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BT_04-2020_Nord_epaper

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DAS LEID DER GASTSTÄTTEN<br />

Lieber ganz zu als<br />

ohne Gäste offen<br />

Der zweite, sogenannte „Lockdown Light“ der Bundesregierung Anfang November, hat einen Aufschrei<br />

der Entrüstung nach sich gezogen. Vor allem ging es dabei um die Schließung von Gaststätten<br />

und Hotellerie für Tourismus sowie um das kulturelle Leben. Das seien nicht die Orte, von denen die<br />

meisten Corona-Infektionszahlen stammen. Viele Oberbürgermeister Baden-Württembergs haben<br />

mit dieser Begründung einen offiziellen Appell an Ministerpräsident Winfried Kretschmann gerichtet<br />

und die Maßnahmen der Regierung verurteilt.<br />

Von Stefanie Rebhan<br />

Unter diesen Bürgermeistern sind auch<br />

Hettingens Bürgermeisterin Dagmar<br />

Kuster und Sigmaringens Bürgermeister<br />

Marcus Ehm. Für die Unterzeichner<br />

seien die „weitrechenden pauschalen<br />

Schließungsmaßnahmen“ im Frühjahr<br />

noch vertretbar gewesen, nun gebe es<br />

jedoch neue Erkenntnisse. Die geplanten<br />

Maßnahmen werden „als zu allgemein<br />

und undifferenziert gesehen“, sagt Ehm<br />

laut der „Schwäbischen Zeitung“.<br />

Schließungen nicht gerechtfertigt<br />

Aus Ehms Sicht hätten sich keine Infektionsherde<br />

in den Bereichen entwickelt,<br />

die das zweite Mal vom Lockdown betroffen<br />

sind. Dazu gehören die örtlichen<br />

Gastronomen, Hoteliers und kulturellen<br />

Einrichtungen, die ihrerseits Hygienekonzepte<br />

nach den Vorgaben des Landes<br />

entwickelt und umgesetzt haben. Gleiches<br />

gelte etwa für Gesundheits- und<br />

Fitnessstudios und im Sport- und Trainingsbereich,<br />

ergänzt Ehm. Da es bislang<br />

in keinem dieser Bereiche zu Masseninfektionen<br />

gekommen sei, seien die<br />

erneuten Schließungen in pauschaler<br />

Form kaum zu rechtfertigen. Außerdem<br />

gibt Ehm zu bedenken, dass die Gewerbetreibenden<br />

die Sigmaringer Innenstadt<br />

lebendig halten. Alternativen wären gewesen,<br />

die angesprochenen Bereiche<br />

unter Beibehaltung der Hygienekonzepte<br />

nicht zu schließen, wie es etwa bei<br />

Friseursalons der Fall ist.<br />

Restaurant Traube<br />

Manuela Stahl, Geschäftsführerin des Restaurants<br />

Traube in Sigmaringen, kann<br />

die Maßnahmen nicht ganz nachvollziehen,<br />

sträubt sich aber nicht. „Natürlich<br />

ist es für uns schlecht und wir leiden darunter,<br />

aber anders scheint es nicht zu<br />

gehen. Die Infektionszahlen sprechen<br />

für sich“, sagt Manuela Stahl. Es habe<br />

durchaus auch unvernünftige Menschen<br />

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