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Leseprobe Gesang vom Leben

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DAS GEHEIMNIS DES KLANGS<br />

1751 bis 1785<br />

Wehe, wenn die Preußen kommen · Johann Adam Hiller<br />

rettet das städtische Musikleben · Die Gewandmacher<br />

geben ihren Dachboden her – und alle Welt schwärmt<br />

Nur gut zwölf Jahre verbleiben dem Grossen Concert, um dem bürgerlichen<br />

Konzertleben in Leipzig die entscheidenden Impulse zu<br />

geben. Dass diese Bemühungen nicht gegen den Landesherren gerichtet<br />

sind, zeigt schon die Tatsache, dass im Saal des Gasthauses Drei<br />

Schwanen ein Bild des sächsischen Kurfürsten Friedrich August II.,<br />

der als August III. zugleich König von Polen ist, an repräsentativer<br />

Stelle hängt. 85 Ohne Erlaubnis von ganz oben geht das natürlich nicht,<br />

und es ist anzunehmen, dass der Kurfürst bei seinen regelmäßigen<br />

Besuchen in der Messestadt gerade auch der Konzertvereinigung den<br />

ein oder anderen Besuch abstattet.<br />

Johann Salomon Riemer ist es zu verdanken, dass die Frühzeit<br />

des Orchesters nicht im Dunkeln liegt. Der 1702 geborene ehemalige<br />

Thomaner, der Horn, Bratsche und Pauke spielt, sorgt als Universitätsangestellter<br />

einerseits dafür, dass mehr als die Hälfte der Musiker<br />

Studenten sind. Andererseits schreibt er die Chronik des Ensembles.<br />

Darin berichtete er beispielsweise voller Stolz, dass 1751 Händels<br />

Feuerwerksmusik im Konzert erklingt. Oder er informiert darüber,<br />

dass die französische Tradition der Concert spirituels ab Ende der<br />

1740er Jahre auch in Leipzig zu erleben ist. 86 Von Riemers Bericht zur<br />

Wahl des Bach-Nachfolgers Harrer war hier bereits die Rede. Drei<br />

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