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ishlt - Pabst Science Publishers

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transplantation aktuell - Sonderheft 2006<br />

kungen des Patienten adaptierte Immunsuppression Ausblick<br />

erfolgen. Patienten mit virusinduzierter, insbesonde- In Zukunft wird deshalb die Weiterentwicklung bzw.<br />

re HCV-Infektion, erhalten heute in der Regel Myco- die Entwicklung noch potenterer antiviraler (insbephenolatmofetil,<br />

bei dem neben der immunsuppressondere bei Hepatitis C) und immunsuppressiver<br />

siven Wirkung auch eine antivirale Wirkung nachge- Medikamente im Vordergrund stehen um die Überwiesen<br />

werden konnte. Aufgrund der antiproliferatilebensraten noch weiter verbessern zu können.<br />

ven Wirkung wird Rapamycin mittlerweile verstärkt Grundsätzlich können lebertransplantierte Patienten<br />

bei Patienten eingesetzt, die aufgrund eines Leber- heutzutage nach unkompliziertem Verlauf in der Rezellkrebses<br />

transplantiert wurden, um das Rezidivrisigel vier Wochen nach Leber-Tx in eine Rehabilitako<br />

zu senken. Zudem reduziert es die Häufigkeit tionsklinik entlassen werden. Nach Rückkehr des Pa-<br />

chronischer Abstoßungen.<br />

tienten nach Hause, nach einem vier- bis sechswöchigen<br />

Aufenthalt in einer Rehabilitationseinrich-<br />

Mit Antikörpertherapie gegen HBV-Rezidive tung, müssen sich die Patienten dann jedoch weiter-<br />

Auch die antivirale Therapie nach Leber-Tx konnte hin regelmäßig zur Blutentnahme und Untersuchung<br />

gerade im letzten Jahrzehnt erhebliche Fortschritte in der Ambulanz des Transplantationszentrums bzw.<br />

erzielen. Nach Leber-Tx infolge einer HBV-Zirrhose beim Hausarzt vorstellen, da besonders die Blutspie-<br />

wird heutzutage üblicherweise eine Prophylaxe mit gel der immunsuppressiven Therapie und die Leber-<br />

Hepatitis B-Hyperimmunglobulin durchgeführt, da werte engmaschig kontrolliert werden müssen, um<br />

TRANSPLANTATIONSMEDIZIN<br />

ohne postoperative Prophylaxe ein Rezidivrisiko von etwaige Abstoßungen oder Infektionen etc. frühzei-<br />

nahezu 100 % besteht. Unter einer Antikörpertheratig erkennen und behandeln zu können.<br />

pie sinkt das Risiko auf ca. 40 %, in Kombination mit Die mittlere Wartezeit in Deutschland auf eine Le-<br />

dem Virostatikum Lamivudine sogar unter 15 %. Zuber-Tx hat sich in den letzten 20 Jahren auch stark<br />

sätzlich werden Famciclovir oder Lamivudine präo- gewandelt. Betrug die mittlere Wartezeit Mitte der<br />

perativ eingesetzt, um zum Zeitpunkt der Transplan- 80iger Jahre noch Tage bis Wochen, ist es aufgrund<br />

tation eine niedrige Replikationsrate zu erreichen des stetig zunehmenden Spenderorganmangels zu<br />

und eine Reinfektion weitestgehend zu verhindern. einer erheblichen Verlängerung je nach Blutgruppe<br />

Bei Resistenzentwicklungen von Lamivudine und zwischen mittlerweile 12 – 18 bis teilweise 24 Mo-<br />

Famciclovir ist bei einigen Patienten eine Kombinanaten gekommen.<br />

tion der Virostatika mit Interferon-a erfolgversprechend.<br />

Weitere Virostatika, wie z. B. Adefovir, befinden<br />

sich z.T. noch in der klinischen Erprobung, zei- Kontakt:<br />

gen jedoch vielversprechende Ergebnisse.<br />

PD Dr. med. Robert Pfitzmann<br />

Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und<br />

Gegen HCV-Zirrhose noch kein Rezidiv-Patent Transplantationschirurgie<br />

Für Patienten, die aufgrund einer HCV-Zirrhose Charité - Campus Virchow-Klinikum<br />

transplantiert werden, gibt es bis heute noch keine Augustenburger Platz<br />

Möglichkeit einer Hyperimmunglobulin-Prophylaxe. 13353 Berlin<br />

Es besteht lediglich die Therapieoption mit dem Viro- Tel. (030) 450-552001<br />

statikum Ribavirin und/oder Interferon-a bzw. den Fax (030) 450-552900<br />

mittlerweile entwickelten, potenteren pegylierten E-Mail: robert.pfitzmann@charite.de<br />

Interferonen, die bei einer Kombinationstherapie bei http://www.charite.de/avt/<br />

nicht-transplantierten Patienten dauerhafte Viruseliminationen<br />

in über 50 % der Patienten zeigten. Ribavirin,<br />

ein relativ toxisches Medikament, wird jedoch<br />

nicht von allen Patienten gut vertragen. Die<br />

Interferon-Therapie hat zudem eine Stimulation der<br />

Immunantwort und die Begünstigung von akuten<br />

Abstoßungen als Nebenwirkung. Bei allen Patienten,<br />

die aufgrund einer HCV-Zirrhose transplantiert werden,<br />

kommt es zu einer serologischen Reinfektion,<br />

die mit einer wiederkehrenden Transplantathepatitis<br />

einhergeht. Diese kann schwer ausgeprägt sein, besonders<br />

wenn sie frühpostoperativ auftritt, sie kann<br />

Weitere Informationen finden Sie in den Patientenaber<br />

auch noch nach Jahren nach Leber-Tx auftre-<br />

Information M – 6 „Lebertransplantation“ und M -<br />

ten. Mehr als 30 % der HCV-Patienten nach Leber-<br />

11 „Lebend-Lebertransplantation“ des BDO sowie<br />

Tx entwickeln wieder eine HCV-Zirrhose, rund ein<br />

über den Fachbereich Lebertransplantation (siehe<br />

Drittel stirbt an den Folgen der Reinfektionshepatitis.<br />

Seite 85). Zahlen zur Leber-Tx aus dem Jahr 2005<br />

In diesen Zahlen offenbart sich noch ein erheblicher<br />

und 2004 finden Sie auf Seite 18.<br />

Forschungs- und Therapiebedarf bei der Hepatitis C.<br />

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