Frühstück bei Sokrates - Lalegion-pictures.com
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hatte Liebesaffären in königlichen Kreisen, er war der Schützling<br />
der Königin Christine von Schweden (und sicherlich ihr<br />
Liebhaber) ebenso wie der liebevolle Briefpartner der Prinzessin<br />
Elisabeth von der Pfalz. Aber er liebte auch Hijlena Jans.<br />
In Extremen zu leben - bedeutet das nicht auch, extrem unterschiedliche<br />
Menschen zu lieben? Mit Blick auf diese Liebe<br />
spricht sein frommer Biograph Baillet von einem »Ausrutscher«<br />
und ist glücklich darüber, daß der Philosoph »seine<br />
Ehelosigkeit in ihrer ursprünglichen Vollkommenheit« wiederhergestellt<br />
hat. Die Legende vom Heiligen Descartes<br />
nimmt ihren Lauf ... Man wäscht den Toten rein, damit die<br />
Massen ihn anbeten können. Ein gewisser Leon Petit ist der<br />
Ansicht, daß »Hijlena Jans die Thérèse Levasseur von Rousseau<br />
war, ordinär und nahezu ungebildet«. Maurice Barres<br />
hielt es für angemessen zu behaupten, Descartes »litt darunter,<br />
daß seine Mutter zu gewöhnlich war, als daß er seine Sorgen<br />
mit ihr teilen konnte«. Aber Charles Adam hält dagegen,<br />
daß »die Briefe von Descartes nie so viel Fröhlichkeit ausgestrahlt<br />
haben wie in den zwei oder drei Jahren, die er mit<br />
seinem Kind und auch mit der Mutter seines Kindes verbrachte«.<br />
Ist es Zufall, daß Descartes während seines Zusammenlebens<br />
mit Hijlena den Discours de la methode (1637) gebar?<br />
Ein Meisterwerk von Buch dank einem Meisterwerk von<br />
Frau?<br />
16.<br />
Martin Heideggers Frau hieß Elfriede. Die Rolle dieser<br />
Mustergattin ist nicht zu unterschätzen. »Wie hätte Heidegger<br />
das gewaltige Werk, das er hinterließ, schreiben können<br />
ohne die ständige Unterstützung durch diese Frau, die neben<br />
der Hausar<strong>bei</strong>t noch sämtliche Verwaltungs- und Sekretariatsaufgaben<br />
übernahm, ohne die Professor Heideggers Wirken<br />
nicht möglich gewesen wäre? (...) Zu jedem Zeitpunkt<br />
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