Emsblick Haren - Heft 61 (März/April 2021)

in akribischer Kleinarbeit zusammensuchen
und manchmal
auch teuer bezahlen. Auch
notwendige Schweißarbeiten
wurden erledigt.
Eine arbeitsaufwendige, aber
auch eine lehrreiche Zeit. Bei
der Suche nach Ersatzteilen
konnte der Harener sehr viele
Kontakte knüpfen und Erfahrungen
sammeln. Lackierung,
Montage, Fertigstellung, dann
die Vorstellung beim TÜV, Gutachten
zur Erlangung einer
Einzelbetriebserlaubnis nach
§21 StVZO (Straßenverkehr-
Zulassungs-Ordnung), Gutachten
für die Einstufung eines
Fahrzeuges als Oldtimer nach
§23 StVZO. Geschafft. Bei der
Anmeldung in der Zulassungsstelle
bekam der Opel Olympia
Rekord dann das begehrte H
(Historie) Kennzeichen.
Wilhelm Otten sagt, dass man
mit der Zeit eine gewisse Routine
bekommt. Aktuell restauriert
er sein Traumauto - einen
Opel Kapitän 51, Baujahr 1952,
den er nach langem Suchen im
Frühjahr 2019 mit seiner Ehefrau
Marianne vom Bodensee
holte. „Eine Rarität“, freut er
sich. Nur 48 solche Fahrzeuge
sind in Deutschland zugelassen.
Instand setzen musste er
aber so gut wie alles - Motor,
Getriebe, Kupplung, Vorderachse,
Hinterachse, Sitzpolster
und Stoßstangen. Im September
2020 brachte er die Rohkarosse
zum Lackierer. Nun steht
der frisch lackierte Oldtimer in
der Garage in Haren-Erika. Es
fehlen noch Türen und Fenster,
die Motorhaube, Kotflügel
und vor allem Chromteile.
Die Restaurierung von Oldtimern geht nach
Ottens Worten über Jahre. „Das größte Problem
ist die Ersatzteilversorgung“, erläutert
der gelernte Kfz-Mechaniker, da die Opel
Werkstätten für über 70 Jahre alte Fahrzeuge
keine Ersatzteile mehr vorhalten.
Tägliche Kontrolle in den Anzeigemärkten
sei erforderlich, um noch gebrauchte oder
neue Ersatzteile zu bekommen. Angestrebter
Termin für die Fertigstellung ist der Juli
2022. Dann feiern Marianne und Wilhelm
Otten ihre goldene Hochzeit und möchten in
der chromfunkelnden Limousine zur Kirche
St. Marien in Erika fahren.