Emsblick Haren - Heft 61 (März/April 2021)

Eurohafen trotzt der Krise
Eurohafen Emsland GmbH legt Umschlagszahlen vor
Für den Seniorchef gab es ein bauliches déja vue,
das der Sohn fachgerecht umsetzen und vor einigen
Wochen mit seinen Gewerken abschliessen
konnte. Die heute knapp 10 Mitarbeiter des
Unternehmens machen nicht mehr lückenlos alle
Baugewerke selbst. Putzer kommen auf den Bau,
Estrich- und Fliesenleger wechseln sich ab. Hand
in Hand zu arbeiten ist Standard. Dieser Entwicklung
gibt Hermann Josef, der in Detmold Bauingenieurwesen
studierte und seit 2003 in der Firma
Verantwortung trägt, eine zeitgemäße Antwort.
In regionalen Gefilden, so rund eine Fahrstunde
von Erika im Umkreis, bietet das Baugeschäft
Steffens vermehrt ein komplettes Bauleistungspaket
an: Von der Planung bis zum Einzug. Steffens
plant und organisiert, überwacht und koordiniert
die von ihm oder vom Bauherrn beauftragten
Fachunternehmen. Der Bauherr hat im Prinzip am
Bau nur einen Ansprechpartner. „Bei den heutigen
Anforderungen an fachliche Expertise kann das
ein privater Bauherr fast nicht mehr leisten“ begründet
Steffens junior diese Entwicklung. Sowohl
im Privatbereich als auch für gewerbliche Auftraggeber
findet das „Generalunternehmerprinzip“ immer
mehr Zustimmung. Es muss ja nicht immer
eine Friedhofskapelle mit Mariengrotte sein.
(v.l.) Markus Honnigfort, Geschäftsführer der Eurohafen Emsland GmbH, Andreas
Huerkamp (Lanfer Transporte) und Jörg Gerdelmann, Geschäftsführer
der Eurohafen Betreibergesellschaft, konnten für den Eurohafen Emsland gute
Zahlen berichten. Im Hintergrund laufen Verladeaktivitäten für Windkraft-
Komponenten mit einem Schwerlastkran.
Trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie konnte die Eurohafen
Betreibergesellschaft im vergangenen Jahr mit 655.142 t den
höchsten Umschlag in der Hafengeschichte verzeichnen. In 2020
legten insgesamt 678 Schiffe im Eurohafen zwischen Meppen und
Haren an, um ihre Waren zu entladen oder Ware aufzunehmen.
Nur im Jahr 2017 waren es mit 713 Schiffen mehr gewesen. Diese
aus Sicht des Hafenbetreibers guten Zahlen wurden heute in einer
Presserunde im neuen Hafengebäude bekannt gegeben.
Dabei waren Futtermittel wie Weizen, Raps, Roggen und Soja mit
rund 83 Prozent Hauptumschlaggüter. Zudem werden im Eurohafen
Baustoffe, Schwergut und Dünger verladen. Auf Platz zwei
liegen die Baustoffe mit rund 13 Prozent am Gesamtumschlag.
Einen enormen Zuwachs hat im vergangenen Jahr der Umschlag
mit Schwergut erfahren. Hier ist der Umschlag um knapp 15.000
t auf knapp 21.000 t angestiegen. „ln diesem Jahr haben wir im
Eurohafen den spektakulären Umschlag der Elemente für die
Windkraftanlagen durchführen können. Einer der größten Kräne
Europas kam dabei zum Einsatz. Von diesem gigantischen Umschlag
profitiert natürlich auch unsere Statistik“, so Jörg Gerdelmann,
Geschäftsführer der Eurohafen Betreibergesellschaft. Weiter
rückläufig ist jedoch der Schiffstransport von Düngermittel im
Eurohafen. Mit einem Anteil von rund einem Prozent am Gesamtumschlag,
ist dieser Bereich der kleinste Posten in der Jahresaufstellung.
Hauptumschlaggüter 2020 in Tonnen im Eurohafen
540.585 t Futtermittel
9.813 t Dünger
20.882 t Schwergut
83.862 t Baustoffe
„Wenn man bedenkt, dass wir im Jahr 2008 mit einem Gesamtumschlag
von knapp 150.000 Tonnen angefangen sind und nun
bei über 650.000 Tonnen liegen, ist das eine enorme Entwicklung.
Da können alle Beteiligten stolz sein, dies erreicht zu haben. Wir
freuen uns mit der Eurohafen Betreibergesellschaft einen zuverlässigen
und kompetenten Partner an der Seite zu haben, mit dem
wir in eine hoffnungsvolle Zukunft blicken können“, so Markus
Honnigfort, Geschäftsführer der Eurohafen Emsland GmbH.
März/April 2021 – emsblick | 31