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ishlt - Pabst Science Publishers

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transplantation aktuell - Sonderheft 2006<br />

kontrovers diskutiert. Lediglich 45 % aller Empfänger<br />

werden mit einer Induktionstherapie antherapiert.<br />

Eine akute Abstoßung nach Transplantation wird bei<br />

der Mehrzahl der Patienten beobachtet und durch<br />

eine mehrtägige Hochdosissteroid-Therapie behandelt.<br />

Die Hauptproblematik der thorakalen Organtransplantation<br />

besteht weiter in der chronischen<br />

Abstoßungsreaktion. Diese Bronchiolitis obliterans<br />

führt im ungünstigen Fall zu einer fortschreitenden<br />

Verschlechterung der Lungenfunktion und bestimmt<br />

somit die Langzeitergebnisse. In Abhängigkeit von<br />

der Grunderkrankung leben nach fünf Jahren z. T.<br />

weniger als 50 % der Empfänger (Abbildungen 4; 5).<br />

Die einzige Behandlungsoption ist ein Wechsel der<br />

Immunsuppressiva bzw. kann im Einzelfall auch eine<br />

Retransplantation in Frage kommen.<br />

TRANSPLANTATIONSMEDIZIN<br />

transplantation als sequentielle Einzellungentransplantation<br />

durchgeführt wird. Während eine Herz-<br />

Lungentransplantation nur mit Einsatz der Herz-Lungenmaschine<br />

durchgeführt werden kann, kann dieser<br />

bei der isolierten Lungentransplantation meist<br />

vermieden werden.<br />

Immunsuppression und Komplikationen<br />

Traditionell werden die Transplantierten mit einer<br />

Dreifachkombination aus den Immunsuppressiva Cyclosporin<br />

A (Sandimmun Optoral ® ), Azathioprin<br />

(Imurek ® ) und Steroide behandelt. Neuere Substanzen<br />

wie Tacrolimus (Prograf ® ) oder Mycofenolat-<br />

Mofetil (MMF; CellCept ® ) finden in der Langzeittherapie<br />

und nach Abstoßungsreaktionen Einsatz, sie ersetzen<br />

Cyclosporin bzw. Azathioprin. Eine Induktionsbehandlung<br />

mit Substanzen, die die lymphozytäre<br />

Abwehr unterdrücken (ATG oder OKT 3) wird<br />

Überleben (%)<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Doppellungen: 50%-Überlebensrate = 5.6 Jahre<br />

Einzellungen: 50%-Überlebensrate = 4.3 Jahre<br />

Gesamt: 50%-Überlebensrate = 4.8 Jahre<br />

Bilateral/Double Lung (N=6,040)<br />

Single Lung (N=7,422)<br />

All Lungs (N=13,462)<br />

Abb. 4: Langzeitüberleben nach Einzel- und Doppellungentransplantation.<br />

Infektionen durch Bakterien, Viren und andere Keime<br />

sind ein weiterer Focus der Betreuung Transplantierter.<br />

Rechtzeitige und aggressive Diagnostik und<br />

gezielte Behandlung sind entscheidend für eine erfolgreiche<br />

Therapie der Infektion.<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

Der bestehende Mangel an geeigneten Organspendern<br />

bedingt eine Stagnation in der Zahl von (Lungen)transplantationen.<br />

Möglicherweise kann eine<br />

spezielle Vorbehandlung der Lungen und Herzen<br />

von Organspendern in der Zukunft die Zahl der<br />

transplantationsfähigen Organe erhöhen. Die Bronchiolitis<br />

obliterans bleibt das Hauptproblem nach<br />

Lungen- und Herz-Lungentransplantation. Neuere<br />

Immunsuppressiva wie Everolimus®, Sirolimus®<br />

oder spezifische Antikörper (z. B. Daclizumab®) befinden<br />

sich zurzeit noch in Erprobungsphasen. Es ist<br />

zu hoffen, dass mit diesen oder ähnlichen Medika-<br />

P < 0.0001<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Jahre<br />

ISHLT 2005<br />

J Heart Lung Transplant 2005;24: 945-982<br />

21

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