LE-1-2021
LOGISTIK express Ausgabe 1/2021
LOGISTIK express Ausgabe 1/2021
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Corona war hier eindeutig ein Brandbeschleuniger.<br />
Mittlerweile hat der eCommerce-Anteil<br />
am gesamten Einzelhandelsumsatz erstmals<br />
die Schallmauer von 12 Prozent übertroffen<br />
- und das Ende der Fahnenstange ist noch<br />
lange nicht erreicht. Das veränderte Kundenverhalten<br />
ist gekommen, um zu bleiben.<br />
Noch stärker als der heimische Distanzhandel<br />
konnte 2020 der KEP Markt (Kurier-, Express-<br />
und Paketdienste) wachsen. 2019 lag<br />
die Zahl der zugestellten Pakete im B2C Bereich<br />
bereits bei 151 Millionen (+14%). 2020<br />
erreichte das Paketvolumen sogar 180 Millionen<br />
- ein Anstieg von mehr als 19 Prozent<br />
innerhalb eines Jahres. Hauptgrund für dieses<br />
massive Wachstum ist das exponentiell gestiegene<br />
Umsatzvolumen der internationalen<br />
Online-Giganten, allen voran Amazon. Die<br />
führenden Drittstaatenhändler konnten 2020<br />
in Österreich um mehr als 30 Prozent zulegen.<br />
Damit hat sich auch die HV-Prognose bestätigt:<br />
Die Lockdowns haben ein gigantisches<br />
Amazon-Förderungsprogramm ausgelöst.<br />
Aber auch der heimische Handel hat massiv<br />
digitalisiert. Mehr als 5.000 HändlerInnen<br />
haben sich bereits auf www.kaufsregional.at<br />
- dem eCommerce-Verzeichnis des Handelsverbandes<br />
- registriert.<br />
Das Motto für <strong>2021</strong>: Leben und Wirtschaften<br />
mit dem Virus, um milliardenschwere Kollateralschäden<br />
zu verhindern<br />
Das Motto für <strong>2021</strong> für die heimischen Betriebe<br />
heißt: Leben und Wirtschaften mit<br />
dem Virus, denn Corona wird uns noch<br />
länger begleiten und wir müssen die ökonomischen,<br />
sozialen und psychischen Kollateralschäden<br />
der Gesundheitskrise eindämmen.<br />
Die Händler werden sämtliche<br />
Sicherheits- und Hygienemaßnahmen der<br />
Bundesregierung ausnahmslos mittragen.<br />
RAINER WILL,<br />
GESCHÄFTSFÜHRER<br />
HANDELSVERBAND<br />
Im Gegenzug lautet die Bitte an die Politik:<br />
Lasst die Geschäfte nachhaltig offen, wir sind<br />
kein Corona-Hotspot! Mittlerweile sind mehr<br />
als 535.000 Menschen in Österreich arbeitslos<br />
gemeldet und 470.000 in Kurzarbeit. Allein im<br />
Handel - dem zweitgrößten Arbeitgeber des<br />
Landes - sind die Arbeitslosenzahlen im Vorjahr<br />
Corona-bedingt um ein Drittel angestiegen.<br />
10.000 Handelsunternehmen sind de<br />
facto zahlungsunfähig, 100.000 Jobs in der<br />
Branche wackeln. Die Situation bleibt weiter<br />
angespannt: Jede/r zweite HändlerIn hat Existenzängste,<br />
fast jede/r Dritte kann anfallende<br />
Rechnungen nicht bezahlen und jede/r<br />
Fünfte konnte die Weihnachtsgelder nicht<br />
auszahlen. (GK)<br />
FOTO: KATHARINA SCHIFFL