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Bürgerbroschüre Spaichingen

Bürgerbroschüre von Spaichingen mit Infos zur Gemeindeverwaltung, Freizeit, Kultur, Tourismus und Handel, Handwerk & Dienstleistung.

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Sitz des österreichischen Obervogteiamtes<br />

Verwaltungsmittelpunkt für die obere Grafschaft<br />

Hohenberg.<br />

Da <strong>Spaichingen</strong> an einer strategisch wichtigen<br />

Straße lag, hat es bei vielen Truppendurchzügen<br />

große Verluste und Schäden erlitten.<br />

Doch die Entwicklung zu einem ansehnlichen<br />

wirtschaftlichen Zentrum konnten<br />

auch Plünderung und Brandschatzung nicht<br />

verhindern. Im Jahre 1623 erhielt <strong>Spaichingen</strong><br />

das Recht, einen Wochenmarkt und einen<br />

Jahrmarkt abzuhalten.<br />

1805 wurde der Ort württembergisch, da in<br />

Folge der napoleonischen Kriege Österreich<br />

Gebiete an das Königreich Württemberg abtreten<br />

musste. Erst unter württembergischer<br />

Herrschaft wurde <strong>Spaichingen</strong> im Jahr 1828<br />

zur Stadt erhoben. Seit 1807 bestand ein eigenes<br />

Oberamt <strong>Spaichingen</strong>, das zwischen<br />

1935 und 1938 zum Kreis <strong>Spaichingen</strong> wurde.<br />

Durch eine Gebietsreform während der NS-<br />

Zeit wurde <strong>Spaichingen</strong> 1938 dem Landkreis<br />

Tuttlingen zugeteilt.<br />

Von August 1944 bis April 1945 existierte in<br />

<strong>Spaichingen</strong> ein Konzentrationslager. Es wurde<br />

von der Rüstungsfirma Mauser aus Oberndorf<br />

angelegt. Im Lager starben mindestens<br />

95 namentlich bekannte Häftlinge aus ganz<br />

Europa an den Folgen der extrem schlechten<br />

Lebensbedingungen im Lager und durch brutale<br />

Behandlung und Ermordungen durch<br />

Wachleute. Eine Gedenkstätte hinter dem<br />

Friedhof erinnert an die Geschichte des KZ<br />

und an das Schicksal der Häftlinge. Nach dem<br />

2. Weltkrieg, in dem die Stadt einige Luftangriffe<br />

erlebte, war <strong>Spaichingen</strong> bis 1948 Teil<br />

der französischen Besatzungszone.<br />

GEWERBE<br />

<strong>Spaichingen</strong> hat eine Gemarkungsfläche von<br />

1850 ha, die bis in die 1950er Jahre vor allem<br />

landwirtschaftlich genutzt wurde. Die Industrialisierung<br />

setzte erst spät in den 1870er Jahren<br />

ein, nachdem diese durch den Anschluss<br />

an das Eisenbahnnetz im Jahr 1869 möglich<br />

geworden war.<br />

1861 hatten Gewerbetreibende und Händler<br />

einen Gewerbeverein mit dem Ziel gegründet,<br />

die Industrialisierung und gewerbliche<br />

Entwicklung in <strong>Spaichingen</strong> voranzubringen.<br />

Der Verein erreichte, dass <strong>Spaichingen</strong> einen<br />

Eisenbahnanschluss erhielt und baute an der<br />

Bahnhofstraße das „Gewerbemuseum“ für die<br />

Aus- und Weiterbildung der Gewerbetreibenden<br />

und der Jugend.<br />

Im 19. Jahrhundert war das Gewerbe geprägt<br />

vom Handwerk verschiedenster Branchen<br />

des bäuerlichen und städtischen Bedarfs und<br />

bereits einigen Betrieben der Holz- und Metallverarbeitung.<br />

Einige Bedeutung erlangte<br />

die Herstellung von Möbeln, von Tabakerzeugnissen<br />

und Musikinstrumenten. Ladengeschäfte<br />

wie Buchhandlungen, Lebensmittel-<br />

und Modegeschäfte, Druckereien, sowie<br />

das Erscheinen der Lokalzeitung Heuberger<br />

Bote seit 1838 entsprachen dem Bedarf einer<br />

zunehmend städtischen Bevölkerung und des<br />

Umlands.<br />

Der Rückgang der Landwirtschaft als Hauptund<br />

Nebenerwerb seit den 1950er Jahren und<br />

eine rege Bautätigkeit für Wohn- und Industriegebiete<br />

hat die Stadt stark verändert. Zum<br />

Beginn der Industrialisierung hatte <strong>Spaichingen</strong><br />

noch knapp 2 400 Einwohner – heute<br />

sind es über 13 000. Erwerbstätige Ein- und<br />

Auspendler finden heute in <strong>Spaichingen</strong> und<br />

im Umland zahlreiche Arbeitsplätze. Vorherrschend<br />

sind heute die Drehteile-Industrie<br />

und andere metallverarbeitende Betriebe,<br />

wobei alle möglichen Branchen in <strong>Spaichingen</strong><br />

auch vertreten sind. Als Verwaltungsmittelpunkt<br />

bietet <strong>Spaichingen</strong> auch Arbeitsplätze<br />

in der Verwaltung, den Schulen und<br />

weiteren Einrichtungen und Betrieben im<br />

Dienstleistungssektor.<br />

DIE ENTWICKLUNG DER STADT<br />

Das Mittelstück der Bundesstraße 14, welche<br />

die Stadt auf ca. 2,5 Kilometer als Hauptstraße<br />

durchzieht, wurde mit seinen breiten Gehwegen,<br />

Parkplätzen, Grünstreifen, Blumenbeeten<br />

und Brunnen immer mehr zu einer<br />

städtischen Einkaufsstraße. Im Herzen der<br />

Stadt entstand seit Ende der 1960er Jahre<br />

durch eine Stadtsanierung ein zentraler<br />

Marktplatz, der Zug um Zug mit Geschäften<br />

und Dienstleistern erweitert wurde. Neben<br />

mehreren Fachgeschäften, Banken und Büros,<br />

Apotheken und Restaurants sind hier<br />

auch Wohnungen gebaut worden. Ebenso<br />

hat das Rathaus, das 1977 eingeweiht wurde,<br />

hier seinen Standort. Der Bereich des Busbahnhofes<br />

wurde in den letzten Jahren komplett<br />

neu gestaltet. Die Stadthalle, die unter<br />

Denkmalschutz stehende Alte Turnhalle, das<br />

Altenzentrum St. Josef mit den angrenzenden<br />

Seniorenwohnungen und der Sozialstation<br />

sowie die neuen Beruflichen Schulen runden<br />

den Innenstadtbereich ab. Eine Grünzone<br />

verbindet Stadtmitte und Schulbereich mit dem<br />

Sport- und Freizeitzentrum im Westen der<br />

Stadt.<br />

Dieses bietet mit einer dreiteiligen Sporthalle,<br />

zwei Rasenplätzen, einem Hartplatz, allen<br />

leichtathletischen Anlagen, wie zum Beispiel<br />

der Tartanlaufbahn, einem neu erbauten beheizten<br />

Freischwimmbad, mehreren Tennisplätzen<br />

mit Tennishalle, einer überdachten<br />

Rollschuhbahn, einem Minigolfplatz sowie<br />

dem Freizeitpark „Schlüsselwiese“ mit Skaterpark<br />

hervorragende Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung.<br />

Durch die Baugebiete Hinterer<br />

Grund, Längelen, Raine, Gänsäcker, Lache,<br />

Taläcker, Kirchwiesen, Lützelesch, Hofener<br />

Öschle, Schwampenbühl, Heidengraben und<br />

Lehmgrube hat sich <strong>Spaichingen</strong> beträchtlich<br />

vergrößert. Im Westen der Stadt wurde 1969<br />

die Kreisklinik erbaut. Neben der Kreisklinik<br />

dient auch das in Trägerschaft der Stiftung<br />

St. Franziskus Heiligenbronn betriebene Altenpflegeheim<br />

St. Josef der Betreuung unserer<br />

kranken und alten Mitbürger. Am 4. Oktober<br />

2011 konnte in <strong>Spaichingen</strong> das „Stationäre<br />

Hospiz am Dreifaltigkeitsberg“ eröffnet werden.<br />

Der Hospizverein e. V. ist Betriebsträger<br />

für die Landkreise Tuttlingen, Rottweil und<br />

Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Hospizstiftung<br />

unterstützt finanziell den Hospizverein.<br />

2011 BIS 2020<br />

In dieser Periode hat <strong>Spaichingen</strong> große Investitionen<br />

zur Sanierung der Kläranlage, die sich<br />

zwischenzeitlich auf dem modernsten Stand<br />

der Umwelttechnologie befindet, getätigt.<br />

Schulen und Bildung gehören zu den wichtigsten<br />

Aufgaben der Kommunalpolitik. Die Erweiterung<br />

des Gymnasiums um einen weiteren<br />

Bau, in dem ein sogenanntes „Lernzentrum“<br />

untergebracht ist, sowie die Ertüchtigung der<br />

Realschule mit einem Technikgebäude und einem<br />

Aufzug sind einige Beispiele, die die Bedeutung<br />

der Bildungspolitik in <strong>Spaichingen</strong><br />

belegen. Die gewerbliche Wirtschaft benötigt<br />

dringend Arbeitskräfte, die durch Kooperationen<br />

zwischen Schulen und Betrieben schon<br />

zum Ende der schulischen Laufbahn ausgesucht<br />

werden sollen.<br />

Viele Straßensanierungen stehen in diesem<br />

Zeitrahmen an. Die gesamte Straßenbeleuchtung<br />

der Stadt wurde auf umweltfreundliche<br />

LED-Beleuchtung umgestellt. Zudem werden<br />

in diesem Zeitrahmen die notwendigen politischen<br />

Gespräche zur Realisierung der Ortsumfahrung<br />

<strong>Spaichingen</strong>-Balgheim geführt.<br />

59 www.spaichingen.de

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