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planet toys_Dez_2020

planet toys Dezember

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LOCKDOWN-LEID,<br />

LOCKDOWN-FREUD<br />

Der stationäre Einzelhandel müsste jetzt<br />

das Geschäft des Jahres machen. Eigentlich,<br />

aber der Einzelhandel fühlt sich nach<br />

der Verlängerung des Lockdowns light und<br />

der Verschärfung der Corona-Regeln ausgebremst.<br />

Das Highlight des Jahres könnte für<br />

manchen Einzelhändler zum Fiasko werden.<br />

So rechnet der Hauptgeschäftsführer des<br />

Handelsverbandes Berlin-Brandenburg mit<br />

Umsatzeinbußen von 60 %. Vom BVS war auf<br />

der Branchenpressekonferenz zu erfahren,<br />

dass dieses kontraproduktive Förderprogramm<br />

nicht spurlos am Spielwareneinzelhandel<br />

vorbeigehen wird. Man kann sich<br />

ausmalen, was damit gemeint ist.<br />

Dem DVSI bereitet der Siegeszug des Online-Handels<br />

inzwischen auch Kopfzerbrechen,<br />

weil nicht alle Hersteller gleichermaßen<br />

vom Spielzeug-Boom profitieren: Die Big<br />

Player werden bigger, die Kleinen, die oft das<br />

Salz in der Suppe sind und den stationären<br />

Handel brauchen, kämpfen. Dass der Winter<br />

tatsächlich hart werden könnte, diese Auffassung<br />

ist bei Spielwarenhändlern unstrittig;<br />

wie hart, ist allerdings eine ganz andere<br />

Frage. Ein norddeutscher Filialist sprach<br />

davon, dass seine <strong>Dez</strong>emberumsätze durchaus<br />

10 bis 20 % unter Vorjahr liegen könnten.<br />

Was zu tun ist, um die ganze Härte dieser<br />

größten Wirtschaftskrise seit Ende des II.<br />

Weltkrieges abzumildern, ist allerdings die<br />

entscheidende Frage. Zwei Antworten in der<br />

ARENA (S. 11) zum Stand der Dinge, Antworten<br />

zwischen Hoffen und Bangen, zwischen<br />

Sparen und Mobilmachung im Netz.<br />

Die Alarmglocken läuten auch in Berlin. Peter<br />

Altmaier sprach Ende November davon,<br />

dass der Erhalt des stationären Einzelhandels<br />

eine „nationale, ja auch eine patriotische<br />

Aufgabe“ sei. Das klang nach Kaiser<br />

Wilhelm II. Der Saarländer wünscht sich<br />

eine „digitale Fitnesskur für den Einzelhandel“.<br />

Und er betont, dass sein Haus Anfang<br />

des Jahres einen Referentenentwurf eingebracht<br />

hat, der „eine Verschärfung der<br />

Missbrauchsaufsicht für marktmächtige<br />

Digitalunternehmen“ vorsieht und das Bundeskartellamt<br />

stärken will. Dass man diese<br />

Entwicklung, angeblich immer zum Wohl<br />

des Konsumenten, habe schleifen lassen,<br />

sagte er nicht. Das sieht ein Wissenschaftler<br />

anders. Schon lange fordert er, dass das<br />

Kartellamt aktiv wird, aber gegenwärtig<br />

alle Hände im und mit Homeoffice zu tun<br />

hat. Seine Prognose zur Zukunft der Innenstädte<br />

dürfte nicht jedem schmecken. Die<br />

Stadt sei keine gigantische Shopping-Mall,<br />

sondern ein Ort für Bürger. Mehr dazu im<br />

Interview des Monats (S. 12).<br />

Es gibt auch gute Nachrichten. Eine kommt<br />

aus Hildesheim. Dort zeigt man sich optimistisch,<br />

an die Umsätze des Vorjahres<br />

anknüpfen zu können. Ein Erfolgsfaktor:<br />

Die Digitalisierungsstrategie trägt Früchte.<br />

Die zweite positive Botschaft ging vom Vorsitzenden<br />

des BVS aus. Der Handel, sagte<br />

er, lässt sich so schnell nicht unterkriegen,<br />

weil die Krise auch eine Chance und der<br />

Handel kreativ sei. Motto: Wer kämpft, kann<br />

den Kürzeren ziehen, wer nicht kämpft,<br />

hat schon verloren. Das sagt man immer,<br />

aber was wäre auch die Alternative? Kopf<br />

in den Sand stecken? Dass die Branche zu<br />

den Gewinnern der Corona-Pandemie zählt,<br />

ist fast überflüssig zu erwähnen. Die Zahlen<br />

sprechen für sich. Dass ein gerne als<br />

verstaubt geltendes Hobby wie Modellbau/<br />

Plastikmodellbau, das nur was für alte weiße<br />

Männer zu sein schien, wieder „in“ ist,<br />

schon. Totgesagte leben eben doch länger<br />

(S. 44), wenn man sie über Social-Media-<br />

Aktivitäten reanimiert (S. 46 + 49).<br />

Ihr Ulrich Texter<br />

Da wäre noch was …<br />

Aus dem mf verlag ist mit dem 1. <strong>Dez</strong>ember <strong>2020</strong> der Mayanna Media Verlag geworden. Jeder<br />

Wandel bietet seine Chance. Auch in Zukunft arbeiten wir mit Engagement und Energie<br />

für unsere Magazine und planen noch einiges für die Zukunft. Lassen Sie sich überraschen.<br />

Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten, geruhsame Feiertage sowie ein erfolgreiches und<br />

vor allem gesundes neues Jahr 2021.<br />

Yvonne Mayanna & Verlagsteam

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