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Bürgerbroschüre Spaichingen

Bürgerbroschüre von Spaichingen mit Infos zur Gemeindeverwaltung, Freizeit, Kultur, Tourismus und Handel, Handwerk & Dienstleistung.

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DREIFALTIGKEITSBERG<br />

Der Dreifaltigkeitsberg ist das Wahrzeichen der Stadt <strong>Spaichingen</strong>.<br />

In kriegerischen Zeiten bot der damals als „Baldenberg“ bezeichnete Berg Zuflucht für die Spaichinger<br />

Bevölkerung und die der Umgebung. Mit der Ernennung zum Wallfahrtsort und dem Bau der Kirche wurde<br />

der Name „Dreifaltigkeitsberg“ geboren. Von den Spaichingern wird er nur liebevoll „der Berg“ genannt.<br />

Jährlich ruft der Berg zahlreiche Wallfahrer und Wanderer nach <strong>Spaichingen</strong>.<br />

GEOLOGIE<br />

Der 985 m hohe Dreifaltigkeitsberg befindet sich am Südwestrand<br />

der Schwäbischen Alb und erhebt sich 350 Meter über die im Primtal<br />

liegende Stadt <strong>Spaichingen</strong>.<br />

Der Berg besteht aus zahlreichen Schichten weicherer und härterer<br />

Materialien und reicht von den unteren Keuperschichten (Stubensandstein<br />

und Knollenmergel) über Kalke, Sandstein, Schiefer und<br />

Ton bis zu den oberen Schichten des weißen Jura. Weithin sichtbar<br />

ist die Schicht der so genannten „wohlgeschichteten Kalke“, die<br />

die mauerartige Erscheinungsform der Landschaft geprägt hat. In<br />

den Zwischenräumen befindliches Wasser sorgt im Winter für<br />

frostbedingte Absprengungen. Die Hänge des Dreifaltigkeitsberges<br />

bestehen aus diesen Absprengungen und Erdrutschen, die im Laufe<br />

der Jahrtausende Material bis ins Primtal beförderten.<br />

Der Dreifaltigkeitsberg hatte früher für die Landvermessung eine<br />

große Bedeutung. Ein 1875 errichteter denkmalgeschützter<br />

Obelisk aus Buntsandstein stellte einen trigonometrischen „Hauptpunkt<br />

1. Ordnung“ im badischen und württembergischen Hauptdreiecksnetz<br />

dar und ist der einzige noch bestehende in Baden-<br />

Württemberg.<br />

BESIEDLUNG<br />

Funde belegen eine frühe Ansiedlung auf dem Dreifaltigkeitsberg<br />

seit der Jungsteinzeit. Auch Kelten hielten sich zumindest zeitweise<br />

auf dem Dreifaltigkeitsberg auf. Reste von Ringwällen und von<br />

Gebäuden wurden in verschiedenen Grabungen im 19. und<br />

20. Jahrhundert aufgefunden.<br />

Möglicherweise bestand auf der Hochfläche des Berges ein keltisches<br />

Heiligtum. Vermutet wird allerdings, dass sich im Tal lebende Kelten lediglich<br />

in den unsicheren Zeiten der Völkerwanderung auf den Berg<br />

flüchteten. Brandspuren an der Wallanlage zeigen, dass die Siedlung angegriffen<br />

wurde. Gegen eine ständige Ansiedlung spricht auch, dass die<br />

Hochfläche wasserarm, das Klima kalt und windig und die Böden wenig<br />

fruchtbar waren.<br />

Für eine möglicherweise einst vorhandene mittelalterliche Burg auf dem<br />

Dreifaltigkeitsberg gibt es weder archäologische noch archivalische Belege,<br />

wenngleich Funde zeigen, dass Wallanlagen auch im Mittelalter angelegt<br />

worden sind.<br />

Erste ständige Bewohner waren demnach die Mesner der Dreifaltigkeitsbergkirche,<br />

die im 1735 erbauten Mesnerhaus wohnten und dort auch<br />

eine Gastwirtschaft zur Bewirtung der Pilger und in geringem Umfang<br />

Viehwirtschaft betrieben und einen Garten für den Eigenbedarf bewirtschafteten.<br />

Seit 1924 leben ständig Pater des Claretiner Ordens auf dem Dreifaltigkeitsberg.<br />

FREIZEIT<br />

Der Dreifaltigkeitsberg und der dahinter liegende Heuberg gehören zum<br />

Naturpark Donaubergland. Ausgehend vom Wanderparkplatz (von der<br />

Stadtmitte aus in ca. 15 Minuten mit dem Auto erreichbar) ist ein weitläufiges<br />

Wandergebiet erreichbar (Segelflugplatz Klippeneck bei Denkingen,<br />

Heuberg, Donautal). Wallfahrtskirche und Kloster liegen am<br />

Hauptwanderweg 1 (HW1) des Schwäbischen Albvereins (Donauwörth-<br />

Tuttlingen).<br />

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