Frühstück bei Sokrates - Lalegion-pictures.com
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nehmsten untergebrachte Privatmann Europas«. Das hindert<br />
ihn jedoch nicht daran, sich selbst als »ohne Heim und ohne<br />
Brot« zu bemitleiden. Er war der Schützling Friedrichs II., der<br />
Herzogin von Sachsen-Gotha, des Prinzen von Conti, der<br />
bereits erwähnten Luxembourgs usw. Alles nicht von Bedeutung.<br />
Es ist beschlossene Sache, daß Jean-Jacques ein Verfolgter<br />
war. Er hatte es sich eingeredet. Ein Märtyrer! Der einzige<br />
Beruf, in dem er sich je wiedererkannte ...<br />
16.<br />
Hegel hatte große Geldsorgen. Seine Bezüge als Lehrer hielten<br />
ihn und seine Familie mühsam über Wasser. Man fragt sich<br />
gelegentlich, weshalb sein Stil so dunkel und unverständlich<br />
ist; manche haben darin sogar einen Weg gesehen, die Zensur<br />
auszutricksen. Die Erklärung ist einfacher: der Geldmangel.<br />
Im Februar 1812, als er gerade geheiratet hat, schreibt er die<br />
Logik und verrät einem Korrespondenten: »Zur gehörigen<br />
Form hätte ich noch ein Jahr gebraucht, aber ich brauche Geld,<br />
um zu leben.«<br />
Womit bestätigt wäre, daß ein komplizierter Stil weniger<br />
zeitraubend als ein klarer ist.<br />
17.<br />
Sartre kümmerte sich nicht um Geld. Er zählte nicht, er gab<br />
aus, er warf mit Scheinen um sich. Politische Bewegungen,<br />
streitbare Zeitschriften, humanitäre Angelegenheiten und ...<br />
Mätressen, die zu unterhalten waren, zwangen ihn trotz seiner<br />
Tantiemen zu ständigen finanziellen Akrobatenstücken.<br />
Von den Kellnern wegen seiner astronomischen Trinkgelder<br />
geschätzt, mußte er stets mindestens zehntausend (neue)<br />
Francs <strong>bei</strong> sich haben, um sich wohl zu fühlen. Er kontrol-<br />
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