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CHECK Berlin #4

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DIGITAL<br />

CYBERCRIME<br />

IM GESUNDHEITSWESEN<br />

„Wie sicher sind meine Daten?“<br />

Interview: Ernesto Klews<br />

Die Digitalisierung des Gesundheitssystems ist in vollem Gange: Online-<br />

Terminvereinbarung, Gesundheits-Apps und sogar Videochats mit Ärzt*innen sind<br />

heute bereits Standard. Aber was ist mit dem Schutz unserer Daten? Wir sprechen<br />

mit dem Cyberschutz-Experten Mike Amelang.<br />

Hallo Mike. Ich frage mal ganz direkt: Wie<br />

hoch ist die Gefahr von Cyberkriminalität im<br />

Gesundheitsbereich?<br />

Man geht davon aus, dass minütlich hunderttausende<br />

Angriffe und ähnliche Bedrohungsszenarien<br />

im Netz geschehen. So natürlich<br />

auch auf Praxis- und Apothekercomputern.<br />

Die finden mit unterschiedlichsten Intentionen,<br />

Attacken und Stärken statt. Man kann<br />

sich dagegen schützen, indem man ein gutes<br />

Virenprogramm hat, regelmäßig Updates<br />

macht, die neueste Soft- und Hardware nutzt<br />

und bei einem Schadenfall gut abgesichert ist.<br />

Die Gefahr und deren Wahrnehmung steigt mit<br />

der steten Zunahme der Digitalisierung der<br />

Gesellschaft. Es ist eben nur eine Frage der<br />

Zeit, wann etwas passiert.<br />

Wie kann man sich das vorstellen? Sitzen<br />

irgendwo fünfzehnjährige Hacker und vertauschen<br />

in einer <strong>Berlin</strong>er Arztpraxis die<br />

Medikation von Patient*innen?<br />

Das gibt es schon. Wenn man sich die<br />

Karrieren von Hackern anschaut, findet man<br />

viele interessante Aspekte. Oft beginnt so<br />

etwas damit, dass sich junge technik-affine<br />

Menschen mit ersten Angriffen und Hackversuchen<br />

profilieren wollen. Es gibt sogar eine<br />

Art Rangliste oder Stellenausschreibungen<br />

für bestimmte Cyberverbrechen, die man im<br />

Darknet bewerben kann. Die größte Gefahr<br />

geht allerdings von automatisierten Angriffen<br />

aus. Dabei werden Systeme automatisch<br />

nach offenen Lücken abgesucht. Das ist etwa<br />

einer der wichtigsten Gründe, warum man die<br />

Updates machen soll.<br />

Eine andere Form von Cyberkriminalität geht<br />

von entlassenen oder unzufriedenen Mitarbeitern<br />

aus, die reihenweise Patient*innenoder<br />

Kund*innendaten mitnehmen und diese<br />

dann an Dritte weitergeben. In einer solchen<br />

Situation sind Ärzt*innen und Apotheker*innen<br />

erpressbar, denn sie haben nicht mehr die<br />

Datenhoheit. Hier kann man sich schützen,<br />

indem man seine Mitarbeiter*innen die Richtlinien<br />

zum Schutz von Patient*innen-Daten<br />

unterzeichnen lässt. Der / die Mitarbeiter*in<br />

kann diese Daten dann zwar mitnehmen,<br />

macht sich aber straf- und haftbar. Hieran<br />

sieht man deutlich, dass es wichtig ist, ein<br />

professionelles Datenschutzkonzept zu haben.<br />

Merkblätter der Kammern oder aus dem<br />

Internet greifen zu kurz!<br />

Welche Leistungen umfasst Ihr Angebot?<br />

Unser Leistungsspektrum unterstützen<br />

Ärzt*innen und Apotheker*innen im Bereich<br />

des Datenschutzes, des IT-Schutzes und der<br />

Schadenfolgen-Absicherung bei Informationsschäden.<br />

Das bedeutet, dass die Arztpraxen<br />

und Apotheken in Zukunft haftungssicher<br />

und Schaden minimierend arbeiten können.<br />

Wir erleben, dass unsere Dienstleistungen<br />

Druck und Angst aus den Praxen in Bezug<br />

70 <strong>CHECK</strong> | AUSGABE 4

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