LE-1-2021
LOGISTIK express Ausgabe 1/2021
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LOGISTIK express 1/<strong>2021</strong> | S68<br />
Corona-Pandemie: Fragen, die sich<br />
Logistikkunden stellen<br />
Der Logistikdienstleister Dachser Schweiz hat sich unter seinen Kunden umgehört,<br />
welche Fragen ihnen derzeit unter den Nägeln brennen. Urs Häner, Managing Director<br />
European Logistics Switzerland, und Samuel Haller, Country Manager Schweiz<br />
für das Geschäftsfeld Air & Sea Logistics, Dachser Spedition AG, geben Antwort.<br />
BEITRAG: REDAKTION<br />
URS HÄNSER<br />
MANAGING DIRECTOR<br />
EUROPEAN LOGISTICS<br />
SWITZERLAND<br />
DACHSER<br />
Es ist wieder Homeoffice angesagt.<br />
Kann ich trotzdem meinen Disponenten<br />
telefonisch erreichen oder läuft<br />
die Kommunikation nur noch schriftlich<br />
per E-Mail?<br />
Urs Häner: Selbstverständlich können Sie<br />
unsere Disponenten telefonisch erreichen.<br />
Aufgrund der Pandemie hatten wir in Spitzenzeiten<br />
rund ein Drittel der Belegschaft im<br />
Home-Office. Dabei handelte es sich mehrheitlich<br />
um Mitarbeitende mit administrativen<br />
Aufgaben wie beispielsweise Buchhaltung,<br />
Abrechnung, Verkauf/HR. Mitarbeitende in<br />
der operativen Abwicklung wie Export, Import,<br />
Disposition etc. waren und sind immer<br />
vor Ort. Unsere Organisation ist so aufgestellt,<br />
dass jede Abteilung immer auch vor Ort besetzt<br />
ist. Die Kommunikation mit den Kunden<br />
und die Koordination mit den Mitarbeitenden<br />
an den mobilen Arbeitsplätzen ist somit jederzeit<br />
sichergestellt.<br />
Die Swiss, aber auch andere Fluggesellschaften,<br />
bieten immer weniger Flugverbindungen<br />
von und nach Zürich, Basel und Genf<br />
an. Termintreue ist für uns ein entscheidender<br />
Wettbewerbsfaktor. Wie stelle ich sicher, dass<br />
meine Exportluftfrachtsendungen trotzdem<br />
pünktlich beim Empfänger ankommen?<br />
Samuel Haller: Dachser bietet neben Direktflugverbindungen<br />
von und nach den Schweizer<br />
Flughäfen auch Luftfrachtroutings über<br />
unser Gateway in Frankfurt in Deutschland<br />
an. Hier werden Waren aus ganz Europa gebündelt<br />
und nach Übersee geflogen. Importwaren<br />
für Schweizer Kunden von anderen<br />
Kontinenten werden in Frankfurt dekonsolidiert<br />
und in Zusammenarbeit mit der Dachser<br />
European Logistics, der Landverkehrssparte<br />
von Dachser, direkt in die Schweiz transportiert.<br />
Des Weiteren bietet Dachser für ausgewählte<br />
Routen nach Amerika und Asien eigene<br />
wöchentliche Charterverkehre an. Wir<br />
versuchen, für jeden Kunden eine seinen Anforderungen<br />
entsprechende Lösung zu finden.<br />
Die Luftfrachtraten sind in der Krise stark gestiegen.<br />
Was bedeutet das für mich als Verlader?<br />
Samuel Haller: Der Preisanstieg bedingt eine<br />
frühzeitige Interaktion mit dem Logistikdienstleister.<br />
Dieser kann dann in Zusammenarbeit<br />
mit dem Verlader mögliche Optionen prüfen<br />
– von günstigeren Alternativ-Flugrouten bis hin<br />
zu alternativen Transportlösungen wie Sea-Air,<br />
Lkw, Bahn oder Seefracht. So entscheidet sich<br />
eine zunehmende Zahl Verlader neu für Sammelcontainerverkehre.<br />
Dachser bietet hier<br />
ein weltumspannendes Netzwerk in Kombination<br />
mit European Logistics für den Vor- und<br />
Nachlauf bis hin zu Zugverbindungen nach<br />
China an.<br />
In vielen EU-Ländern gibt es schon wieder<br />
massive Beschränkungen des Wirtschaftslebens.<br />
Wird dies zu Verzögerungen bei Auslieferungen<br />
an /Abholung bei Kunden führen?<br />
Urs Häner: Unser Netzwerk ist zu 100 Prozent<br />
leistungsfähig. Es kommt jedoch vor, dass wir<br />
bei der Zustellung der Sendung vor verschlossenen<br />
Türen stehen, weil die Empfänger aufgrund<br />
der Pandemie ihre Anlieferfenster neu<br />
definiert haben.<br />
Im Frühjahr sind an vielen innereuropäischen<br />
Grenzen vorübergehend Kontrollen eingeführt<br />
worden. Es kam zu kilometerlangen Staus<br />
und Verzögerungen in Lieferketten. Welche