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Frühstück bei Sokrates - Lalegion-pictures.com

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7.<br />

Hegel gibt den Ton an. Würde und strenge Haltung werden<br />

die Markenzeichen des Intellektuellen im 19. Jahrhundert, insbesondere<br />

des Philosophieprofessors. Im 18. Jahrhundert<br />

waren die Temperamente ungezähmter, hatte der Geist der<br />

Ernsthaftigkeit noch nicht die besten Gehirne zugrunde gerichtet.<br />

Diderot erzählt, daß er als Gast des Barons von Holbach<br />

auf Schloß Grandval Zeuge der folgenden Szene wurde:<br />

Ein »kleiner Pfarrer«, ein »Gottsei<strong>bei</strong>uns«, der zu den Gästen<br />

gehörte, war mit der Hausherrin, Madame d'Aine, vertraut<br />

genug, um sie im Salon zu provozieren. Die Dame springt mit<br />

einem Satz vom Sessel auf und setzt sich rittlings auf den Pfarrer.<br />

»Und er wiehert und schlägt aus, sein Gewand rutscht zu<br />

den Schultern hoch, und die Unterröcke der Dame rutschen<br />

vorn und hinten hoch (...) Und wir lachen, lachen lauter und<br />

immer lauter und halten uns die Seiten, und schließlich legt<br />

sich die Dame nach vorn und ruft aus: >Allmächtiger! Ich kann<br />

nicht mehr, ich kann es nicht mehr halten, der Pfarrer bewegt<br />

sich nicht !< Und der Pfarrer läßt sich von einer Sintflut lauwarmen<br />

Wassers überschwemmen, das ihm vom Hosengürtel<br />

bis in die Schuhe hinunterläuft, und schreit seinerseits: >Hilfe,<br />

Hilfe, ich ertrinke.

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