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LOGISTIK express Ausgabe 1/2021

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LOGISTIK express 1/<strong>2021</strong> | S74<br />

Überlagerter Wandel<br />

Johannes Roters, Partner von ASE Automotive Senior Experts GmbH, stellt dar, warum<br />

die Corona-Krise die Symptome der anstehenden Schwierigkeiten nurüberlagert<br />

und wie Interim-Management bei der Bewältigung der Herausforderungen<br />

helfen kann. BEITRAG: REDAKTION<br />

JOHANNES ROTER<br />

PARTNER<br />

ASE AUTOMOTIVE<br />

SENIOR EXPERTS GMBH<br />

Die Krise durch die Pandemie ist in aller<br />

Munde, doch in der Automobilund<br />

Zulieferindustrie überlagert sie<br />

nur die aktuellen Herausforderungen,<br />

mit denen sich die Branche schon länger<br />

konfrontiert sieht. Zwei Phänomene machen<br />

den Autobauern und Zulieferern besonders<br />

zu schaffen und führen zu massiven Veränderungen:<br />

die Elektrowende und die Digitalisierung.<br />

Antriebsrevolution und autonomes<br />

Fahren gelten als die zwei vorherrschenden<br />

Themen – und das auch nicht erst seit gestern.<br />

Seit 2020 ist Johannes Roters Partner bei<br />

der ASE Automotive Senior Experts GmbH.<br />

Über 38 Jahre war er in der Automobilzulieferindustrie<br />

tätig und hat deren Globalisierung<br />

mitgestaltet z.B. Johnson Controls,<br />

Yanfeng Global Automotive Interior (YFAI).<br />

Die Corona-Krise überdeckt diese Herausforderungen<br />

und erschwert den Veränderungsprozess<br />

erheblich. Nun stehen die traditionellen<br />

Unternehmen der Branche vor der<br />

Herausforderung, wie sie mit dem nicht mehr<br />

aufzuhaltenden Wandel umgehen. Welche<br />

Veränderungsprozesse müssen die Verantwortlichen<br />

anstoßen? Um die Transformation<br />

zu starten, verlangt es nach einem lebhaften<br />

Meinungs- und Informationsaustausch. Dafür<br />

sind qualifizierte, erfahrene Führungskräfte<br />

und weniger Manager von Nöten. Denn diese<br />

arbeiten im Wesentlichen an der Gegenwart<br />

– Führungskräfte gestalten jedoch die Zukunft:<br />

Es gilt, jetzt die Organisation wachzurütteln<br />

– zu lange schon wird der notwendige Veränderungsprozess<br />

aufgeschoben, weg vom<br />

sprichwörtlichen ‚das haben wir immer schon<br />

so gemacht‘ hin zu einer Bereitschaft und Leidenschaft<br />

für die anstehenden Veränderungen.<br />

Klingt simpel, ist jedoch sehr aufwendig.<br />

Häufig unterschätzen die Verantwortlichen<br />

die Anstrengungen, die solch ein fundamentaler<br />

Wandel mit sich bringen kann. Ein Veränderungsprozess<br />

muss die gesamte Organisation<br />

umfassen und erfordert daher eine<br />

intensive interne Kommunikation. Erst wenn<br />

das gesamte Unternehmen den Inhalt der<br />

Veränderungen vollkommen verinnerlicht hat,<br />

sie akzeptiert und nach ihnen handelt, dann<br />

ist die Strategie vollständig implementiert.<br />

Im besten Fall nimmt die Organisation sogar<br />

den Aufbruch als neue Energiequelle wahr.<br />

Um den erfolgreichen Wandel zu schaffen,<br />

kann es äußerst hilfreich sein, krisenerfahrene<br />

Interim-Führungskräfte an Bord zu holen,<br />

die den Veränderungsprozess sowie die Begeisterung<br />

für den Wandel effektiv unterstützen.<br />

Aufgrund ihres hohen Erfahrungsschatzes<br />

bringen sie bei der Diskussion der<br />

neuen Vision, deren Herausforderungen und<br />

Umsetzung die gesamte Organisation voran.<br />

Interim-Führungskräfte können bei allen<br />

Beteiligten das Bewusstsein für notwendige<br />

Veränderungsschritte schärfen. Daher kommen<br />

diese Experten sowohl als Kommunikationsund<br />

Feedback-Champion zum Einsatz.<br />

Durch ihre neutrale Position stärken sie die<br />

Akzeptanz der neuen Strategie und informieren<br />

die oberen Führungskräfte über den Fortschritt<br />

der Veränderungen. Fachkundige Interim-Führungskräfte<br />

wissen aus Erfahrung ganz<br />

genau, wann und wie Veränderungsprozesse<br />

ins Stocken geraten. Sie können solche Prozesse<br />

professionell begleiten und, wenn erforderlich,<br />

eingreifen.<br />

Die Neupositionierung muss jetzt ganz oben<br />

auf die Agenda. Je zügiger dies geschieht,<br />

desto eher besteht die Chance, den Anschluss<br />

doch noch zu schaffen. Noch überlagert<br />

die Corona-Krise die eigentlichen<br />

Herausforderungen der Automobilbranche.<br />

Doch nach der Krise ist vor der Krise und die<br />

akuten Herausforderungen treten wieder hervor.<br />

Und genau darauf muss sich die ganze<br />

Automotivebranche jetzt vorbereiten.“ (RED)

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