Frühstück bei Sokrates - Lalegion-pictures.com
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Dennoch kennen wir einige Beispiele von klagenden Philosophen.<br />
Descartes weint <strong>bei</strong>m Tod seiner kleinen Tochter<br />
Francine (»Ich gehöre nicht zu denen, die meinen, Tränen oder<br />
Trauer stünden nur den Frauen zu«); Alain weinte <strong>bei</strong><br />
bestimmten Büchern (»Ich kann nicht lesen, ohne daß mir die<br />
Bewunderung oder einfach die Anerkennung für eine Passage<br />
[...] gelegentlich Tränen in die Augen treibt.«). Eines Tages,<br />
als man ihm einen Text von Platon vorlas (»Oft werde ich von<br />
selbst wach, indem ich meinem Körper entfliehe.«), begann<br />
Alain zu weinen.<br />
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In den fünfziger Jahren hatte Bachelard eine alte Dame zu prüfen.<br />
Es ging um die Zulassung von Kandidaten zu Vorlesungen<br />
an der Sorbonne, die eigens für Rentner eingerichtet worden<br />
waren. Die Dame sagt kein Wort und bricht in Tränen<br />
aus. Bachelard, der Philosoph mit dem weißen Bart, der einzige<br />
Philosoph, der durch Abtasten eines Briefes dessen<br />
Gewicht nennen konnte - er war Landbriefträger gewesen -,<br />
Bachelard bricht ebenfalls in Tränen aus. Am Ende dieser<br />
stummen »Unterhaltung« wendet er sich an seinen Kollegen<br />
Jean Guitton - der die Szene überliefert hat - und sagt: »Wir<br />
geben ihr eine Zehneinhalb. Das haben wir alle verdient.«<br />
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