im Zeitalter der Bild- und Funkentelegraphie noch
Geister zitieren, „telepatische“ und „telekinetische“ Experimente, magische
und alchemistische „Praktiken“ üben kann. Die moderne Naturforschung
hat, scheint es, das Paradies und die Hölle, den Teufel und die übrigen
Geister orientalischer Herkunft ein für allemal aus dem Kosmos verbannt
und die gedanklichen Haarspaltereien gewiegter christlicher Theologen
darüber als Ausgeburten kranker Menschenhirne entlarvt.
Und doch finden sich Menschen, die all das glauben, üben und
betreiben; heute, in dem vielgerühmten zwanzigsten Jahrhundert nach der
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