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RETAIL 02/2020

Zeitschrift RETAIL Ausgabe 2/2020 vom österreichischen Handelsverband

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GRUNDSATZFRAGE<br />

„ÜBERLASST<br />

TIKTOK-WERBUNG<br />

DEN JUNGEN!“<br />

TikTok hat es an die Spitze der<br />

heimischen App-Downloadcharts<br />

geschafft. Choreos,<br />

Challenges, Comedy sind bei<br />

den Generationen Y und Z<br />

populär. Jetzt entdecken<br />

auch Unternehmen das<br />

Potenzial des Netzwerks.<br />

Text / Carina Nistl<br />

Foto / 123rf<br />

Das rasende Wachstum ihrer Userzahlen,<br />

ihre globale Community und die lange Verweildauer<br />

(in Deutschland durchschnittlich<br />

39 Minuten täglich) machen die Social-<br />

Media-Plattform TikTok nach und nach zu<br />

einem der begehrtesten Marktplätze für<br />

Werbetreibende. Auch das Unternehmen<br />

selbst heizt mit neuen Werbeformaten<br />

die Monetarisierung an. Bereits im Jänner<br />

2019 starteten die ersten amerikanischen<br />

Pilotversuche von Marken wie Nike, Guess<br />

und Universal.<br />

UNTERNEHMEN IM „GOLDRAUSCH“<br />

Jens Gorke, CCO der Mödlinger MMC-<br />

Agentur, sieht hierzulande noch einen<br />

First-Mover-Vorteil: „Bei allen Plattformen<br />

gibt es zu Beginn eine Art Goldrausch für<br />

Marken. Kaum Werbung, kaum Konkurrenz,<br />

viele Nutzer, große Reichweite und<br />

noch größere Chancen, sich als Marke<br />

hervorzuheben.“<br />

Bekannt ist TikTok für die große Anzahl<br />

an tech- und trendaffinen Generation-Z-<br />

Benutzern (60 Prozent der US-Nutzer sind<br />

zwischen 16 und 24 Jahre alt). Thomas<br />

Meyer, Geschäftsführer der Digitalagentur<br />

Toman + Meyer, rät dazu, sich mit der App<br />

auseinanderzusetzen. Sein Tipp ist, auf<br />

junge Content Creators zu setzen, die Ahnung<br />

von der Plattform haben: „Lasst sie die<br />

Unternehmensbotschaften in TikTok-Botschaften<br />

übersetzen!“ Denn, so die beiden<br />

Im TikTok-Fieber.<br />

Die Social-Media-<br />

App weiß, wie sie<br />

die Nutzer mit<br />

kurzen, lustigen<br />

Tanzvideos,<br />

Challenges oder<br />

auch Pranks in<br />

ihren Bann zieht.<br />

Kurzvideo-App<br />

TIK- WAS?<br />

TikTok ist ein Social<br />

Network, auf dem User<br />

Kurzvideos erstellen.<br />

Offizielle Nutzerzahlen<br />

gibt es nicht. Geleakte<br />

Dokumente und Daten<br />

zeigen, dass weltweit<br />

800 Millionen Menschen<br />

auf der Plattform verkehren,<br />

die Analyseseite<br />

Sensor Tower berichtet<br />

gar über 1,5 Milliarden<br />

Nutzer. Die User nehmen<br />

Videos (15 oder 60 Sekunden)<br />

auf, die sie mit<br />

visuellen Effekten und<br />

Filtern editieren und teilen.<br />

Besonders beliebt:<br />

Lipsync- und Tanz-<br />

Challenges.<br />

Digitalexperten Thomas Meyer und Jens<br />

Gorke: Nur wer die App selbst nutzt und<br />

versteht, kann erfolgreich sein. Übrigens:<br />

Die Zahl der „älteren“ App-Nutzer wachse<br />

stetig. „Durch Corona und den damit einhergehenden<br />

Zugewinn an Zeit ist etwas<br />

Spannendes passiert: Die Generation 35+<br />

begann die App zu nutzen“, so Meyer.<br />

TIKTOK JA, ABER WIE?<br />

In Österreich ist das Werben über TikTok<br />

mit unterschiedlichen Formaten möglich.<br />

Beispielsweise über das sogenannte „Brand<br />

Takeover“ (Vollbildanzeigen, wenn man<br />

die App öffnet) und das „One Day Max“<br />

(ein Video, das gleich beim Öffnen der App<br />

erscheint). Für einen fixen Preis erhalten<br />

Werbende hier eine garantierte Anzahl<br />

an Impressionen. In anderen Ländern<br />

sind auch In-Feed-Videoanzeigen bereits<br />

buchbar.<br />

Werbung auf TikTok befindet sich<br />

noch in der Testphase. Neue Werbeformen,<br />

kürzlich ein innovatives AR-Format,<br />

werden ständig ausgerollt. Für all jene<br />

Unternehmen, die über genügend Werbebudget<br />

verfügen, die GenZ ansprechen<br />

möchten und überzeugende Sujets erstellen,<br />

gilt laut den befragten Experten das<br />

Trial-and-Error-Prinzip. Für sie hat Jens<br />

Gorke einen Tipp: „Der erfolgskritische<br />

Parameter ist nicht die Qualität, sondern<br />

die Kreativität des Contents.“<br />

/ Q2/2<strong>02</strong>0<br />

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