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BT_04-2020_Nord_epaper

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DIENSTLEISTUNG<br />

WEIHNACHTSMÄRKTE FALLEN AUS<br />

Städte sorgen sich um<br />

das Weihnachtsgeschäft<br />

Das Weihnachtsgeschäft <strong>2020</strong> steht – logisch – unter dem Einfluss der Corona-Pandemie. Rund 20<br />

Prozent macht es im Jahresumsatz aus, in manchen Branchen sogar fast 30 Prozent. Das Marktforschungs-<br />

und Beratungsunternehmen IFH Köln zeichnet ein ernüchterndes Bild für den stationären<br />

Einzelhandel.<br />

Von Stefanie Rebhan<br />

In Zusammenarbeit mit Sitecore und<br />

ecx.io hat die IFH Köln eine Umfrage<br />

durchgeführt, nach der 41<br />

Prozent der Befragten Innenstädte<br />

in der Vorweihnachtszeit meiden und<br />

online einkaufen. 61 Prozent meinen,<br />

dass sich die Pandemie negativ auf das<br />

Weihnachtsgeschäft auswirkt. Immerhin:<br />

31 Prozent wollen ihr Einkaufsverhalten<br />

in der Weihnachtszeit von Corona nicht<br />

beeinflussen lassen.<br />

Extra Weihnachtsflair in Lindau<br />

Dass das Weihnachtsgeschäft schlechter<br />

als die vergangenen Jahre ausfallen<br />

wird, davon ist Robert Kainz, Vorstandssprecher<br />

der Interessensgemeinschaft<br />

„Zukunft Insel“ in Lindau, überzeugt.<br />

„Wir sind nicht euphorisch. Wenn die<br />

Verbraucher durch die Pandemie weniger<br />

Geld haben, weil sie etwa in Kurzarbeit<br />

sind, werden sie wohl auch weniger<br />

einkaufen.“ Würde eine Maskenpflicht<br />

auch auf der Straße angeordnet werden,<br />

wäre das nicht förderlich für den Einzelhandel.<br />

Dennoch zähle man auf die<br />

Unterstützung der Verbraucher. Etwas<br />

mehr Hoffnung hat Arnold Weiner vom<br />

Kulturamt der Stadt Lindau. Die Hafenweihnacht<br />

fällt zwar aus, dafür wird es<br />

aber die „Lindauer Weihnachtsinsel“ geben<br />

– heißt, die Stadt putzt sich ganz<br />

besonders weihnachtlich heraus, um für<br />

den angemessenen Flair in den Straßen<br />

zu sorgen. „Damit laden wir die Menschen<br />

zu einem tollen, gemütlichen Einkaufserlebnis<br />

ein“, so Weiner.<br />

Ravensburg hofft einfach<br />

Der Christkindlesmarkt in Ravensburg<br />

hätte in einer abgespeckten Version<br />

durchgeführt werden sollen, das war<br />

Ende Oktober jedoch vom Tisch. Er<br />

hat jährlich viele Menschen in die Stadt<br />

gezogen. Eugen Müller, Chef des Wirtschaftsforums<br />

pro Ravensburg, sieht die<br />

Probleme klar: „Mit der Maske hat man<br />

natürlich nicht das ungezwungene Einkaufserlebnis<br />

in den Einzelhandelsgeschäften.<br />

Viele Menschen sind in Kurzarbeit<br />

mit einer unsicheren Perspektive<br />

und der Online-Handel gewinnt dazu.“<br />

Auch spiele die Entwicklung der Pandemiezahlen<br />

eine Rolle. Trotz allem hofft<br />

er auf die Unterstützung der Bürger und<br />

damit auf ein Weihnachtsgeschäft, das<br />

zumindest halbwegs so gut ist wie das<br />

in den vergangenen Jahren. „Wir stützen<br />

uns auf das Prinzip Hoffnung und sollten<br />

erst am Schluss zusammenzählen.“<br />

Wichtig sei es nun alles zu tun, um die<br />

Menschen in die Stadt zu locken.<br />

Regional mehr einkaufen in Ulm<br />

Positiver gestimmt sind die Ulmer. Citymanagerin<br />

Sandra Walter geht davon<br />

aus, dass das Vorweihnachtsgeschäft gut<br />

laufen wird: „Viele Leute haben dieses<br />

Jahr nicht viel Geld für den Urlaub ausgegeben<br />

und daher denke ich, dass sie<br />

regional mehr investieren werden. Das<br />

muss kein schlechteres Geschäft werden<br />

als 2019.“<br />

Zuerst hatten die Ulmer einen „dezentralen<br />

Weihnachtsmarkt“ konzipiert, doch<br />

auch der wurde Ende Oktober abgesagt.<br />

„Wir hätten ihn trotz Coronavirus gerne<br />

möglich gemacht – für die vielen Besucher,<br />

die den Weihnachtsmarkt lieben,<br />

für die Schausteller und Budenbetreiber,<br />

die dringend auf Einnahmen angewiesen<br />

sind, sowie auch für den Ulmer Einzelhandel,<br />

die Hotellerie und Gastronomie“,<br />

sagte Oberbürgermeister Gunter<br />

Czisch.<br />

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