Emsblick Haren - Heft 61 (März/April 2021)

WIRTSCHAFT
Biobote mit
neuem Zuhause
Die Bioboten aus Haren haben ein
neues Zuhause. Der Lieferservice für
Bio-Produkte hat eine neue Halle inkl.
Büroräumen bezogen. Die rege Nachfrage
nach Bio-Lebensmitteln hatten
diesen Umzug notwendig gemacht,
der Anfang November nun über die
Bühne ging.
„Das war ein hartes Stück Arbeit“ erzählt
Geschäftsführerin Lisa Lubas mit Rückblick
auf die turbulenten Wochen, die hinter
ihr und dem Bioboten-Team liegen.
„Wir hatten uns schon früh dazu entschieden,
den Umzug Ende Oktober im laufenden
Betrieb durchzuführen und neben der
Sommer- und Weihnachtspause nicht
noch weitere Lieferunterbrechungen zu
haben. Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns
nochmal so entscheiden würden.“
Das Bioboten-Team musste nicht nur
die gelagerten Lebensmittel innerhalb
von Haren aus der Daimlerstraße in die
Zeissstraße fahren, sondern auch eine
komplett neue IT-Anlage zur Steuerung
des Onlineshops und der Packstraßen in
Betrieb nehmen. „Die erste Woche in der
neuen Halle war dann auch etwas ernüchternd“,
so Ivan Lubas, ebenfalls Geschäftsführer
des Unternehmens. „Es war zwar
alles super-schön eingerichtet und neu,
aber in den Abläufen hat es schon noch
ordentlich gehakt. Das Team hat sich dadurch
aber überhaupt nicht beirren lassen
und war von Anfang an total begeistert-
viel mehr als wir“ ergänzt Lisa mit einem
Lachen angesichts der diversen Stunden,
die sie und ihr Mann mit Mitarbeitern,
Freunden und Familie in der Zeit in der
Halle verbracht haben.
Durch die Corona- Pandemie war die
Nachfrage nach den Dienstleistungen des
jungen Unternehmens, die die Lieferung
von regionalen Bio-Produkten bis an die
Haustür beinhaltet, innerhalb kürzester
Zeit immens gestiegen. „Wir hatten fast
das ganze Jahr einen Neukunden-Stopp,
da wir einfach nicht hinterher kamen“, erklärt
Ivan. Eine Warteliste von zeitweise
über 450 Interessenten konnte in der Zwischenzeit
abgearbeitet werden. „Pünktlich
zum Weihnachtsgeschäft, was traditionell
noch einmal einen Nachfrageschub bedeutet,
waren wir in den neuen Prozessen
und Abläufen eingespielt. Das hat am
Ende super geklappt.“
Es war auch dem glücklichen Umstand zu
verdanken, dass sich das junge Unternehmer-Paar
aus Haren bereits 2019 für einen
Neubau nach eigenen Vorstellungen
und Bedürfnissen entschieden hatte und
deshalb nun pünktlich
zum Jahresende
„Vollzug“ melden
konnte. Eine passende
Immobilie
stand in näherem
Umkreis nicht zur
Verfügung, weshalb
man diesen Schritt
ging. Mit 800 m 2
Gebäude-Grundriss,
fünf Kühlhäusern,
vier Büros und großer Gemeinschaftsküche
ist das Unternehmen nun in allen
Bereichen gewachsen. Und das war auch
notwendig: Von Ende 2019 bis Ende 2020
stieg die Anzahl der wöchentlichen Bestellungen
um über 60% - trotz monatelangem
Aufnahme-Stopp von neuen Kunden.
Nun können es die beiden Bioboten und
ihr Team kaum erwarten, dass die Corona-Situation
einen Besuch des neuen
„Bioboten-Hauptquartiers“ auch für Kunden
ermöglicht. Wenn es nach den beiden
Gründern geht, am besten in Form eines
„Tag der offenen Tür“ und mindestens ein
ganzes Wochenende lang - also eher ein
„Wochenende der offenen Tür“.
40 | emsblick – März/April 2021