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transplantation aktuell - Sonderheft 2006 TRANSPLANTATIONSMEDIZIN<br />
Abb. 2: Zugangsweg bei der Nierentransplantation von Kleinkindern. Seit 1993 werden alle Nieren über einen<br />
extraperitonealen Zugang transplantiert. Eine Eröffnung der Bauchhöhle über Mittellinienschnitt ist nicht erforderlich<br />
(A). Der Gefäßanschluss erfolgt auf die Bauchschlagader bzw. untere Hohlvene, um eine ausreichende<br />
Durchblutung zu gewährleisten (B).<br />
Hannover wurden die beiden ersten Blutgruppen-inkompatible<br />
NTx bei Kindern in Deutschland durchgeführt.<br />
In beiden Fällen war dieses Verfahren erfolgreich.<br />
Problematisch sind hierbei die zusätzlichen<br />
Kosten in Höhe von ca. 40.000 € für die aufwendigen<br />
zusätzlichen Therapieverfahren zur Antikörperentfernung.<br />
Zurzeit besteht hierzu keine einheitliche<br />
Regelung zur Kostenübernahme.<br />
LEBERTRANSPLANTATION (LTX)<br />
Indikationen zur Lebertransplantation<br />
Bei Kindern sind es vornehmlich fortschreitende Erkrankungen<br />
der Gallenwege, so genannte cholestatische<br />
Leberzirrhosen, die zur LTx führen. Dabei ist die<br />
extrahepatische Gallengangsatresie mit über 50 %<br />
die häufigste Einzelindikation. Die meisten Kinder<br />
müssen im Alter von 0 bis 2 Jahren mit einem Körpergewicht<br />
zwischen 3 und 10 kg transplantiert werden.<br />
Neben den cholestatischen Erkrankungen sind<br />
es die Stoffwechselerkrankungen, so genannte metabolische<br />
Lebererkrankungen, die zu einem chronischem<br />
Leberversagen führen. Eine besonders<br />
schwierige Gruppe stellt das akute Leberversagen<br />
bei Neugeborenen und kleinen Kindern dar, da auf<br />
Grund des akuten Ausfalls der Leberfunktion, häufig<br />
wenig Zeit für die differentialdiagnostische Ursache<br />
der Erkrankung bleibt. Lebertumore (z.B. hepatozelluläres<br />
Karzinom) können ebenso eine Indikation<br />
zur Transplantation darstellen, wenn der Tumor nicht<br />
chirurgisch durch eine Leberteilentfernung entfernt<br />
werden kann und kein Tumorbefall außerhalb der Leber<br />
vorliegt. Der Zeitpunkt für die Transplantation<br />
hat einen entscheidenden Einfluss auf die Prognose.<br />
Neben der Einschränkung der Leberfunktion sind es<br />
besonders Faktoren wie Anzahl und Schwere von<br />
Gallenwegsentzündungen, die Folgen des Pfortaderhochdrucks<br />
mit inneren Blutungen, Bauchwassersucht,<br />
Milzvergrößerung, Gedeihstörungen, Einschränkung<br />
der Lebensqualität durch therapierefraktären<br />
(nicht behandelbarer) Juckreiz, Knochenstoffwechselstörungen,<br />
die die Dringlichkeit der Transplantation<br />
anzeigen. Während der Wartezeit müssen<br />
alle Anstrengungen unternommen werden, dass das<br />
Kind möglichst keine Komplikation der fortgeschrittenen<br />
Lebererkrankung erleidet. Eine hochkalorische<br />
Ernährung auch über Ernährungssonden ist bei den<br />
Neugeborenen meist indiziert.<br />
Techniken der Lebertransplantation<br />
Da das Aufkommen von größenkompatiblen, d.h.<br />
gleichaltrigen bzw. gewichtskorrespondierenden<br />
Spenderorganen selten ist, mussten andere operative<br />
Techniken entwickelt werden. Dies führte zur Leberteiltransplantation<br />
bei der in der Vergangenheit<br />
sog. Größenreduzierte Organe verwendet wurden.<br />
Dabei wurde aus einem ganzen Spenderorgan anatomische<br />
Leberteile abgetrennt, um es der Größe<br />
des kindlichen Empfängers anzupassen. Angesichts<br />
der Knappheit an geeigneten Spenderorganen ist<br />
dieses Verfahren heute nicht mehr zu rechtfertigen,<br />
abgetrennte Organteile nicht weiter zu nutzen. Diese<br />
Umstände führten zur Entwicklung der sog. Split-<br />
Lebertransplantation. Bei der Split-Lebertransplantation<br />
kann eine Leber so geteilt werden, dass sowohl<br />
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