CHECK Berlin #4
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WORK UMWELT LIFE<br />
VERBRAUCHER*INNEN AN DIE MACHT!<br />
Laut einer Studie des Umweltbundesamts meinen 18 Prozent der Befragten, dass die Bundesregierung<br />
nicht genug für den Umwelt- und Klimaschutz tue. Wie sieht es aber im Privaten aus? Eigentlich<br />
können wir alles, was Emissionen und Müll verursacht, teilweise selbst reduzieren: Flug- und<br />
Autokilometer, Verpackungen aller Art, Fleisch- und Milchkonsum, Heizenergie, Papier, Druckertinte<br />
und Klamotten. Es einer Handvoll Politiker*innen zu überlassen, ob wir in vierzig Jahren noch eine<br />
intakte Umwelt haben werden, ist in etwa so sinnvoll wie eine Rechenaufgabe durch das Singen von<br />
Tonleitern lösen zu wollen. Wir Verbraucher*innen müssen hier das Zügel selbst in die Hand nehmen<br />
und den Konzernen durch unser Konsumverhalten klare Signale setzen. Das Angebot darf nicht die<br />
Nachfrage bestimmen. Hört man sich um, wird klar, dass die meisten von uns umweltbewusster<br />
handeln wollen. Die Möglichkeiten, dies zu tun, sind aber teilweise noch sehr begrenzt. Besonders<br />
bei Plastik ist es schwer. Schaut man sich die Lebensmittelregale der Supermärkte an, ist schnell<br />
klar warum. Bis auf ein paar Äpfel und Bananen ist wirklich fast alles verpackt. Da auch die Bio-<br />
Plastik-Alternative keine wirkliche Alternative ist, stellt sich die Frage:<br />
UNVERPACKTE PRODUKTE<br />
Jeder weiß, dass Wegwerfgeschirr, Plastikbecher,<br />
Plastiktüten und Strohhalme mittlerweile<br />
ein no-go sind. Zusätzlich kann man beim<br />
Einkaufen darauf achten, loses anstelle von<br />
verpacktem Obst zu kaufen.<br />
GLAS STATT PLASTIK<br />
Auch wenn sie schwerer zu tragen sind, kann<br />
man Wasserflaschen und Softdrinks kaufen, die<br />
in Glasflaschen abgefüllt sind. Tupperware lässt<br />
sich durch Glasbehälter ersetzen, die sich auch<br />
zum Einfrieren eignen.<br />
SEIFEN STATT GELE<br />
Anstatt Shampoos und Duschgele in<br />
schicken bunten Plastikflaschen, kann man für<br />
den alltäglichen Gebrauch auch auf Seifenblöcke<br />
umsteigen. Diese gibt es mittlerweile<br />
bereits in vielen spezialisierten Versionen gegen<br />
Schuppen, fettige Haare und Haut etc. Aber<br />
auch hier Vorsicht vor gesundheitsschädlichen<br />
Duftstoffen.<br />
Was tun?<br />
„Original Unverpackt“ auf der Wienerstraße 16<br />
in Kreuzberg. Besonders für haltbare Produkte<br />
oder Dinge, die man zwar jeden Tag braucht, aber<br />
nur einmal im Monat kauft, wie etwa Waschmittel,<br />
lohnt sich der Trip.<br />
FOODSHARING<br />
Wenn Verbraucher*innen den Hersteller*innen<br />
signalisieren, dass weniger bereits mehr ist,<br />
könnten Konzerne ihre Produktionen runterfahren.<br />
Besonders schmerzlich ist die Lebensmittelverschwendung.<br />
Die Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) schätzt, dass weltweit rund<br />
1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel pro Jahr auf<br />
dem Müll landen. Das entspricht dem Gewicht<br />
von 20 Milliarden Supermodels bei einem durchschnittlichen<br />
Gewicht von 65 Kilogramm. Eine<br />
gute Alternative, um diesem Wahnsinn Einhalt<br />
zu gebieten, sind sogenannte Foodsharing-Initiativen.<br />
Über eine App bieten Restaurants, Hotels,<br />
Imbisse und Bäckereien an, Dinge, die am Tag<br />
nicht verkauft werden, für einen günstigen Preis<br />
zu erwerben. ResQ Club oder Toogoodtogo gehören<br />
zu den bekanntesten Apps dieser Art. (ts)<br />
VERPACKUNGSFREIE LÄDEN<br />
Wer wirklich neugierig ist, wie man Verpackungsmüll<br />
langfristig reduziert, der kann im<br />
Internet einfach mal nach „Verpackungsfreier<br />
Laden“ suchen. In vielen deutschen Städten gibt<br />
es kleine Läden, die nur unverpackte Waren anbieten.<br />
Der erste Laden dieser Art in <strong>Berlin</strong> war<br />
Diese Übersicht ist keineswegs vollständig.<br />
Hast du mehr Ideen und Vorschläge, die du mit<br />
anderen teilen möchtest? Dann schreib uns<br />
doch eine Mail an info@check-mag.com mit<br />
dem Betreff „#umweltbewusst“. Gerne veröffentlichen<br />
wir konstruktive Gedanken unserer<br />
Leser*innen.<br />
12 <strong>CHECK</strong> | AUSGABE 4